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Schnellzugriff auf die Bücher der Lutherbibel 1545: [AT] 1Chronik, 1Koenige, 1Mose, 1Samuel, 2Chronik, 2Koenige, 2Mose, 2Samuel, 3Mose, 4Mose, 5Mose, Amos, Daniel, Esra, Esther, Habakuk, Haggai, Hesekiel, Hiob, Hohelied Salomos, Hosea, Jeremia, Jesaja, Joel, Jona, Josua, Klagelieder, Maleachi, Micha, Nahum, Nehemia, Obadja, Prediger, Psalter, Richter, Ruth, Sacharja, Sprueche, Zephanja       [NT] 1Korinther, 1Petrus, 1Thessalonicher, 1Timotheus, 2Korinther, 2Petrus, 2Thessalonicher, 2Timotheus, Apostelgeschichte, Epheser, Galater, Hebraeer, Jakobus, Johannes, Johannesbriefe, Judas, Kolosser, Lukas, Markus, Matthaeus, Offenbarung, Philemon, Philipper, Roemer, Titus

   

 

 

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Einheitsübersetzung (Katholisch)

Genesis/1. Mose
Exodus/2. Mose
Levitikus/3. Mose
Numeri/4. Mose
Deuteronomium/5. Mose
Josua
Richter
Rut
1. Samuel
2. Samuel
1. Könige
2. Könige
1. Chronik
2. Chronik
Esra
Nehemia
Ester
Ijob/Hiob
Psalter
Sprichwörter/Sprüche
Ecclesiastes
Hoheslied
Jesaja
Jeremia
Klagelieder
Ezechiel/Hesekiel
Daniel
Hosea
Joel
Amos
Obadja
Jona
Micha
Nahum
Habakuk
Zefanja
Haggai
Sacharja
Maleachi
Judit
Weisheit
Tobit/Tobias
Sirach
Baruch
1. Makkabäer
2. Makkabäer
Matthäus
Markus
Lukas
Johannes
Apostelgeschichte
Römer
1. Korinther
2. Korinther
Galater
Epheser
Philipper
Kolosser
1. Thessalonicher
2. Thessalonicher
1. Timotheus
2. Timotheus
Titus
Philemon
Hebräer
Jakobus
1. Petrus
2. Petrus
1. Johannes
2. Johannes
3. Johannes
Judas
Offenbarung

 

 

Luthers Bibel von 1545

 

Der Psalter

Der 1. Psalm

1. Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, da die Spötter sitzen,

2. sondern hat Lust zum Gesetz des Herrn und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht.

3. Der ist wie ein Baum, gepflanzet an den Wasserbächen, der seine Frucht bringet zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und was er macht, das gerät wohl.

4. Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreuet.

5. Darum bleiben die Gottlosen nicht im Gerichte, noch die Sünder in der Gemeine der Gerechten.

6. Denn der Herr kennet den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergehet.

Der 2. Psalm

1. Warum toben die Heiden, und die Leute reden so vergeblich?

2. Die Könige im Lande lehnen sich auf, und die Herren ratschlagen miteinander wider den Herrn und seinen Gesalbten:

3. Lasset uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Seile!

4. Aber der im Himmel wohnet, lachet ihrer, und der Herr spottet ihrer.

5. Er wird einst mit ihnen reden in seinem Zorn, und mit seinem Grimm wird er sie schrecken.

6. Aber ich habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion.

7. Ich will von einer solchen Weise predigen, daß der Herr zu mir gesagt hat: Du bist mein Sohn, heute hab ich dich gezeuget.

8. Heische von mir, so will ich dir die Heiden zum Erbe geben und der Welt Ende zum Eigentum.

9. Du sollst sie mit einem eisernen Zepter zerschlagen; wie Töpfe sollst du sie zerschmeißen.

10. So laßt euch nun weisen, ihr Könige, und laßt euch züchtigen, ihr Richter auf Erden!

11. Dienet dem Herrn mit Furcht und freuet euch mit Zittern!

12. Küsset den Sohn, daß er nicht zürne und ihr umkommet auf dem Wege; denn sein Zorn wird bald anbrennen. Aber wohl allen, die auf ihn trauen!

Der 3. Psalm

1. Ein Psalm Davids, da er floh vor seinem Sohn Absalom.

2. Ach, Herr, wie ist meiner Feinde so viel, und setzen sich so viele wider mich!

3. Viele sagen von meiner Seele: Sie hat keine Hilfe bei Gott . Sela.

4. Aber du, Herr, bist der Schild für mich, und der mich zu Ehren setzet und mein Haupt aufrichtet.

5. Ich rufe an mit meiner Stimme den Herrn, so erhöret er mich von seinem heiligen Berge. Sela.

6. Ich liege und schlafe und erwache; denn der Herr hält mich.

7. Ich fürchte mich nicht vor viel Hunderttausenden, die sich umher wider mich legen.

8. Auf Herr, und hilf mir, mein Gott ; denn du schlägst alle meine Feinde auf den Backen und zerschmetterst der Gottlosen Zähne.

9. Bei dem Herrn findet man Hilfe und deinen Segen über dein Volk. Sela.

Der 4. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen auf Saitenspielen.

2. Erhöre mich, wenn ich rufe, Gott meiner Gerechtigkeit, der du mich tröstest in Angst; sei mir gnädig und erhöre mein Gebet!

3. Liebe Herren, wie lange soll meine Ehre geschändet werden? Wie habt ihr das Eitle so lieb und die Lügen so gerne! Sela.

4. Erkennet doch daß der Herr seine Heiligen wunderlich führet! Der Herr höret, wenn ich ihn anrufe.

5. Zürnet ihr, sündiget nicht! Redet mit eurem Herzen auf eurem Lager und harret. Sela.

6. Opfert Gerechtigkeit und hoffet auf den Herrn.

7. Viele sagen: Wie sollt uns dieser weisen, was gut ist? Aber, Herr, erhebe über uns das Licht deines Antlitzes!

8. Du erfreuest mein Herz, ob jene gleich viel Wein und Korn haben.

9. Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, Herr, hilfst mir, daß ich sicher wohne.

Der 5. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen für das Erbe.

2. Herr, höre meine Worte, merke auf meine Rede!

3. Vernimm mein Schreien, mein König und mein Gott ; denn ich will vor dir beten.

4. Herr, frühe wollest du meine Stimme hören; frühe will ich mich zu dir schicken und drauf merken.

5. Denn du bist nicht ein Gott , dem gottlos Wesen gefällt; wer böse ist, bleibet nicht vor dir.

6. Die Ruhmredigen bestehen nicht vor deinen Augen; du bist feind allen Übeltätern.

7. Du bringest die Lügner um; der Herr hat Greuel an den Blutgierigen und Falschen.

8. Ich aber will in dein Haus gehen auf deine große Güte und anbeten gegen deinem heiligen Tempel in deiner Furcht.

9. Herr, leite mich in deiner Gerechtigkeit um meiner Feinde willen; richte deinen Weg vor mir her.

10. Denn in ihrem Munde ist nichts Gewisses, ihr Inwendiges ist Herzeleid, ihr Rachen ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen heucheln sie.

11. Schuldige sie, Gott , daß sie fallen von ihrem Vornehmen! Stoße sie aus um ihrer großen Übertretung willen; denn sie sind dir widerspenstig.

12. Laß sich freuen alle, die auf dich trauen; ewiglich laß sie rühmen, denn du beschirmest sie; fröhlich laß sein in dir, die deinen Namen lieben!

13. Denn du, Herr, segnest die Gerechten; du krönest sie mit Gnade wie mit einem Schilde.

Der 6. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen auf acht Saiten.

2. Ach, Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm!

3. Herr, sei mir gnädig, denn ich bin schwach; heile mich, Herr, denn meine Gebeine sind erschrocken,

4. und meine Seele ist sehr erschrocken. Ach, du Herr, wie lange!

5. Wende dich, Herr, und errette meine Seele; hilf mir um deiner Güte willen!

6. Denn im Tode gedenkt man dein nicht; wer will dir in der Hölle danken?

7. Ich bin so müde vom Seufzen, ich schwemme mein Bette die ganze Nacht und netze mit meinen Tränen mein Lager.

8. Meine Gestalt ist verfallen vor Trauern und ist alt worden; denn ich allenthalben geängstet werde.

9. Weichet von mir, alle Übeltäter; denn der Herr höret mein Weinen,

10. der Herr höret mein Flehen, mein Gebet nimmt der Herr an.

11. Es müssen alle meine Feinde zuschanden werden und sehr erschrecken, sich zurückkehren und zuschanden werden plötzlich.

Der 7. Psalm

1. Die Unschuld Davids, davon er sang dem Herrn von wegen der Worte des Mohren, des Jeminiten.

2. Auf dich, Herr, traue ich, mein Gott ! Hilf mir von allen meinen Verfolgern und errette mich,

3. daß sie nicht wie Löwen meine Seele erhaschen und zerreißen, weil kein Erretter da ist.

4. Herr, mein Gott , hab ich solches getan, und ist Unrecht in meinen Händen;

5. hab ich Böses vergolten denen, so friedlich mit mir lebten, oder die, so mir ohne Ursache feind waren, beschädiget,

6. so verfolge mein Feind meine Seele und ergreife sie und trete mein Leben zu Boden und lege meine Ehre in den Staub. Sela.

7. auf, Herr, in deinem Zorn, erhebe dich über den Grimm meiner Feinde und hilf mir wieder in das Amt, das du mir befohlen hast,

8. daß sich die Leute wieder zu dir sammeln; und um derselben willen komm wieder empor.

9. Der Herr ist Richter über die Leute. Richte mich, Herr, nach meiner Gerechtigkeit und Frömmigkeit.

10. Laß der Gottlosen Bosheit ein Ende werden und fördere die Gerechten; denn du, gerechter Gott , prüfest Herzen und Nieren.

11. Mein Schild ist bei Gott , der den frommen Herzen hilft.

12. Gott ist ein rechter Richter und ein Gott , der täglich dräuet.

13. Will man sich nicht bekehren, so hat er sein Schwert gewetzt und seinen Bogen gespannet und zielet,

14. und hat drauf gelegt tödlich Geschoß; seine Pfeile hat er zugerichtet zu verderben.

15. Siehe, der hat Böses im Sinn, mit Unglück ist er schwanger; er wird aber einen Fehl gebären.

16. Er hat eine Grube gegraben und ausgeführt und ist in die Grube gefallen, die er gemacht hat.

17. Sein Unglück wird auf seinen Kopf kommen und sein Frevel auf seine Scheitel fallen.

18. Ich danke dem Herrn um seiner Gerechtigkeit willen und will loben den Namen des Herrn, des Allerhöchsten.

Der 8. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen auf der Githith.

2. Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, da man dir danket im Himmel!

3. dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen, daß du vertilgest den Feind und den Rachgierigen.

4. Denn ich werde sehen die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitest.

5. Was ist der Mensch, daß du sein gedenkest; und des Menschen Kind, daß du dich sein annimmst?

6. Du wirst ihn lassen eine kleine Zeit von Gott verlassen sein. Aber mit Ehren und Schmuck wirst du ihn krönen.

7. Du wirst ihn zum Herrn machen über deiner Hände Werk; alles hast du unter seine Füße getan:

8. Schafe und Ochsen allzumal, dazu auch die wilden Tiere,

9. die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer und was im Meer gehet.

10. Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen!

Der 9. Psalm

1. Ein Psalm Davids von der schönen Jugend, vorzusingen.

2. Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder.

3. Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, du Allerhöchster,

4. daß du meine Feinde hinter sich getrieben hast; sie sind gefallen und umkommen vor dir.

5. Denn du führest mein Recht und Sache aus; du sitzest auf dem Stuhl ein rechter Richter.

6. Du schiltst die Heiden und bringest die Gottlosen um; ihren Namen vertilgest du immer und ewiglich.

7. Die Schwerter des Feindes haben ein Ende; die Städte hast du umgekehret; ihr Gedächtnis ist umkommen samt ihnen.

8. Der Herr aber bleibt ewiglich; er hat seinen Stuhl bereitet zum Gericht.

9. Und er wird den Erdboden recht richten und die Leute regieren rechtschaffen.

10. Und der Herr ist des Armen Schutz, ein Schutz in der Not.

11. Darum hoffen auf dich, die deinen Namen kennen; denn du verlässest nicht, die dich, Herr, suchen.

12. Lobet den Herrn, der zu Zion wohnet; verkündiget unter den Leuten sein Tun!

13. Denn er gedenkt und fragt nach ihrem Blut; er vergisset nicht des Schreiens der Armen.

14. Herr, sei mir gnädig; siehe an mein Elend unter den Feinden, der du mich erhebest aus den Toren des Todes,

15. auf daß ich erzähle all deinen Preis in den Toren der Tochter Zion, daß ich fröhlich sei über deine Hilfe.

16. Die Heiden sind versunken in der Grube, die sie zugerichtet hatten; ihr Fuß ist gefangen im Netz, das sie gestellet hatten.

17. So erkennet man, daß der Herr Recht schaffet. Der Gottlose ist verstrickt in dem Werk seiner Hände durchs Wort. Sela.

18. Ach, daß die Gottlosen müßten zur Hölle gekehret werden, alle Heiden, die Gott es vergessen!

19. Denn er wird des Armen nicht so ganz vergessen, und die Hoffnung der Elenden wird nicht verloren sein ewiglich.

20. Herr, stehe auf, daß Menschen nicht Überhand kriegen; laß alle Heiden vor dir gerichtet werden!

21. Gib ihnen, Herr, einen Meister, daß die Heiden erkennen daß sie Menschen sind. Sela.

Der 10. Psalm

1. Herr, warum trittst du so ferne, verbirgest dich zur Zeit der Not?

2. Weil der Gottlose Übermut treibet, muß der Elende leiden. Sie hängen sich aneinander und erdenken böse Tücke.

3. Denn der Gottlose rühmet sich seines Mutwillens, und der Geizige segnet sich und lästert den Herrn.

4. Der Gottlose ist so stolz und zornig, daß er nach niemand fraget; in allen seinen Tücken hält er Gott für nichts.

5. Er fähret fort mit seinem Tun immerdar; deine Gerichte sind ferne von ihm; er handelt trotzig mit allen seinen Feinden.

6. Er spricht in seinem Herzen: Ich werde nimmermehr daniederliegen; es wird für und für keine Not haben.

7. Sein Mund ist voll Fluchens, Falsches und Trugs; seine Zunge richtet Mühe und Arbeit an.

8. Er sitzt und lauert in den Höfen; er erwürget die Unschuldigen heimlich; seine Augen halten auf die Armen.

9. Er lauert im Verborgenen, wie ein Löwe in der Höhle; er lauert, daß er den Elenden erhasche, und erhaschet ihn, wenn er ihn in sein Netz zeucht.

10. Er zerschlägt und drücket nieder und stößt zu Boden den Armen mit Gewalt.

11. Er spricht in seinem Herzen: Gott hat's vergessen; er hat sein Antlitz verborgen, er wird's nimmermehr sehen.

12. Stehe auf, Herr Gott , erhebe deine Hand; vergiß der Elenden nicht!

13. Warum soll der Gottlose Gott lästern und in seinem Herzen sprechen: Du fragst nicht danach?

14. Du siehest ja, denn du schauest das Elend und Jammer; es stehet in deinen Händen. Die Armen befehlen's dir; du bist der Waisen Helfer.

15. Zerbrich den Arm des Gottlosen und suche das Böse, so wird man sein gottlos Wesen nimmer finden.

16. Der Herr ist König immer und ewiglich; die Heiden müssen aus seinem Land umkommen.

17. Das Verlangen der Elenden hörest du, Herr; ihr Herz ist gewiß, daß dein Ohr drauf merket,

18. daß du Recht schaffest dem Waisen und Armen, daß der Mensch nicht mehr trotze auf Erden.

Der 11. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen. Ich traue auf den Herrn. Wie saget ihr denn zu meiner Seele, sie soll fliegen wie ein Vogel auf eure Berge?

2. Denn siehe, die Gottlosen spannen den Bogen und legen ihre Pfeile auf die Sehne, damit heimlich zu schießen die Frommen.

3. Denn sie reißen den Grund um; was soll der Gerechte ausrichten?

4. Der Herr ist in seinem heiligen Tempel, des Herrn Stuhl ist im Himmel; seine Augen sehen drauf, seine Augenlider prüfen die Menschenkinder.

5. Der Herr prüfet den Gerechten; seine Seele hasset den Gottlosen und die gerne freveln.

6. Er wird regnen lassen über die Gottlosen Blitz, Feuer und Schwefel und wird ihnen ein Wetter zu Lohn geben.

7. Der Herr ist gerecht und hat Gerechtigkeit lieb, darum daß ihre Angesichte schauen auf das da recht ist.

Der 12. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen auf acht Saiten.

2. Hilf, Herr, die Heiligen haben abgenommen, und der Gläubigen ist wenig unter den Menschenkindern.

3. Einer redet mit dem andern unnütze Dinge und heucheln und lehren aus uneinigem Herzen.

4. Der Herr wolle ausrotten alle Heuchelei und die Zunge, die da stolz redet,

5. die da sagen: Unsere Zunge soll überhand haben, uns gebührt zu reden; wer ist unser Herr?

6. Weil denn die Elenden verstöret werden und die Armen seufzen, will ich auf, spricht der Herr; ich will eine Hilfe schaffen, daß man getrost lehren soll.

7. Die Rede des Herrn ist lauter, wie durchläutert Silber im irdenen Tiegel, bewähret siebenmal.

8. Du, Herr, wollest sie bewahren und uns behüten vor diesem Geschlecht ewiglich.

9. Denn es wird allenthalben voll Gottloser, wo solche lose Leute unter den Menschen herrschen.

Der 13. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen.

2. Herr, wie lange willst du mein so gar vergessen? Wie lange verbirgest du dein Antlitz vor mir?

3. lange soll ich sorgen in meiner Seele und mich ängsten in meinem Herzen täglich? Wie lange soll sich mein Feind über mich erheben?

4. Schaue doch und erhöre mich, Herr, mein Gott ! Erleuchte meine Augen, daß ich nicht im Tode entschlafe,

5. daß nicht mein Feind rühme, er sei mein mächtig worden, und meine Widersacher sich nicht freuen, daß ich niederliege.

6. Ich hoffe aber darauf, daß du so gnädig bist; mein Herz freuet sich, daß du so gerne hilfest. Ich will dem Herrn singen, daß er so wohl an mir tut.

Der 14. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen. Die Toren sprechen in ihrem Herzen: Es ist kein Gott . Sie taugen nichts und sind ein Greuel mit ihrem Wesen. Da ist keiner, der Gutes tue.

2. Der Herr schauet vom Himmel auf der Menschen Kinder, daß er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage.

3. Aber sie sind alle abgewichen und allesamt untüchtig; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer.

4. Will denn der Übeltäter keiner das merken, die mein Volk fressen, daß sie sich nähren, aber den Herrn rufen sie nicht an?

5. Daselbst fürchten sie sich; aber Gott ist bei dem Geschlecht der Gerechten.

6. Ihr schändet des Armen Rat; aber Gott ist seine Zuversicht.

7. Ach, daß die Hilfe aus Zion über Israel käme, und der Herr sein gefangen Volk erlösete! So würde Jakob fröhlich sein und Israel sich freuen.

Der 15. Psalm

1. Ein Psalm Davids. Herr, wer wird wohnen in deiner Hütte? Wer wird bleiben auf deinem heiligen Berge?

2. Wer ohne Wandel einhergehet und recht tut und redet die Wahrheit von Herzen;

3. wer mit seiner Zunge nicht verleumdet und seinem Nächsten kein Arges tut und seinen Nächsten nicht schmähet;

4. wer die Gottlosen nichts achtet, sondern ehret die Gottesfürchtigen; wer seinem Nächsten schwöret und hält es;

5. wer sein Geld nicht auf Wucher gibt und nimmt nicht Geschenke über den Unschuldigen: wer das tut, der wird wohl bleiben.

Der 16. Psalm

1. Ein gülden Kleinod Davids. Bewahre mich, Gott ; denn ich traue auf dich.

2. Ich habe gesagt zu dem Herrn: Du bist ja der Herr, ich muß um deinetwillen leiden.

3. Für die Heiligen, so auf Erden sind, und für die Herrlichen; an denen habe ich all mein Gefallen.

4. Aber jene, die einem andern nacheilen, werden groß Herzeleid haben. Ich will ihres Trankopfers mit dem Blut nicht opfern, noch ihren Namen in meinem Munde führen.

5. Der Herr aber ist mein Gut und mein Teil; du erhältst mein Erbteil.

6. Das Los ist mir gefallen aufs Liebliche; mir ist ein schön Erbteil worden.

7. Ich lobe den Herrn, der mir geraten hat; auch züchtigen mich meine Nieren des Nachts.

8. Ich habe den Herrn allezeit vor Augen; denn er ist mir zur Rechten, darum werde ich wohl bleiben.

9. Darum freuet sich mein Herz, und meine Ehre ist fröhlich, auch mein Fleisch wird sicher liegen.

10. Denn du wirst meine Seele nicht in der Hölle lassen und nicht zugeben, daß dein Heiliger verwese.

11. Du tust mir kund den Weg zum Leben; vor dir ist Freude die Fülle und lieblich Wesen zu deiner Rechten ewiglich.

Der 17. Psalm

1. Ein Gebet Davids. Herr, erhöre die Gerechtigkeit, merke auf mein Geschrei, vernimm mein Gebet, das nicht aus falschem Munde gehet.

2. Sprich du in meiner Sache und schaue du aufs Recht!

3. Du prüfest mein Herz und besuchest es des Nachts und läuterst mich und findest nichts. Ich habe mir vorgesetzt, daß mein Mund nicht soll übertreten.

4. Ich bewahre mich in dem Wort deiner Lippen vor Menschenwerk auf dem Wege des Mörders.

5. Erhalte meinen Gang auf deinen Fußsteigen, daß meine Tritte nicht gleiten!

6. Ich rufe zu dir, daß du, Gott , wollest mich erhören; neige deine Ohren zu mir, höre meine Rede!

7. Beweise deine wunderliche Güte, du Heiland derer, die dir vertrauen, wider die, so sich wider deine rechte Hand setzen.

8. Behüte mich wie einen Augapfel im Auge; beschirme mich unter dem Schatten deiner Flügel

9. vor den Gottlosen, die mich verstören, vor meinen Feinden, die um und um nach meiner Seele stehen.

10. Ihre Fetten halten zusammen; sie reden mit ihrem Munde stolz.

11. Wo wir gehen so umgeben sie uns; ihre Augen richten sie dahin, daß sie uns zur Erde stürzen,

12. gleichwie ein Löwe, der des Raubes begehrt, wie ein junger Löwe, der in der Höhle sitzt.

13. Herr, mache dich auf, überwältige ihn und demütige ihn; errette meine Seele von dem Gottlosen mit deinem Schwert,

14. von den Leuten deiner Hand, Herr, von den Leuten dieser Welt, welche ihr Teil haben in ihrem Leben, welchen du den Bauch füllest mit deinem Schatz, die da Kinder die Fülle haben und lassen ihr übriges ihren Jungen.

15. Ich aber will schauen dein Antlitz in Gerechtigkeit; ich will satt werden, wenn ich erwache nach deinem Bilde.

Der 18. Psalm

1. Ein Psalm vorzusingen, Davids, des Herrn Knechts, welcher hat dem Herrn die Worte dieses Liedes geredet zur Zeit, da ihn der Herr errettet hatte von der Hand seiner Feinde und von der Hand Sauls,

2. und sprach: Herzlich lieb habe ich dich, Herr, meine Stärke,

3. Herr, mein Fels, meine Burg, mein Erretter, mein Gott , mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Horn meines Heils, und mein Schutz!

4. Ich will den Herrn loben und anrufen, so werde ich von meinen Feinden erlöset.

5. Denn es umfingen mich des Todes Bande, und die Bäche Belials erschreckten mich;

6. der Höllen Bande umfingen mich, und des Todes Stricke überwältigten mich.

7. Wenn mir angst ist, so rufe ich den Herrn an und schreie zu meinem Gott , so erhöret er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Geschrei kommt vor ihn zu seinen Ohren.

8. Die Erde bebete und ward bewegt, und die Grundfesten der Berge regeten sich und bebeten, da er zornig war.

9. Dampf ging auf von seiner Nase und verzehrend Feuer von seinem Munde, daß es davon blitzete.

10. Er neigete den Himmel und fuhr herab, und Dunkel war unter seinen Füßen.

11. Und er fuhr auf dem Cherub und flog daher; er schwebete auf den Fittichen des Windes.

12. Sein Gezelt um ihn her war finster und schwarze dicke Wolken, darin er verborgen war.

13. Vom Glanz vor ihm trenneten sich die Wolken mit Hagel und Blitzen.

14. Und der Herr donnerte im Himmel, und der Höchste ließ seinen Donner aus mit Hagel und Blitzen.

15. Er schoß seine Strahlen und zerstreuete sie; er ließ sehr blitzen und schreckte sie.

16. Da sah man Wassergüsse, und des Erdbodens Grund ward aufgedeckt, Herr, von deinem Schelten, von dem Odem und Schnauben deiner Nase.

17. Er schickte aus von der Höhe und holete mich und zog mich aus großen Wassern.

18. Er errettete mich von meinen starken Feinden, von meinen Hassern, die mir zu mächtig waren,

19. Die mich überwältigten zur Zeit meines Unfalls; und der Herr ward meine Zuversicht.

20. Und er führete mich aus in den Raum, er riß mich heraus; denn er hatte Lust zu mir.

21. Der Herr tut wohl an mir nach meiner Gerechtigkeit; er vergilt mir nach der Reinigkeit meiner Hände.

22. Denn ich halte die Wege des Herrn und bin nicht gottlos wider meinen Gott .

23. Denn alle seine Rechte hab ich vor Augen und seine Gebote werfe ich nicht von mir,

24. sondern ich bin ohne Wandel vor ihm und hüte mich vor Sünden.

25. Darum vergilt mir der Herr nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinigkeit meiner Hände vor seinen Augen.

26. Beiden Heiligen bist du heilig und bei den Frommen bist du fromm

27. und bei den Reinen bist du rein und bei den Verkehrten bist du verkehrt.

28. Denn du hilfst dem elenden Volk und die hohen Augen niedrigest du.

29. Denn du erleuchtest meine Leuchte; der Herr, mein Gott , macht meine Finsternis licht.

30. Denn mit dir kann ich Kriegsvolk zerschmeißen und mit meinem Gott über die Mauern springen.

31. Gott es Wege sind ohne Wandel; die Reden des Herrn sind durchläutert. Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen.

32. Denn wo ist ein Gott ohne dem Herrn? oder ein Hort ohne unsern Gott ?

33. Gott rüstet mich mit Kraft und macht meine Wege ohne Wandel.

34. Er macht meine Füße gleich den Hirschen und stellet mich auf meine Höhe.

35. Er lehret meine Hand streiten und lehret meinen Arm einen ehernen Bogen spannen.

36. Und gibst mir den Schild deines Heils, und deine Rechte stärket mich; und wenn du mich demütigest, machst du mich groß.

37. Du machst unter mir Raum zu gehen, daß meine Knöchel nicht gleiten.

38. Ich will meinen Feinden nachjagen und sie ergreifen und nicht umkehren, bis ich sie umgebracht habe.

39. Ich will sie zerschmeißen, und sollen mir nicht widerstehen; sie müssen unter meine Füße fallen.

40. Du kannst mich rüsten mit Stärke zum Streit; du kannst unter mich werfen, die sich wider mich setzen:

41. Du gibst mir meine Feinde in die Flucht, daß ich meine Hasser verstöre.

42. Sie rufen, aber da ist kein Helfer; zum Herrn, aber er antwortet ihnen nicht.

43. Ich will sie zerstoßen wie Staub vor dem Winde; ich will sie wegräumen wie den Kot auf der Gasse.

44. Du hilfst mir von dem zänkischen Volk und machst mich ein Haupt unter den Heiden; ein Volk, das ich nicht kannte, dienet mir.

45. Es gehorchet mir mit gehorsamen Ohren; ja, den fremden Kindern hat's wider mich gefehlet.

46. Die fremden Kinder verschmachten und zappeln in ihren Banden:

47. Der Herr lebet, und gelobet sei mein Hort; und der Gott meines Heils müsse erhaben werden,

48. der Gott , der mir Rache gibt und zwinget die Völker unter mich,

49. der mich errettet von meinen Feinden und erhöhet mich aus denen, die sich wider mich setzen. Du hilfst mir von den Frevlern.

50. Darum will ich dir danken, Herr, unter den Heiden und deinem Namen lobsingen,

51. der seinem Könige groß Heil beweiset und wohltut seinem Gesalbten, David, und seinem Samen ewiglich.

Der 19. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen.

2. Die Himmel erzählen die Ehre Gott es, und die Feste verkündiget seiner Hände Werk.

3. Ein Tag sagt's dem andern, und eine Nacht tut's kund der andern.

4. Es ist keine Sprache noch Rede, da man nicht ihre Stimme höre.

5. Ihre Schnur gehet aus in alle Lande und ihre Rede an der Welt Ende; er hat der Sonne eine Hütte in denselben gemacht.

6. Und dieselbe gehet heraus, wie ein Bräutigam aus seiner Kammer, und freuet sich wie ein Held, zu laufen den Weg.

7. Sie gehet auf an einem Ende des Himmels und läuft um bis wieder an dasselbe Ende; und bleibt nichts vor ihrer Hitze verborgen.

8. Das Gesetz des Herrn ist ohne Wandel und erquicket die Seele. Das Zeugnis des Herrn ist gewiß und macht die Albernen weise.

9. Die Befehle des Herrn sind richtig und erfreuen das Herz. Die Gebote des Herrn sind lauter und erleuchten die Augen.

10. Die Furcht des Herrn ist rein und bleibt ewiglich. Die Rechte des Herrn sind wahrhaftig, allesamt gerecht.

11. Sie sind köstlicher denn Gold und viel feines Gold; sie sind süßer denn Honig und Honigseim.

12. Auch wird dein Knecht durch sie erinnert; und wer sie hält, der hat großen Lohn.

13. Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Fehle!

14. Bewahre auch deinen Knecht vor den Stolzen, daß sie nicht über mich herrschen; so werde ich ohne Wandel sein und unschuldig bleiben großer Missetat.

15. Laß dir wohlgefallen die Rede meines Mundes und das Gespräch meines Herzens vor dir, Herr, mein Hort und mein Erlöser!

Der 20. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen.

2. Der Herr erhöre dich in der Not; der Name des Gott es Jakobs schütze dich!

3. Er sende dir Hilfe vom Heiligtum und stärke dich aus Zion!

4. Er gedenke all deines Speisopfers, und dein Brandopfer müsse fett sein. Sela.

5. Er gebe dir, was dein Herz begehret, und erfülle alle deine Anschläge!

6. Wir rühmen, daß du uns hilfst; und im Namen unsers Gott es werfen wir Panier auf. Der Herr gewähre dir alle deine Bitte!

7. Nun merke ich, daß der Herr seinem Gesalbten hilft und erhöret ihn in seinem heiligen Himmel; seine rechte Hand hilft gewaltiglich.

8. Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse; wir aber denken an den Namen des Herrn, unsers Gott es.

9. Sie sind niedergestürzt und gefallen; wir aber stehen aufgerichtet.

10. Hilf, Herr! Der König erhöre uns, wenn wir rufen!

Der 21. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen.

2. Herr, der König freuet sich in deiner Kraft, und wie sehr fröhlich ist er über deine Hilfe!

3. Du gibst ihm seines Herzens Wunsch und weigerst nicht, was sein Mund bittet. Sela.

4. Denn du überschüttest ihn mit gutem Segen; du setzest eine güldene Krone auf sein Haupt.

5. Er bittet dich ums Leben, so gibst du ihm langes Leben immer und ewiglich.

6. Er hat große Ehre an deiner Hilfe; du legest Lob und Schmuck auf ihn.

7. Denn du setzest ihn zum Segen ewiglich, du erfreuest ihn mit Freuden deines Antlitzes.

8. Denn der König hoffet auf den Herrn und wird durch die Güte des Höchsten festbleiben.

9. Deine Hand wird finden alle deine Feinde; deine Rechte wird finden, die dich hassen.

10. Du wirst sie machen wie einen Feuerofen, wenn du dreinsehen wirst; der Herr wird sie verschlingen in seinem Zorn; Feuer wird sie fressen.

11. Ihre Frucht wirst du umbringen vom Erdboden und ihren Samen von den Menschenkindern.

12. Denn sie gedachten dir Übels zu tun, und machten Anschläge, die sie; nicht konnten ausführen.

13. Denn du wirst sie zur Schulter machen; mit deiner Sehne wirst du gegen ihr Antlitz zielen.

14. Herr, erhebe dich in deiner Kraft, so wollen wir singen und loben deine Macht.

Der 22. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen, von der Hindin, die frühe gejagt wird.

2. Mein Gott , mein Gott , warum hast du mich verlassen? Ich heule, aber meine Hilfe ist ferne.

3. Mein Gott , des Tages rufe ich, so antwortest du nicht; und des Nachts schweige ich auch nicht.

4. Aber du bist heilig, der du wohnest unter dem Lob Israels.

5. Unsere Väter hofften auf dich, und da sie hofften, halfest du ihnen aus.

6. Zu dir schrieen sie und wurden errettet; sie hofften auf dich und nicht zuschanden.

7. Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und Verachtung des Volks.

8. Alle, die mich sehen, spotten mein, sperren das Maul auf und schütteln den Kopf:

9. Er klage es dem Herrn, der helfe ihm aus und errette ihn, hat er Lust zu ihm!

10. Denn du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen; du warest meine Zuversicht, da ich, noch an meiner Mutter Brüsten war.

11. Auf dich bin ich geworfen aus Mutterleibe; du bist mein Gott von meiner Mutter Leib an.

12. Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hie kein Helfer.

13. Große Farren haben mich umgeben, fette Ochsen haben mich umringet;

14. ihren Rachen sperren sie auf wider mich wie ein brüllender und reißender Löwe.

15. Ich bin ausgeschüttet wie Wasser; alle meine Gebeine haben sich zertrennet; mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmolzen Wachs.

16. Meine Kräfte sind vertrocknet wie ein Scherben, und meine Zunge klebet an meinem Gaumen; und du legest mich in des Todes Staub.

17. Denn Hunde haben mich umgeben, und der Bösen Rotte hat sich um mich gemacht; sie haben meine Hände und Füße durchgraben.

18. Ich möchte alle meine Beine zählen. Sie aber schauen und sehen ihre Lust an mir.

19. Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand.

20. Aber du, Herr, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen!

21. Errette meine Seele vom Schwert, meine Einsame von den Hunden!

22. Hilf mir aus dem Rachen des Löwen und errette mich von den Einhörnern.

23. Ich will deinen Namen predigen meinen Brüdern, ich will dich in der Gemeine rühmen.

24. Rühmet den Herrn, die ihr ihn fürchtet; es ehre ihn aller Same Jakobs, und vor ihm scheue sich aller Same Israels!

25. Denn er hat nicht verachtet noch verschmähet das Elend des Armen und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen, und da er zu ihm schrie hörete er's.

26. Dich will ich preisen in der großen Gemeine; ich will meine Gelübde bezahlen vor denen, die ihn fürchten.

27. Die Elenden sollen essen, daß sie satt werden, und die nach dem Herrn fragen, werden ihn preisen; euer Herz soll ewiglich leben.

28. Es werde gedacht aller Welt Ende, daß sie sich zum Herrn bekehren, und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Heiden.

29. Denn der Herr hat ein Reich, und er herrschet unter den Heiden.

30. Alle Fetten auf Erden werden essen und anbeten; vor ihm werden Kniee beugen alle, die im Staube liegen, und die, so kümmerlich leben.

31. Er wird einen Samen haben, der ihm dienet; vom Herrn wird man verkündigen zu Kindeskind.

32. Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit predigen dem Volk, das geboren wird, daß er's tut.

Der 23. Psalm

1. Ein Psalm Davids. Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.

2. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.

3. Er erquicket meine Seele; er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

4. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

5. Du bereitest vor mir einen Tisch gegen meine Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.

6. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

Der 24. Psalm

1. Ein Psalm Davids. Die Erde ist des Herrn, und was drinnen ist, der Erdboden, und was drauf wohnet.

2. Denn er hat ihn an die Meere gegründet und an den Wassern bereitet.

3. Wer wird auf des Herrn Berg gehen? und wer wird stehen an seiner heiligen Stätte?

4. Der unschuldige Hände hat und reines Herzens ist; der nicht Lust hat zu loser Lehre und schwöret nicht fälschlich.

5. Der wird den Segen vom Herrn empfahen und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils.

6. Das ist das Geschlecht, das nach ihm fraget, das da suchet dein Antlitz, Jakob. Sela.

7. Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe!

8. Wer ist derselbe König der Ehren? Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Streit.

9. Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe!

10. Wer ist derselbe König der Ehren? Es ist der Herr Zebaoth, er ist der König der Ehren. Sela.

Der 25. Psalm

1. Ein Psalm Davids. Nach dir, Herr, verlanget mich.

2. Mein Gott , ich hoffe auf dich. Laß mich nicht zuschanden werden, daß sich meine Feinde nicht freuen über mich!

3. Denn keiner wird zuschanden, der dein harret; aber zuschanden müssen sie werden, die losen Verächter.

4. Herr, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige!

5. Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich; denn du bist der Gott , der mir hilft; täglich harre ich dein.

6. Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von der Welt her gewesen ist.

7. Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend und meiner Übertretung; gedenke aber mein nach deiner Barmherzigkeit um deiner Güte willen!

8. Der Herr ist gut und fromm, darum unterweiset er die Sünder auf dem Wege.

9. Er leitet die Elenden recht und lehret die Elenden seinen Weg.

10. Die Wege des Herrn sind eitel Güte und Wahrheit denen, die seinen Bund und Zeugnis halten.

11. Um deines Namens willen, Herr, sei gnädig meiner Missetat, die da groß ist!

12. Wer ist der, der den Herrn fürchtet? Er wird ihn unterweisen den besten Weg.

13. Seine Seele wird im Guten wohnen, und sein Same wird das Land besitzen.

14. Das Geheimnis des Herrn ist unter denen, die ihn fürchten, und seinen Bund läßt er sie wissen.

15. Meine Augen sehen stets zu dem Herrn denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen.

16. Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und elend.

17. Die Angst meines Herzens ist groß; führe mich aus meinen Nöten!

18. Siehe an meinen Jammer und Elend und vergib mir alle meine Sünde!

19. Siehe, daß meiner Feinde so viel ist und hassen mich aus Frevel.

20. Bewahre meine Seele und errette mich; laß mich nicht zuschanden werden, denn ich traue auf dich.

21. Schlecht und recht, das behüte mich; denn ich harre dein.

22. Gott , erlöse Israel aus aller, seiner Not!

Der 26. Psalm

1. Ein Psalm Davids. Herr, schaffe mir Recht, denn ich bin unschuldig. Ich hoffe auf den Herrn, darum werde ich nicht fallen.

2. Prüfe mich, Herr, und versuche mich; läutere meine Nieren und mein Herz!

3. Denn deine Güte ist vor meinen Augen, und ich wandele in deiner Wahrheit.

4. Ich sitze nicht bei den eiteln Leuten und habe nicht Gemeinschaft mit den Falschen.

5. Ich hasse die Versammlung der Boshaftigen und sitze nicht bei den Gottlosen.

6. Ich wasche meine Hände mit Unschuld und halte mich, Herr, zu deinem Altar,

7. da man höret die Stimme des Dankens und da man prediget alle deine Wunder.

8. Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnet.

9. Raffe meine Seele nicht hin mit den Sündern, noch mein Leben mit den Blutdürstigen,

10. welche mit bösen Tücken umgehen und nehmen gerne Geschenke.

11. Ich aber wandele unschuldig. Erlöse mich und sei mir gnädig!

12. Mein Fuß gehet richtig. Ich will dich loben, Herr, in den Versammlungen.

Der 27. Psalm

1. Ein Psalm Davids. Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollt ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?

2. Darum, so die Bösen, meine Widersacher und Feinde, an mich wollen, mein Fleisch zu fressen, müssen sie anlaufen und fallen.

3. Wenn sich schon ein Heer wider mich legt, so fürchtet sich dennoch mein Herz nicht; Wenn sich Krieg wider mich erhebt, so verlasse ich mich auf ihn.

4. Eins bitte ich vom Herrn, das hätte ich gerne, daß ich im Hause des Herrn bleiben möge mein Leben lang, zu schauen die schönen Gott esdienste des Herrn und seinen Tempel zu besuchen.

5. Denn er deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er verbirget mich heimlich in seinem Gezelt und erhöhet mich auf einem Felsen;

6. und wird nun erhöhen mein Haupt über meine Feinde, die um mich sind; so will ich in seiner Hütte Lob opfern, ich will singen und lobsagen dem Herrn.

7. Herr, höre meine Stimme, wenn ich rufe; sei mir gnädig und erhöre mich!

8. Mein Herz hält dir vor dein Wort: Ihr sollt mein Antlitz suchen. Darum suche ich auch, Herr, dein Antlitz.

9. Verbirg dein Antlitz nicht vor mir und verstoße nicht im Zorn deinen Knecht; denn du bist meine Hilfe. Laß mich nicht und tu nicht von mir die Hand ab, Gott , mein Heil!

10. Denn mein Vater und meine Mutter verlassen mich; aber der Herr nimmt mich auf.

11. Herr weise mir deinen Weg und leite mich auf richtiger Bahn um meiner Feinde willen.

12. Gib mich nicht in den Willen meiner Feinde; denn es stehen falsche Zeugen wider mich und tun mir unrecht ohne Scheu.

13. Ich glaube aber doch, daß ich sehen werde das Gute des Herrn im Lande der Lebendigen.

14. Harre des Herrn! Sei getrost und unverzagt und harre des Herrn!

Der 28. Psalm

1. Ein Psalm Davids. Wenn ich rufe zur dir, Herr, mein Hort, so schweige mir nicht, auf daß nicht, wo du schweigest, ich gleich werde denen, die in die Hölle fahren.

2. Höre die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir schreie, wenn ich meine Hände aufhebe zu deinem heiligen Chor.

3. Zeuch mich nicht hin unter den Gottlosen und unter den Übeltätern, die freundlich reden mit ihrem Nächsten und haben Böses im Herzen.

4. Gib ihnen nach ihrer Tat und nach ihrem bösen Wesen; gib ihnen, nach den Werken ihrer Hände; vergilt ihnen, was sie verdienet haben!

5. Denn sie wollen nicht achten auf das Tun des Herrn noch auf die Werke seiner Hände; darum wird er sie zerbrechen und nicht bauen.

6. Gelobet sei der Herr; denn er hat erhöret die Stimme meines Flehens.

7. Der Herr ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hoffet mein Herz, und mir ist geholfen; und mein Herz ist fröhlich, und ich will ihm danken mit meinem Liede.

8. Der Herr ist ihre Stärke; er ist die Stärke, die seinem Gesalbten hilft.

9. Hilf deinem Volk und segne dein Erbe; und weide sie und erhöhe sie ewiglich!

Der 29. Psalm

1. Ein Psalm Davids. Bringet her dem Herrn, ihr Gewaltigen bringet her dem Herrn Ehre und Stärke!

2. Bringet dem Herrn Ehre seines Namens; betet an den Herrn in heiligem Schmuck!

3. Die Stimme des Herrn gehet auf den Wassern; der Gott der Ehren donnert, der Herr auf großen Wassern.

4. Die Stimme des Herrn gehet mit Macht; die Stimme des Herrn gehet herrlich.

5. Die Stimme des Herrn zerbricht die Zedern; der Herr zerbricht die Zedern im Libanon

6. und machet sie löcken wie ein Kalb, Libanon und Sirion wie ein junges Einhorn.

7. Die Stimme des Herrn häuet wie Feuerflammen.

8. Die Stimme des Herrn erreget die Wüste; die Stimme des Herrn erreget die Wüste Kades.

9. Die Stimme des Herrn erreget die Hindinnen und entblößet die Wälder. Und in seinem Tempel wird ihm jedermann Ehre sagen.

10. Der Herr sitzt, eine Sintflut anzurichten. Und der Herr bleibt ein König in Ewigkeit.

11. Der Herr wird seinem Volk Kraft geben; der Herr wird sein Volk segnen mit Frieden.

Der 30. Psalm

1. Ein Psalm, zu singen von der Einweihung des Hauses Davids.

2. Ich preise dich, Herr, denn du hast mich erhöhet und lässest meine Feinde sich nicht über mich freuen.

3. Herr, mein Gott , da ich schrie zu dir, machtest du mich gesund.

4. Herr, du hast meine Seele aus der Hölle geführet; du hast mich lebendig behalten, da die in die Hölle fuhren.

5. Ihr Heiligen, lobsinget dem Herrn; danket und preiset seine Heiligkeit!

6. Denn sein Zorn währet einen Augenblick, und er hat Lust zum Leben; den Abend lang währet das Weinen, aber des Morgens die Freude.

7. Ich aber sprach, da mir's wohl ging: Ich werde nimmermehr daniederliegen.

8. Denn, Herr, durch dein Wohlgefallen hast du meinen Berg stark gemacht. Aber da du dein Antlitz verbargest, erschrak ich.

9. Ich will, Herr, rufen zu dir; dem Herrn will ich flehen.

10. Was ist nütze an meinem Blut, wenn ich tot bin? Wird dir auch der Staub danken und deine Treue verkündigen?

11. Herr, höre und sei mir gnädig; Herr, sei mein Helfer!

12. Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen; du hast meinen Sack ausgezogen und mich mit Freuden gegürtet,

13. auf daß dir lobsinge meine Ehre und nicht stille werde. Herr, mein Gott , ich will dir danken in Ewigkeit.

Der 31. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen.

2. Herr, auf dich traue ich. Laß mich nimmermehr zuschanden werden; errette mich durch deine Gerechtigkeit!

3. Neige deine Ohren zu mir, eilend hilf mir! Sei mir ein starker Fels und eine Burg, daß du mir helfest.

4. Denn du bist mein Fels und meine Burg, und um deines Namens willen wollest du mich leiten und führen.

5. Du wollest mich aus dem Netze ziehen, das sie mir gestellet haben; denn du bist meine Stärke.

6. In deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöset, Herr, du treuer Gott .

7. Ich hasse, die da halten auf lose Lehre; ich hoffe aber auf den Herrn.

8. Ich freue mich und bin fröhlich über deiner Güte, daß du mein Elend ansiehest und erkennest meine Seele in der Not

9. und übergibst mich nicht in die Hände des Feindes; du stellest meine Füße auf weiten Raum.

10. Herr, sei mir gnädig, denn mir ist angst; meine Gestalt ist verfallen vor Trauern, dazu meine Seele und mein Bauch.

11. Denn mein Leben hat abgenommen vor Trübnis und meine Zeit vor Seufzen; meine Kraft ist verfallen vor meiner Missetat, und meine Gebeine sind verschmachtet.

12. Es gehet mir so übel, daß ich bin eine große Schmach worden meinen Nachbarn und eine Scheu meinen Verwandten; die mich sehen auf der Gasse, fliehen vor mir.

13. Mein ist vergessen im Herzen wie eines Toten; ich bin worden wie ein zerbrochen Gefäß.

14. Denn viele schelten mich übel, daß jedermann sich vor mir scheuet; sie ratschlagen miteinander über mich und denken mir das Leben zu nehmen.

15. Ich aber, Herr, hoffe auf dich und spreche: Du bist mein Gott .

16. Meine Zeit stehet in deinen Händen. Errette mich von der Hand meiner Feinde und von denen, die mich verfolgen.

17. Laß leuchten dein Antlitz über deinen Knecht; hilf mir durch deine Güte!

18. Herr, laß mich nicht zuschanden werden; denn ich rufe dich an. Die Gottlosen müssen zuschanden und geschweiget werden in der Hölle.

19. Verstummen müssen falsche Mäuler, die da reden wider den Gerechten, steif, stolz und höhnisch.

20. Wie groß ist deine Güte, die du verborgen hast denen, die dich fürchten, und erzeigest denen, die vor den Leuten auf dich trauen.

21. Du verbirgest sie heimlich bei dir vor jedermanns Trotz; du verdeckest sie in der Hütte vor den zänkischen Zungen.

22. Gelobet sei der Herr, daß er hat eine wunderliche Güte mir bewiesen in einer festen Stadt!

23. Denn ich sprach in meinem Zagen: Ich bin von deinen Augen verstoßen; dennoch höretest du meines Flehens Stimme, da ich zu dir schrie.

24. Liebet den Herrn, alle seine Heiligen! Die Gläubigen behütet der Herr und vergilt reichlich dem, der Hochmut übet.

25. Seid getrost und unverzagt, alle, die ihr des Herrn harret!

Der 32. Psalm

1. Eine Unterweisung Davids. Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedecket ist!

2. Wohl dem Menschen, dem der Herr die Missetat nicht zurechnet, in des Geist kein Falsch ist!

3. Denn da ich's wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein täglich Heulen.

4. Denn deine Hand war Tag und Nacht schwer auf mir, daß mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird. Sela.

5. Darum bekenne ich dir meine Sünde und verhehle meine Missetat nicht. Ich sprach: Ich will dem Herrn meine Übertretung bekennen. Da vergabest du mir die Missetat meiner Sünde. Sela.

6. Dafür werden dich alle Heiligen bitten zur rechten Zeit; darum, wenn große Wasserfluten kommen, werden sie nicht an dieselbigen gelangen.

7. Du bist mein Schirm; du wollest mich vor Angst behüten, daß ich errettet, ganz fröhlich rühmen könnte. Sela.

8. Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du wandeln sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.

9. Seid nicht wie Rosse und Mäuler, die nicht verständig sind, welchen man Zaum und Gebiß muß ins Maul legen, wenn sie nicht zu dir wollen.

10. Der Gottlose hat viel Plage; wer aber auf den Herrn hoffet, den wird die Güte umfahen.

11. Freuet euch des Herrn und seid fröhlich, ihr Gerechten, und rühmet, alle ihr Frommen!

Der 33. Psalm

1. Freuet euch des Herrn, ihr Gerechten! Die Frommen sollen ihn schön preisen.

2. Danket dem Herrn mit Harfen und lobsinget ihm auf dem Psalter von zehn Saiten!

3. Singet ihm ein neues Lied; machet es gut auf Saitenspielen mit Schalle!

4. Denn des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiß.

5. Er liebet Gerechtigkeit und Gericht. Die Erde ist voll der Güte des Herrn.

6. Der Himmel ist durchs Wort des Herrn gemacht und all sein Heer durch den Geist seines Mundes.

7. Er hält das Wasser im Meer zusammen wie in einem Schlauch und legt die Tiefe ins Verborgene.

8. Alle Welt fürchte den Herrn, und vor ihm scheue sich alles, was auf dem Erdboden wohnet!

9. Denn er spricht, so geschieht's; so er gebeut, so stehet's da.

10. Der Herr macht zunichte der Heiden Rat und wendet die Gedanken der Völker.

11. Aber der Rat des Herrn bleibet ewiglich, seines Herzens Gedanken für und für.

12. Wohl dem Volk, des der Herr ein Gott ist, das Volk, das er zum Erbe erwählet hat!

13. Der Herr schauet vom Himmel und siehet aller Menschen Kinder.

14. Von seinem festen Thron siehet er auf alle, die auf Erden wohnen.

15. Er lenket ihnen allen das Herz, er merket auf alle ihre Werke.

16. Einem Könige hilft nicht seine große Macht; ein Riese wird nicht errettet durch seine große Kraft;

17. Rosse helfen auch nicht, und ihre große Stärke errettet nicht.

18. Siehe, des HErm Auge siehet auf die, so ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen,

19. daß er ihre Seele errette vom Tode und ernähre sie in der Teurung.

20. Unsere Seele harret auf den Herrn; er ist unsere Hilfe und Schild.

21. Denn unser Herz freuet sich sein, und wir trauen auf seinen heiligen Namen.

22. Deine Güte, Herr, sei über uns, wie wir auf dich hoffen.

Der 34. Psalm

1. Ein Psalm Davids, da er seine Gebärde verstellete vor Abimelech, der ihn von sich trieb, und er wegging.

2. Ich will den Herrn loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.

3. Meine Seele soll sich rühmen des Herrn, daß die Elenden hören und sich freuen.

4. Preiset mit mir den Herrn und laßt uns miteinander seinen Namen erhöhen!

5. Da ich den Herrn suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht.

6. Welche ihn ansehen und anlaufen, deren Angesicht wird nicht zuschanden.

7. Da dieser Elende rief, hörete der Herr und half ihm aus allen seinen Nöten.

8. Der Engel des Herrn lagert sich um die her, so ihn fürchten, und hilft ihnen aus.

9. Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist! Wohl dem, der auf ihn trauet!

10. Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen; denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel.

11. Die Reichen müssen darben und hungern; aber die den Herrn suchen, haben keinen Mangel an irgendeinem Gut.

12. Kommt her, Kinder, höret mir zu! Ich will euch die Furcht des Herrn lehren.

13. Wer ist, der gut Leben begehrt und gerne gute Tage hätte?

14. Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, daß sie nicht falsch reden.

15. Laß vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach.

16. Die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien.

17. Das Antlitz aber des Herrn stehet über die, so Böses tun, daß er ihr Gedächtnis ausrotte von der Erde.

18. Wenn die (Gerechten) schreien, so höret der Herr und errettet sie aus all ihrer Not.

19. Der Herr ist nahe bei denen, die zerbrochenes Herzens sind, und hilft denen, die zerschlagen Gemüt haben.

20. Der Gerechte muß viel leiden; aber der Herr hilft ihm aus dem allem.

21. Er bewahret ihm alle seine Gebeine, daß deren nicht eins zerbrochen wird.

22. Den Gottlosen wird das Unglück töten, und die den Gerechten hassen, werden Schuld haben.

23. Der Herr erlöset die Seele seiner Knechte, und alle, die auf ihn trauen, werden keine Schuld haben.

Der 35. Psalm

1. Ein Psalm Davids. Herr, hadere mit meinen Haderern; streite wider meine Bestreiter!

2. Ergreife den Schild und Waffen und mache dich auf, mir zu helfen!

3. Zücke den Spieß und schütze mich wider meine Verfolger! Sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Hilfe.

4. Es müssen sich schämen und gehöhnet werden, die nach meiner Seele stehen; es müssen zurückkehren und zuschanden werden, die mir übelwollen.

5. Sie müssen werden wie Spreu vor dem Winde, und der Engel des Herrn stoße sie weg.

6. Ihr Weg müsse finster und schlüpfrig werden, und der Engel des Herrn verfolge sie.

7. Denn sie haben mir ohne Ursache gestellet ihre Netze, zu verderben, und haben ohne Ursache meiner Seele Gruben zugerichtet.

8. Er müsse unversehens überfallen werden, und sein Netz, das er gestellet hat, müsse ihn fahen und müsse drinnen überfallen werden.

9. Aber meine Seele müsse sich freuen des Herrn und fröhlich sein auf seine Hilfe.

10. Alle meine Gebeine müssen sagen: Herr, wer ist deinesgleichen? Der du den Elenden errettest von dem, der ihm zu stark ist, und den Elenden und Armen von seinen Räubern.

11. Es treten frevele Zeugen auf, die zeihen mich, des ich nicht schuldig bin.

12. Sie tun mir Arges um Gutes, mich in Herzeleid zu bringen.

13. Ich aber, wenn sie krank waren, zog einen Sack an, tat mir wehe mit Fasten und betete von Herzen stets.

14. Ich hielt mich, als wäre es mein Freund und Bruder; ich ging traurig wie einer, der Leid trägt über seine Mutter.

15. Sie aber freuen sich über meinen Schaden und rotten sich; es rotten sich die Hinkenden wider mich ohne meine Schuld; sie reißen und hören nicht auf.

16. Mit denen, die da heucheln und spotten um des Bauchs willen, beißen sie ihre Zähne zusammen über mich.

17. Herr, wie lange willst du zusehen? Errette doch meine Seele aus ihrem Getümmel und meine Einsame von den jungen Löwen.

18. Ich will dir danken in der großen Gemeine und unter viel Volks will ich dich rühmen.

19. Laß sich nicht über mich freuen, die mir unbillig feind sind, noch mit den Augen spotten, die mich ohne Ursache hassen.

20. Denn sie trachten, Schaden zu tun und suchen falsche Sachen wider die Stillen im Lande;

21. und sperren ihr Maul weit auf wider mich und sprechen: Da, da! das sehen wir gerne.

22. Herr, du siehest es, schweige nicht; Herr, sei nicht ferne von mir!

23. Erwecke dich und wache auf zu meinem Recht und zu meiner Sache, mein Gott und Herr!

24. Herr, mein Gott , richte mich nach deiner Gerechtigkeit, daß sie sich über mich nicht freuen.

25. Laß sie nicht sagen in ihrem Herzen: Da, da! das wollten wir. Laß sie nicht sagen: Wir haben ihn verschlungen.

26. Sie müssen sich schämen und zu Schanden werden, alle, die sich meines Übels freuen; sie müssen mit Schande und Scham gekleidet werden, die sich wider mich rühmen.

27. Rühmen und freuen müssen sich, die mir gönnen, daß ich recht behalte, und immer sagen: Der Herr müsse hoch gelobet sein, der seinem Knechte wohl will!

28. Und meine Zunge soll reden von deiner Gerechtigkeit und dich täglich preisen.

Der 36. Psalm

1. Ein Psalm Davids, des Herrn Knechts, vorzusingen.

2. Es ist von Grund meines Herzens von der Gottlosen Wesen gesprochen, daß keine Gottesfurcht bei ihnen ist.

3. Sie schmücken sich untereinander selbst, daß sie ihre böse Sache fördern und andere verunglimpfen.

4. Alle ihre Lehre ist schädlich und erlogen; sie lassen sich auch nicht weisen, daß sie Gutes täten,

5. sondern sie trachten auf ihrem Lager nach Schaden und stehen fest auf dem bösen Wege und scheuen kein Arges.

6. Herr, deine Güte reicht, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen.

7. Deine Gerechtigkeit stehet wie die Berge Gott es und dein Recht wie große Tiefe. Herr, du hilfst Menschen und Vieh.

8. Wie teuer ist deine Güte, Gott , daß Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel trauen!

9. Sie werden trunken von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkest sie mit Wollust als mit einem Strom.

10. Denn bei dir ist die lebendige Quelle, und in deinem Licht sehen wir das Licht.

11. Breite deine Güte über die, die dich kennen, und deine Gerechtigkeit über die Frommen.

12. Laß mich nicht von den Stolzen untertreten werden, und die Hand der Gottlosen stürze mich nicht,

13. sondern laß sie, die Übeltäter, daselbst fallen, daß sie verstoßen werden und nicht bleiben mögen.

Der 37. Psalm

1. Ein Psalm Davids. Erzürne dich nicht über die Bösen; sei nicht neidisch über die Übeltäter!

2. Denn wie das Gras werden sie bald abgehauen und wie das grüne Kraut werden sie verwelken.

3. Hoffe auf den Herrn und tue Gutes; bleibe im Lande und nähre dich redlich.

4. Habe deine Lust am Herrn; der wird dir geben, was dein Herz wünschet.

5. Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird's wohl machen

6. und wird deine Gerechtigkeit hervor bringen wie das Licht und dein Recht wie den Mittag.

7. Sei stille dem Herrn und warte auf ihn! Erzürne dich nicht über den, dem sein Mutwille glücklich fortgehet.

8. Stehe ab vom Zorn und laß den Grimm; erzürne dich nicht, daß du auch übel tust.

9. Denn die Bösen werden ausgerottet; die aber des Herrn harren, werden das Land erben.

10. Es ist noch um ein kleines, so ist der Gottlose nimmer; und wenn du nach seiner Stätte sehen wirst, wird er weg sein.

11. Aber die Elenden werden das Land erben und Lust haben in großem Frieden.

12. Der Gottlose dräuet dem Gerechten und beißet seine Zähne zusammen über ihn.

13. Aber der Herr lachet sein; denn er siehet, daß sein Tag kommt.

14. Die Gottlosen ziehen das Schwert aus und spannen ihren Bogen, daß sie fällen den Elenden und Armen und schlachten die Frommen.

15. Aber ihr Schwert wird in ihr Herz gehen, und ihr Bogen wird zerbrechen.

16. Das Wenige, das ein Gerechter hat, ist besser denn das große Gut vieler Gottlosen.

17. Denn der Gottlosen Arm wird zerbrechen; aber der Herr erhält die Gerechten.

18. Der Herr kennet die Tage der Frommen, und ihr Gut wird ewiglich bleiben.

19. Sie werden nicht zuschanden in der bösen Zeit, und in der Teurung werden sie genug haben.

20. Denn die Gottlosen werden umkommen, und die Feinde des Herrn, wenn sie gleich sind wie eine köstliche Aue, werden sie doch vergehen, wie der Rauch vergehet.

21. Der Gottlose borget und bezahlet nicht; der Gerechte aber ist barmherzig und milde.

22. Denn seine Gesegneten erben das Land; aber seine Verfluchten werden ausgerottet.

23. Von dem Herrn wird solches Mannes Gang gefördert und hat Lust an seinem Wege.

24. Fällt er, so wird er nicht weggeworfen; denn der Herr erhält ihn bei der Hand.

25. Ich bin jung gewesen und alt worden und habe noch nie gesehen den Gerechten verlassen oder seinen Samen nach Brot gehen.

26. Er ist allezeit barmherzig und leihet gerne; und sein Same wird gesegnet sein.

27. Laß vom Bösen und tue Gutes, und bleibe immerdar.

28. Denn der Herr hat das Recht lieb und verläßt seine Heiligen nicht; ewiglich werden sie bewahret; aber der Gottlosen Same wird ausgerottet.

29. Die Gerechten erben das Land und bleiben ewiglich drinnen.

30. Der Mund des Gerechten redet die Weisheit, und seine Zunge lehret das Recht.

31. Das Gesetz seines Gott es ist, in seinem Herzen, seine Tritte gleiten nicht.

32. Der Gottlose lauert auf den Gerechten und gedenkt ihn zu töten.

33. Aber der Herr läßt ihn nicht in seinen Händen und verdammt ihn nicht, wenn er verurteilt wird.

34. Harre auf den Herrn und halte seiner Weg, so wird er dich erhöhen, daß du das Land erbest; du wirst's sehen, daß die Gottlosen ausgerottet werden.

35. Ich habe gesehen einen Gottlosen, der war trotzig und breitete sich aus und grünete wie ein Lorbeerbaum.

36. Da man vorüberging, siehe, da war er dahin; ich fragte nach ihm, da ward er nirgend funden.

37. Bleibe fromm und halte dich recht, denn solchem wird's zuletzt wohlgehen.

38. Die Übertreter aber werden vertilget miteinander, und die Gottlosen werden zuletzt ausgerottet.

39. Aber der Herr hilft den Gerechten; der ist ihre Stärke in der Not.

40. Und der Herr wird ihnen beistehen und wird sie erretten; er wird sie von den Gottlosen erretten und ihnen helfen; denn sie trauen auf ihn.

Der 38. Psalm

1. Ein Psalm Davids zum Gedächtnis.

2. Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm!

3. Denn deine Pfeile stecken in mir, und deine Hand drücket mich.

4. Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe vor deinem Dräuen, und ist kein Friede in meinen Gebeinen vor meiner Sünde.

5. Denn meine Sünden gehen über mein Haupt, wie eine schwere Last sind sie mir zu schwer worden.

6. Meine Wunden stinken und eitern vor meiner Torheit.

7. Ich gehe krumm und sehr gebückt; den ganzen Tag gehe ich traurig.

8. Denn meine Lenden verdorren ganz, und ist nichts Gesundes an meinem Leibe.

9. Es ist mit mir gar anders und bin sehr zerstoßen. Ich heule vor Unruhe meines Herzens.

10. Herr, vor dir ist alle meine Begierde und mein Seufzen ist dir nicht verborgen.

11. Mein Herz bebet, meine Kraft hat mich verlassen, und das Licht meiner Augen ist nicht bei mir.

12. Meine Lieben und Freunde stehen gegen mich und scheuen meine Plage, und meine Nächsten treten ferne.

13. Und die mir nach der Seele stehen, stellen mir; und die mir übel wollen, reden, wie sie Schaden tun wollen, und gehen mit eitel Listen um.

14. Ich aber muß sein wie ein Tauber und nicht hören, und wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut.

15. Und muß sein wie einer, der nicht höret und der keine Widerrede in seinem Munde hat.

16. Aber ich harre, Herr, auf dich; du, Herr, mein Gott , wirst erhören.

17. Denn ich denke, daß sie ja sich nicht über mich freuen. Wenn mein Fuß wankete; würden sie sich hoch rühmen wider mich.

18. Denn ich bin zu Leiden gemacht, und mein Schmerz ist immer vor mir.

19. Denn ich zeige meine Missetat an und sorge für meine Sünde.

20. Aber meine Feinde leben und sind mächtig; die mich unbillig hassen, sind groß.

21. Und die mir Arges tun um Gutes, setzen sich wider mich, darum daß ich ob dem Guten halte.

22. Verlaß mich nicht, Herr, mein Gott ; sei nicht ferne von mir!

23. Eile mir beizustehen, Herr, meine Hilfe!

Der 39. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen, für Jeduthun.

2. Ich habe mir vorgesetzt, ich will mich hüten, daß ich nicht sündige mit meiner Zunge. Ich will meinen Mund zäumen, weil ich muß den Gottlosen so vor mir sehen.

3. Ich bin verstummet und still und schweige der Freuden und muß mein Leid in mich fressen.

4. Mein Herz ist entbrannt in meinem Leibe, und wenn ich dran gedenke, werde ich entzündet; ich rede mit meiner Zunge.

5. Aber, Herr, lehre doch mich, daß es ein Ende mit mir haben muß, und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muß.

6. Siehe, meine Tage sind einer Hand breit bei dir, und mein Leben ist wie nichts vor dir. Wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben! Sela.

7. Sie gehen daher wie ein Schemen und machen ihnen viel vergeblicher Unruhe; sie sammeln und wissen nicht, wer es kriegen wird.

8. Nun, Herr, wes soll ich mich trösten? Ich hoffe auf dich.

9. Errette mich von aller meiner Sünde und laß mich nicht den Narren ein Spott werden.

10. Ich will schweigen und meinen Mund nicht auftun; du wirst's wohlmachen.

11. Wende deine Plage von mir; denn ich bin verschmachtet von der Strafe deiner Hand.

12. Wenn du einen züchtigest um der Sünde willen, so wird seine Schöne verzehret wie von Motten. Ach, wie gar nichts sind doch alle Menschen! Sela.

13. Höre mein Gebet, Herr, und vernimm mein Schreien und schweige nicht über meinen Tränen; denn ich bin beides, dein Pilgrim und dein Bürger, wie alle meine Väter.

14. Laß ab von mir, daß ich mich erquicke, ehe denn ich hinfahre und nicht mehr hie sei.

Der 40. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen.

2. Ich harrete des Herrn; und er neigete sich zu mir und hörete mein Schreien

3. und zog mich aus der grausamen Grube und aus dem Schlamm und stellete meine Füße auf einen Fels, daß ich gewiß treten kann;

4. und hat mir ein neu Lied in meinen Mund gegeben, zu loben unsern Gott . Das werden viele sehen und den Herrn fürchten und auf ihn hoffen.

5. Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den Herrn und sich nicht wendet zu den Hoffärtigen, und die mit Lügen umgehen.

6. Herr, mein Gott , groß sind deine Wunder und deine Gedanken, die du an uns beweisest. Dir ist nichts gleich. Ich will sie verkündigen und davon sagen, wiewohl sie nicht zu zählen sind.

7. Opfer und Speisopfer gefallen dir nicht; aber die Ohren hast du mir aufgetan. Du willst weder Brandopfer noch Sündopfer.

8. Da sprach ich: Siehe, ich komme; im Buch ist von mir geschrieben.

9. Deinen Willen, mein Gott , tu ich gerne und dein Gesetz hab ich in meinem Herzen.

10. Ich will predigen die Gerechtigkeit in der großen Gemeine; siehe, ich will mir meinen Mund nicht stopfen lassen, Herr, das weißest du.

11. Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht in meinem Herzen; von deiner Wahrheit und von deinem Heil rede ich; ich verhehle deine Güte und Treue nicht vor der großen Gemeine.

12. Du aber, Herr, wollest deine Barmherzigkeit von mir nicht wenden; laß deine Güte und Treue allewege mich behüten!

13. Denn es hat mich umgeben Leiden ohne Zahl; es haben mich meine Sünden ergriffen, daß ich nicht sehen kann; ihrer ist mehr denn Haare auf meinem Haupt, und mein Herz hat mich verlassen.

14. Laß dir's gefallen, Herr, daß du mich errettest; eile, Herr, mir zu helfen!

15. Schämen müssen sich und zuschanden werden, die mir nach meiner Seele stehen, daß sie die umbringen; zurück müssen sie fallen und zuschanden werden, die mir Übels gönnen.

16. Sie müssen in ihrer Schande erschrecken, die über mich schreien: Da, da!

17. Es müssen sich freuen und fröhlich sein alle, die nach dir fragen; und die dein Heil lieben, müssen sagen allewege: Der Herr sei hochgelobt!

18. Denn ich bin arm und elend; der Herr aber sorget für mich. Du bist mein Helfer und Erretter; mein Gott , verzeuch nicht!

Der 41. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen.

2. Wohl dem, der sich des Dürftigen annimmt! Den wird der Herr erretten zur bösen Zeit.

3. Der Herr wird ihn bewahren und beim Leben erhalten und ihm lassen wohlgehen auf Erden und nicht geben in seiner Feinde Willen.

4. Der Herr wird ihn erquicken auf seinem Siechbette; du hilfst ihm von aller seiner Krankheit.

5. Ich sprach: Herr, sei mir gnädig, heile meine Seele; denn ich habe an dir gesündiget.

6. Meine Feinde reden Arges wider mich: Wann wird er sterben und sein Name vergehen?

7. Sie kommen, daß sie schauen, und meinen's doch nicht von Herzen, sondern suchen etwas, daß sie lästern mögen, gehen hin und tragen's aus.

8. Alle, die mich hassen, raunen miteinander wider mich und denken Böses über mich.

9. Sie haben ein Bubenstück über mich beschlossen: Wenn er liegt, soll er nicht wieder aufstehen!

10. Auch mein Freund, dem ich mich vertrauete, der mein Brot aß, tritt mich unter die Füße.

11. Du aber, Herr, sei mir gnädig und hilf mir auf, so will ich sie bezahlen.

12. Dabei merke ich, daß du Gefallen an mir hast, daß mein Feind über mich nicht jauchzen wird.

13. Mich aber erhältst du um meiner Frömmigkeit willen und stellest mich vor dein Angesicht ewiglich.

14. Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, von nun an bis in Ewigkeit! Amen, Amen.

Der 42. Psalm

1. Eine Unterweisung der Kinder Korah, vorzusingen.

2. Wie der Hirsch schreiet nach frischem Wasser, so schreiet meine Seele, Gott , zu dir.

3. Meine Seele dürstet nach Gott , nach dem lebendigen Gott . Wann werde ich dahin kommen, daß ich Gott es Angesicht schaue?

4. Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht, weil man täglich zu mir sagt: Wo ist nun dein Gott ?

5. Wenn ich denn des inne werde, so schütte ich mein Herz heraus bei mir selbst; denn ich wollte gerne hingehen mit dem Haufen und mit ihnen wallen zum Hause Gott es mit Frohlocken und Danken unter dem Haufen, die da feiern.

6. Was betrübest du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott ; denn ich werde ihm noch danken, daß er mir hilft mit seinem Angesicht.

7. Mein Gott , betrübt ist meine Seele in mir; darum gedenke ich an dich im Lande am Jordan und Hermonim, auf dem kleinen Berg.

8. Deine Fluten rauschen daher, daß hie eine Tiefe und da eine Tiefe brausen; alle deine Wasserwogen und Wellen gehen über mich.

9. Der Herr hat des Tages verheißen seine Güte, und des Nachts singe ich ihm und bete zu Gott meines Lebens.

10. Ich sage zu Gott , meinem Fels: Warum hast du mein vergessen? Warum muß ich so traurig gehen, wenn mein Feind mich dränget?

11. Es ist als ein Mord in meinen Beinen, daß mich meine Feinde schmähen, wenn sie täglich zu mir sagen: Wo ist nun dein Gott ?

12. Was betrübest du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott ; denn ich werde ihm noch danken, daß er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.

Der 43. Psalm

1. Richte mich, Gott , und führe meine Sache wider das unheilige Volk und errette mich von den falschen und bösen Leuten.

2. Denn du bist der Gott meiner Stärke; warum verstößest du mich? Warum lässest du mich so traurig gehen, wenn mich mein Feind dränget?

3. Sende dein Licht und deine Wahrheit, daß sie mich leiten und bringen zu deinem heiligen Berg und zu deiner Wohnung,

4. daß ich hineingehe zum Altar Gott es, zu dem Gott , der meine Freude und Wonne ist, und dir, Gott ; auf der Harfe danke, mein Gott !

5. Was betrübest du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott ; denn ich werde ihm noch danken, daß er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.

Der 44. Psalm

1. Eine Unterweisung der Kinder Korah, vorzusingen,

2. Gott , wir haben mit unsern Ohren gehöret, unsere Väter haben uns erzählet, was du getan hast zu ihren Zeiten vor alters.

3. Du hast mit deiner Hand die Heiden vertrieben, aber sie hast du eingesetzt; du hast die Völker verderbet, aber sie hast du ausgebreitet.

4. Denn sie haben das Land nicht eingenommen durch ihr Schwert, und ihr Arm half ihnen nicht, sondern deine Rechte, dein Arm und das Licht deines Angesichts; denn du hattest Wohlgefallen an ihnen.

5. Gott , du bist derselbe mein König, der du Jakob Hilfe verheißest.

6. Durch dich wollen wir unsere Feinde zerstoßen; in deinem Namen wollen wir untertreten, die sich wider uns setzen.

7. Denn ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen, und mein Schwert kann mir nicht helfen,

8. sondern du hilfst uns von unsern Feinden und machest zuschanden, die uns hassen.

9. Wir wollen täglich rühmen von Gott und deinem Namen danken ewiglich. Sela.

10. Warum verstößest du uns denn nun und lässest uns zuschanden werden und zeuchst nicht aus unter unserm Heer?

11. Du lässest uns fliehen vor unserm Feinde, daß uns berauben, die uns hassen.

12. Du lässest uns auffressen wie Schafe und zerstreuest uns unter die Heiden.

13. Du verkaufest dein Volk umsonst und nimmst nichts drum.

14. Du machst uns zur Schmach unsern Nachbarn, zum Spott und Hohn denen, die um uns her sind.

15. Du machst uns zum Beispiel unter den Heiden, und daß die Völker das Haupt über uns schütteln.

16. Täglich ist meine Schmach vor mir, und mein Antlitz ist voller Schande,

17. daß ich die Schänder und Lästerer hören und die Feinde und Rachgierigen sehen muß.

18. Dies alles ist über uns kommen, und haben doch dein nicht vergessen, noch untreulich in deinem Bunde gehandelt;

19. unser Herz ist nicht abgefallen, noch unser Gang gewichen von deinem Wege,

20. daß du uns so zerschlägest unter den Drachen und bedeckest uns mit Finsternis.

21. Wenn wir des Namens unsers Gott es vergessen hätten und unsere Hände aufgehoben zum fremden Gott ,

22. das möchte Gott wohl finden; nun kennet er ja unsers Herzens Grund.

23. Denn wir werden ja um deinetwillen täglich erwürget und sind geachtet wie Schlachtschafe.

24. Erwecke dich, Herr, warum schläfst du? Wache auf und verstoße uns nicht so gar!

25. Warum verbirgest du dein Antlitz, vergissest unsers Elends und Dranges?

26. Denn unsere Seele ist gebeuget zur Erde; unser Bauch klebet am Erdboden.

27. Mache dich auf, hilf uns und erlöse uns um deiner Güte willen!

Der 45. Psalm

1. Ein Brautlied und Unterweisung der Kinder Korah von den Rosen, vorzusingen.

2. Mein Herz dichtet ein feines Lied ich will singen von einem Könige; meine Zunge ist ein Griffel eines guten Schreibers.

3. Du bist der Schönste unter den Menschenkindern; holdselig sind deine Lippen; darum segnet dich Gott ewiglich.

4. Gürte dein Schwert an deine Seite, du Held, und schmücke dich schön!

5. Es müsse dir gelingen, in deinem Schmuck. Zeuch einher der Wahrheit zu gut, und die Elenden bei Recht zu behalten, so wird deine rechte Hand Wunder beweisen.

6. Scharf sind deine Pfeile, daß die Völker vor dir niederfallen mitten unter den Feinden des Königs.

7. dein Stuhl bleibt immer und ewig; das Zepter deines Reichs ist ein gerades Zepter.

8. Du liebest Gerechtigkeit und hassest gottlos Wesen; darum hat dich, Gott , dein Gott gesalbet mit Freudenöle, mehr denn deine Gesellen.

9. Deine Kleider sind eitel Myrrhen, Aloe und Kezia, wenn du aus den elfenbeinernen Palästen dahertrittst in deiner schönen Pracht.

10. In deinem Schmuck gehen der Könige Töchter; die Braut stehet zu deiner Rechten in eitel köstlichem Golde.

11. Höre, Tochter, schaue drauf und neige deine Ohren; vergiß deines Volks und deines Vaters Haus,

12. so wird der König Lust an deiner Schöne haben; denn er ist dein Herr, und sollst ihn anbeten.

13. Die Tochter Zor wird mit Geschenk da sein, die Reichen im Volk werden vor dir flehen.

14. Des Königs Tochter ist ganz herrlich inwendig; sie ist mit güldenen Stücken gekleidet.

15. Man führet sie in gestickten Kleidern zum König; und ihre Gespielen, die Jungfrauen, die ihr nachgehen, führet man zu dir.

16. Man führet sie mit Freuden und Wonne, und gehen in des Königs Palast.

17. Anstatt deiner Väter wirst du Kinder kriegen; die wirst du zu Fürsten setzen in aller Welt.

18. Ich will deines Namens gedenken von Kind zu Kindeskind; darum werden dir danken die Völker immer und ewiglich.

Der 46. Psalm

1. Ein Lied der Kinder Korah von der Jugend, vorzusingen.

2. Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.

3. Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken,

4. wenngleich das Meer wütete und wallete und von seinem Ungestüm die Berge einfielen. Sela.

5. Dennoch soll die Stadt Gott es fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind.

6. Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie wohl bleiben; Gott hilft ihr frühe.

7. Die Heiden müssen verzagen und die Königreiche fallen; das Erdreich muß vergehen, wenn er sich hören läßt.

8. Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz. Sela.

9. Kommt her und schauet die Werke des Herrn, der auf Erden solch Zerstören anrichtet,

10. der den Kriegen steuert in aller Welt, der Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt und Wagen mit Feuer verbrennt.

11. Seid stille und erkennet, daß ich Gott bin! Ich will Ehre einlegen unter den Heiden, ich will Ehre einlegen auf Erden.

12. Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz. Sela.

Der 47. Psalm

1. Ein Psalm, vorzusingen, der Kinder Korah.

2. Frohlocket mit Händen, alle Völker, und jauchzet Gott mit fröhlichem Schall!

3. Denn der Herr, der Allerhöchste, ist erschrecklich, ein großer König auf dem ganzen Erdboden.

4. Er wird die Völker unter uns zwingen und die Leute unter unsere Füße.

5. Er erwählet uns zum Erbteil, die Herrlichkeit Jakobs, den er liebet. Sela.

6. Gott fähret auf mit Jauchzen und der Herr mit heller Posaune.

7. Lobsinget, lobsinget Gott ; lobsinget, lobsinget unserm Könige!

8. Denn Gott ist König auf dem ganzen Erdboden; lobsinget ihm klüglich!

9. Gott ist König über die Heiden; Gott sitzt auf seinem heiligen Stuhl.

10. Die Fürsten unter den Völkern sind versammelt zu einem Volk dem Gott Abrahams; denn Gott ist sehr erhöhet bei den Schilden auf Erden.

Der 48. Psalm

1. Ein Psalmlied der Kinder Korah.

2. Groß ist der Herr und hoch berühmt in der Stadt unsers Gott es, auf seinem heiligen Berge.

3. Der Berg Zion ist wie ein schön Zweiglein, des sich das ganze Land tröstet; an der Seite gegen Mitternacht liegt die Stadt des großen Königs.

4. Gott ist in ihren Palästen bekannt, daß er der Schutz sei.

5. Denn siehe, Könige sind versammelt und miteinander vorübergezogen.

6. Sie haben sich verwundert, da sie solches sahen; sie haben sich entsetzt und sind gestürzt.

7. Zittern ist sie daselbst angekommen, Angst wie eine Gebärerin.

8. Du zerbrichst Schiffe im Meer durch den Ostwind.

9. Wie wir gehöret haben, so sehen wir's an der Stadt des Herrn Zebaoth, an der Stadt unsers Gott es; Gott erhält dieselbige ewiglich. Sela.

10. Gott , wir warten deiner Güte in deinem Tempel.

11. Gott , wie dein Name, so ist auch dein Ruhm, bis an der Welt Ende; deine Rechte ist voll Gerechtigkeit.

12. Es freue sich der Berg Zion, und die Töchter Judas seien fröhlich um deiner Rechte willen.

13. Macht euch um Zion und umfahet sie; zählet ihre Türme!

14. Leget Fleiß an ihre Mauern und erhöhet ihre Paläste, auf daß man davon verkündige bei den Nachkommen,

15. daß dieser Gott sei unser Gott immer und ewiglich. Er führet uns wie die Jugend.

Der 49. Psalm

1. Ein Psalm der Kinder Korah, vorzusingen.

2. Höret zu, alle Völker; merket auf, alle, die in dieser Zeit leben,

3. beide gemein Mann und Herren, beide reich und arm miteinander.

4. Mein Mund soll von Weisheit reden und mein Herz von Verstand sagen.

5. Wir wollen einen guten Spruch hören und ein fein Gedicht auf der Harfe spielen.

6. Warum sollt ich mich fürchten in bösen Tagen, wenn mich die Missetat meiner Übertreter umgibt?

7. Die sich verlassen auf ihr Gut und trotzen auf ihren großen Reichtum.

8. Kann doch ein Bruder niemand erlösen noch Gott jemand versöhnen;

9. denn es kostet zu viel, ihre Seele zu erlösen, daß er's muß lassen anstehen ewiglich,

10. ob er auch gleich lange lebet und die Grube nicht siehet.

11. Denn man wird sehen, daß solche Weisen doch sterben, sowohl als die Toren und Narren umkommen, und müssen ihr Gut andern lassen.

12. Das ist ihr Herz, daß ihre Häuser währen immerdar, ihre Wohnungen bleiben für und für und haben große Ehre auf Erden.

13. Dennoch können sie nicht bleiben in solcher Würde, sondern müssen davon wie ein Vieh.

14. Dies ihr Tun ist eitel Torheit; noch loben's ihre Nachkommen mit ihrem Munde Sela.

15. Sie liegen in der Hölle wie Schafe, der Tod naget sie; aber die Frommen werden gar bald über sie herrschen, und ihr Trotz muß vergehen, in der Hölle müssen sie bleiben.

16. Aber Gott wird meine Seele erlösen aus der Hölle Gewalt; denn er hat mich angenommen. Sela.

17. Laß dich's nicht irren, ob einer reich wird, ob die Herrlichkeit seines Hauses groß wird.

18. Denn er wird nichts in seinem Sterben mitnehmen, und seine Herrlichkeit wird ihm nicht nachfahren.

19. sondern er tröstet sich dieses guten Lebens und preiset es, wenn einer nach guten Tagen trachtet.

20. So fahren sie ihren Vätern nach und sehen das Licht nimmermehr.

21. Kurz, wenn ein Mensch in der Würde ist und hat keinen Verstand, so fähret er davon wie ein Vieh.

Der 50. Psalm

1. Ein Psalm Assaphs. Gott der Herr, der Mächtige, redet und ruft der Welt von Aufgang der Sonne bis zum Niedergang.

2. Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gott es.

3. Unser Gott kommt und schweiget nicht. Fressend Feuer gehet vor ihm her und um ihn her ein groß Wetter.

4. Er ruft Himmel und Erde, daß er sein Volk richte.

5. Versammelt mir meine Heiligen, die den Bund mehr achten denn Opfer.

6. Und die Himmel werden seine Gerechtigkeit verkündigen; denn Gott ist Richter. Sela.

7. Höre, mein Volk, laß mich reden, Israel; laß mich unter dir zeugen: Ich, Gott , bin dein Gott .

8. Deines Opfers halben strafe ich dich nicht; sind doch deine Brandopfer sonst immer vor mir.

9. Ich will nicht von deinem Hause Farren nehmen, noch Böcke aus deinen Ställen;

10. denn alle Tiere im Walde sind mein und Vieh auf den Bergen, da sie bei tausend gehen.

11. Ich kenne alles Gevögel auf den Bergen, und allerlei Tier auf dem Felde ist vor mir.

12. Wo mich hungerte, wollt ich dir nicht davon sagen; denn der Erdboden ist mein und alles, was drinnen ist.

13. Meinest du, daß ich Ochsenfleisch essen wolle, oder Bocksblut trinken?

14. Opfere Gott Dank und bezahle dem Höchsten deine Gelübde!

15. Und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen.

16. Aber zum Gottlosen spricht Gott : Was verkündigest du meine Rechte und nimmst meinen Bund in deinen Mund,

17. so du doch Zucht hassest und wirfst meine Worte hinter dich?

18. Wenn du einen Dieb siehest, so läufst du mit ihm und hast Gemeinschaft mit den Ehebrechern.

19. Dein Maul lässest du Böses reden, und deine Zunge treibet Falschheit.

20. Du sitzest und redest wider deinen Bruder, deiner Mutter Sohn verleumdest du.

21. Das tust du, und ich schweige. Da meinest du, ich werde sein gleich wie du. Aber ich will dich strafen und will dir's unter Augen stellen.

22. Merket doch das, die ihr Gott es vergesset, daß ich nicht einmal hinreiße, und sei kein Retter mehr da.

23. Wer Dank opfert, der preiset mich; und da ist der Weg, daß ich ihm zeige das Heil Gott es.

Der 51. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen,

2. da der Prophet Nathan zu ihm kam, als er war zu Bathseba eingegangen.

3. Gott , sei mir gnädig nach deiner Güte und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit!

4. Wasche mich wohl von meiner Missetat und reinige mich von meiner Sünde!

5. Denn ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde ist immer vor mir.

6. An dir allein hab ich gesündiget und übel vor dir getan, auf daß du recht behaltest in deinen Worten und rein bleibest, wenn du gerichtet wirst.

7. Siehe, ich bin aus sündlichem Samen gezeuget, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen.

8. Siehe, du hast Lust zur Wahrheit, die im Verborgenen liegt; du lässest mich wissen die heimliche Weisheit.

9. Entsündige mich mit Ysopen, daß ich rein werde; wasche mich, daß ich schneeweiß werde.

10. Laß mich hören Freude und Wonne, daß die Gebeine fröhlich werden, die du zerschlagen hast.

11. Verbirg dein Antlitz von meinen Sünden und tilge alle meine Missetat.

12. Schaffe in mir, Gott , ein rein Herz und gib mir einen neuen, gewissen Geist.

13. Verwirf mich nicht von deinem Angesichte und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.

14. Tröste mich wieder mit deiner Hilfe, und der freudige Geist enthalte mich.

15. Denn ich will die Übertreter deine Wege lehren, daß sich die Sünder zu dir bekehren.

16. Errette mich von den Blutschulden, Gott , der du mein Gott und Heiland bist, daß meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme.

17. Herr, tue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige!

18. Denn du hast nicht Lust zum Opfer, ich wollte dir's sonst wohl geben; und Brandopfer gefallen dir nicht.

19. Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist; ein geängstet und zerschlagen Herz wirst du, Gott , nicht verachten.

20. Tue wohl an Zion nach deiner Gnade; baue die Mauern zu Jerusalem!

21. Dann werden dir gefallen die Opfer der Gerechtigkeit, die Brandopfer und ganzen Opfer; dann wird man Farren auf deinem Altar opfern.

Der 52. Psalm

1. Eine Unterweisung Davids, vorzusingen,

2. da Doeg, der Edomiter, kam und sagte Saul an und sprach: David ist in Ahimelechs Haus kommen.

3. Was trotzest du denn, du Tyrann, daß du kannst Schaden tun, so doch Gott es Güte noch täglich währet?

4. Deine Zunge trachtet nach Schaden und schneidet mit Lügen wie ein scharf Schermesser.

5. Du redest lieber Böses denn Gutes und falsch denn recht. Sela.

6. Du redest gern alles, was zu Verderben dienet, mit falscher Zunge.

7. Darum wird dich Gott auch ganz und gar zerstören und zerschlagen und aus der Hütte reißen und aus dem Lande der Lebendigen ausrotten. Sela.

8. Und die Gerechten werden's sehen und sich fürchten und werden sein lachen:

9. Siehe, das ist der Mann, der Gott nicht für seinen Trost hielt, sondern verließ sich auf seinen großen Reichtum und war mächtig, Schaden zutun.

10. Ich aber werde bleiben wie ein grüner Ölbaum im Hause Gott es, verlasse mich auf Gott es Güte immer und ewiglich.

11. Ich danke dir ewiglich, denn du kannst's wohl machen; und will harren auf deinen Namen, denn deine Heiligen haben Freude dran.

Der 53. Psalm

1. Eine Unterweisung Davids, im Chor umeinander vorzusingen.

2. Die Toren sprechen in ihrem Herzen: Es ist kein Gott . Sie taugen nichts und sind ein Greuel worden in ihrem bösen Wesen. Da ist keiner, der Gutes tut.

3. Gott schauet vom Himmel auf der Menschen Kinder, daß er sehe, ob jemand klug sei, der nach Gott frage.

4. Aber sie sind alle abgefallen und allesamt untüchtig. Da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer.

5. Wollen denn die Übeltäter ihnen nicht sagen lassen, die mein Volk fressen, daß sie sich nähren? Gott rufen sie nicht an.

6. Da fürchten sie sich aber, da nicht zu fürchten ist; denn Gott zerstreuet die Gebeine der Treiber. Du machst sie zuschanden; denn Gott verschmähet sie.

7. Ach, daß die Hilfe aus Zion über Israel käme, und Gott sein gefangen Volk erlösete! So würde sich Jakob freuen und Israel fröhlich sein.

Der 54. Psalm

1. Eine Unterweisung Davids, vorzusingen auf Saitenspielen,

2. da die von Siph kamen und sprachen zu Saul: David hat sich bei uns verborgen.

3. Hilf mir, Gott , durch deinen Namen und schaffe mir Recht durch deine Gewalt.

4. Gott , erhöre mein Gebet; vernimm die Rede meines Mundes!

5. Denn Stolze setzen sich wider mich, und Trotzige stehen mir nach meiner Seele und haben Gott nicht vor Augen. Sela.

6. Siehe, Gott stehet mir bei; der Herr erhält meine Seele.

7. Er wird die Bosheit meinen Feinden bezahlen. Zerstöre sie durch deine Treue!

8. So will ich dir ein Freudenopfer tun und deinem Namen, Herr, danken, daß er so tröstlich ist.

9. Denn du errettest mich aus aller meiner Not, daß mein Auge an meinen Feinden Lust siehet.

Der 55. Psalm

1. Eine Unterweisung Davids, vorzusingen auf Saitenspielen.

2. Gott , höre mein Gebet und verbirg dich nicht vor meinem Flehen.

3. Merke auf mich und erhöre mich, wie ich so kläglich zage und heule,

4. daß der Feind so schreiet, und der Gottlose dränget; denn sie wollen mir einen Tück beweisen und sind mir heftig gram.

5. Mein Herz ängstet sich in meinem Leibe, und des Todes Furcht ist auf mich gefallen.

6. Furcht und Zittern ist mich ankommen, und Grauen hat mich überfallen.

7. Ich sprach: O, hätte ich Flügel wie Tauben, daß ich flöge und etwa bliebe!

8. Siehe, so wollt ich mich ferne weg machen und in der Wüste bleiben. Sela.

9. Ich wollt eilen, daß ich entrönne vor dem Sturmwind und Wetter.

10. Mache ihre Zunge uneins, Herr, und laß sie untergehen; denn ich sehe Frevel und Hader in der Stadt.

11. Solches gehet Tag und Nacht um und um in ihren Mauern; es ist Mühe und Arbeit drinnen.

12. Schadentun regieret drinnen, Lügen und Trügen läßt nicht von ihrer Gasse.

13. Wenn mich doch mein Feind schändete, wollt ich's leiden, und wenn mir mein Hasser pochte, wollt ich mich vor ihm verbergen;

14. du aber bist mein Geselle, mein Pfleger und mein Verwandter,

15. die wir freundlich miteinander waren unter uns; wir wandelten im Hause Gott es zu Haufen.

16. Der Tod übereile sie, und müssen lebendig in die Hölle fahren; denn es ist eitel Bosheit unter ihrem Haufen.

17. Ich aber will zu Gott rufen, und der Herr wird mir helfen.

18. Des Abends, Morgens und Mittags will ich klagen und heulen, so wird er meine Stimme hören.

19. Er erlöset meine Seele von denen, die an mich wollen, und schaffet ihr Ruhe; denn ihrer ist viel wider mich.

20. Gott wird hören und sie demütigen, der allwege bleibt. Sela. Denn sie werden nicht anders und fürchten Gott nicht.

21. Denn sie legen ihre Hände an seine Friedsamen und entheiligen seinen Bund.

22. Ihr Mund ist glätter denn Butter und haben doch Krieg im Sinn; ihre Worte sind gelinder denn Öl und sind doch bloße Schwerter.

23. Wirf dein Anliegen auf den Herrn! Der wird dich versorgen und wird den Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen.

24. Aber, Gott , du wirst sie hinunterstoßen in die tiefe Grube. Die Blutgierigen und Falschen werden ihr Leben nicht zur Hälfte bringen. Ich aber hoffe auf dich.

Der 56. Psalm

1. Ein gülden Kleinod Davids von der stummen Taube unter den Fremden, da ihn die Philister griffen zu Gath.

2. Gott , sei mir gnädig, denn Menschen wollen mich versenken; täglich streiten sie und ängsten mich.

3. Meine Feinde versenken mich täglich; denn viele streiten wider mich stolziglich.

4. Wenn ich mich fürchte, hoffe ich auf dich.

5. Ich will Gott es Wort rühmen; auf Gott will ich hoffen und mich nicht fürchten; was sollte mir Fleisch tun?

6. Täglich fechten sie meine Worte an; all ihre Gedanken sind, daß sie mir übel tun.

7. Sie halten zuhauf und lauern und haben acht auf meine Fersen, wie sie meine Seele erhaschen.

8. Was sie Böses tun, das ist schon vergeben. Gott , stoße solche Leute ohne alle Gnade hinunter!

9. Zähle meine Flucht, fasse meine Tränen in deinen Sack! Ohne Zweifel, du zählest sie.

10. Dann werden sich meine Feinde müssen zurückkehren, wenn ich rufe; so werde ich inne, daß du mein Gott bist.

11. Ich will rühmen Gott es Wort, ich will rühmen des Herrn Wort.

12. Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht; was können mir die Menschen tun?

13. Ich habe dir, Gott , gelobet, daß ich dir danken will.

14. Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, meine Füße vom Gleiten, daß ich wandeln mag vor Gott im Licht der Lebendigen.

Der 57. Psalm

1. Ein gülden Kleinod Davids, vorzusingen, daß er nicht umkäme, da er vor Saul floh in die Höhle.

2. Sei mir gnädig, Gott , sei mir gnädig! Denn auf dich trauet meine Seele und unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht, bis daß das Unglück vorübergehe.

3. Ich rufe zu Gott , dem Allerhöchsten, zu Gott , der meines Jammers ein Ende macht.

4. Er sendet vom Himmel und hilft mir von der Schmach meines Versenkers. Sela. Gott sendet seine Güte und Treue.

5. Ich liege mit meiner Seele unter den Löwen. Die Menschenkinder sind Flammen; ihre Zähne sind Spieße und Pfeile und ihre Zungen scharfe Schwerter.

6. Erhebe dich, Gott , über den Himmel und deine Ehre über alle Welt!

7. Sie stellen meinem Gange Netze und drücken meine Seele nieder; sie graben vor mir eine Grube und fallen selbst drein. Sela.

8. Mein Herz ist bereit, Gott , mein Herz ist bereit, daß ich singe und lobe.

9. Wach auf, meine Ehre, wach auf, Psalter und Harfe! Frühe wille ich aufwachen.

10. Herr, ich will dir danken unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten.

11. Denn deine Güte ist, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen.

12. Erhebe dich, Gott , über den Himmel und deine Ehre über alle Welt!

Der 58. Psalm

1. Ein gülden Kleinod Davids, vorzusingen, daß er nicht umkäme.

2. Seid ihr denn stumm, daß ihr nicht reden wollt, was recht ist; und richten, was gleich ist, ihr Menschenkinder?

3. Ja, mutwillig tut ihr unrecht im Lande und gehet stracks durch mit euren Händen zu freveln.

4. Die Gottlosen sind verkehrt von Mutterleibe an; die Lügner irren von Mutterleib an.

5. Ihr Wüten ist gleich wie das Wüten einer Schlange, wie eine taube Otter, die ihr Ohr zustopft,

6. daß sie nicht höre die Stimme des Zauberers, des Beschwörers, der wohl beschwören kann.

7. Gott , zerbrich ihre Zähne in ihrem Maul; zerstoße, Herr, die Backenzähne der jungen Löwen!

8. Sie werden zergehen wie Wasser, das dahinfleußt. Sie zielen mit ihren Pfeilen, aber dieselben zerbrechen.

9. Sie vergehen, wie eine Schnecke verschmachtet; wie eine unzeitige Geburt eines Weibes sehen sie die Sonne nicht.

10. Ehe eure Dornen reif werden am Dornstrauche, wird sie ein Zorn so frisch wegreißen.

11. Der Gerechte wird sich freuen, wenn er solche Rache siehet, und wird seine Füße baden in des Gottlosen Blut,

12. daß die Leute werden sagen: Der Gerechte wird sein ja genießen; es ist ja noch Gott Richter auf Erden.

Der 59. Psalm

1. Ein gülden Kleinod Davids, daß er nicht umkäme, da Saul hinsandte und ließ sein Haus bewahren, daß er ihn tötete.

2. Errette mich, mein Gott , von meinen Feinden und schütze mich vor denen, so sich wider mich setzen!

3. Errette mich von den Übeltätern und hilf mir von den Blutgierigen!

4. Denn siehe, Herr, sie lauern auf meine Seele; die Starken sammeln sich wider mich ohne meine Schuld und Missetat.

5. Sie laufen ohne meine Schuld und bereiten sich. Erwache und begegne mir und siehe drein!

6. Du, Herr, Gott Zebaoth, Gott Israels, wache auf und suche heim alle Heiden; sei der keinem gnädig, die so verwegene Übeltäter sind! Sela.

7. Des Abends laß sie wiederum auch heulen wie die Hunde und in der Stadt umherlaufen.

8. Siehe, sie plaudern miteinander; Schwerter sind in ihren Lippen: Wer sollt es hören?

9. Aber du, Herr, wirst ihrer lachen und aller Heiden spotten.

10. Vor ihrer Macht halt ich mich zu dir; denn Gott ist mein Schutz.

11. Gott erzeigt mir reichlich seine Güte; Gott läßt mich meine Lust sehen an meinen Feinden.

12. Erwürge sie nicht, daß es mein Volk nicht vergesse; zerstreue sie aber mit deiner Macht, Herr, unser Schild, und stoße sie hinunter!

13. Ihre Lehre ist eitel Sünde, und verharren in ihrer Hoffart und predigen eitel Fluchen und Widersprechen.

14. Vertilge sie ohne alle Gnade! Vertilge sie, daß sie nichts seien und inne werden, daß Gott Herrscher sei in Jakob, in aller Welt. Sela.

15. Des Abends laß sie wiederum auch heulen wie die Hunde und in der Stadt umherlaufen.

16. Laß sie hin und herlaufen um Speise und murren, wenn sie nicht satt werden.

17. Ich aber will von deiner Macht singen und des Morgens rühmen deine Güte; denn du bist mein Schutz und Zuflucht in meiner Not.

18. Ich will dir, mein Hort, lobsingen; denn du, Gott , bist mein Schutz und mein gnädiger Gott .

Der 60. Psalm

1. Ein gülden Kleinod Davids, vorzusingen, von einem güldenen Rosenspan zu lehren,

2. da er gestritten hatte mit den Syrern zu Mesopotamien und mit den Syrern von Zoba; da Joab umkehrete und schlug der Edomiter im Salztal zwölftausend.

3. Gott , der du uns verstoßen und zerstreuet hast und zornig warest, tröste uns wieder!

4. Der du die Erde bewegt und zerrissen hast, heile ihre Brüche, die so zerschellet ist.

5. Denn du hast deinem Volk ein Hartes erzeigt; du hast uns einen Trunk Weins gegeben, daß wir taumelten.

6. Du hast aber doch ein Zeichen gegeben denen, die dich fürchten, welches sie aufwarfen und sie sicher machte. Sela.

7. Auf daß deine Lieben erledigt werden, so hilf nun mit deiner Rechten und erhöre uns!

8. Gott redet in seinem Heiligtum, des bin ich froh, und will teilen Sichem und abmessen das Tal Suchoth.

9. Gilead ist mein, mein ist Manasse, Ephraim ist die Macht meines Haupts, Juda ist mein Fürst,

10. Moab ist mein Waschtöpfen, meinen Schuh strecke ich über Edom, Philistäa jauchzet zu mir.

11. Wer will mich führen in eine feste Stadt? Wer geleitet mich bis nach Edom?

12. Wirst du es nicht tun, Gott , der du uns verstößest und zeuchst nicht aus, Gott , auf unser Heer?

13. Schaff uns Beistand in der Not; denn Menschenhilfe ist kein nütze.

14. Mit Gott wollen wir Taten tun. Er wird unsere Feinde untertreten.

Der 61. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen auf einem Saitenspiel.

2. Höre, Gott , mein Geschrei und merke auf mein Gebet!

3. Hienieden auf Erden rufe ich zu dir, wenn mein Herz in Angst ist, du wollest mich führen auf einen hohen Felsen.

4. Denn du bist meine Zuversicht, ein starker Turm vor meinen Feinden.

5. Ich will wohnen in deiner Hütte ewiglich und trauen unter deinen Fittichen. Sela.

6. Denn du, Gott , hörest meine Gelübde; du belohnest die wohl, die deinen Namen fürchten.

7. Du gibst einem Könige langes Leben, daß seine Jahre währen immer für und für,

8. daß er immer sitzen bleibet vor Gott . Erzeige ihm Güte und Treue, die ihn behüten.

9. So will ich deinem Namen lobsingen ewiglich, daß ich meine Gelübde bezahle täglich.

Der 62. Psalm

1. Ein Psalm Davids für Jeduthun, vorzusingen.

2. Meine Seele ist stille zu Gott , der mir hilft.

3. Denn er ist mein Hort, meine Hilfe, mein Schutz, daß mich kein Fall stürzen wird, wie groß er ist.

4. Wie lange stellet ihr alle einem nach, daß ihr ihn erwürget, als eine hangende Wand und zerrissene Mauer?

5. Sie denken nur, wie sie ihn dämpfen, fleißigen sich der Lüge, geben gute Worte, aber im Herzen fluchen sie. Sela.

6. Aber meine Seele harret nur auf Gott ; denn er ist meine Hoffnung.

7. Er ist mein Hort, meine Hilfe und mein Schutz, daß ich nicht fallen werde.

8. Bei Gott ist mein Heil, meine Ehre, der Fels meiner Stärke; meine Zuversicht ist auf Gott .

9. Hoffet auf ihn allezeit, lieben Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuversicht. Sela.

10. Aber Menschen sind doch ja nichts, große Leute fehlen auch; sie wägen weniger denn nichts, soviel ihrer ist.

11. Verlasset euch nicht auf Unrecht und Frevel; haltet euch nicht zu solchem, das nichts ist. Fällt euch Reichtum zu, so hänget das Herz nicht dran.

12. Gott hat ein Wort geredet, das habe ich etlichemal gehöret, daß Gott allein mächtig ist.

13. Und du, Herr, bist gnädig und bezahlest einem jeglichen, wie er's verdienet.

Der 63. Psalm

1. Ein Psalm Davids, da er war in der Wüste.

2. Gott , du bist mein Gott ; frühe wache ich zu dir. Es dürstet meine Seele nach dir, mein Fleisch verlanget nach dir, in einem trockenen und dürren Lande, da kein Wasser ist.

3. Daselbst sehe ich nach dir in deinem Heiligtum, wollte gerne schauen deine Macht und Ehre.

4. Denn deine Güte ist besser denn Leben. Meine Lippen preisen dich.

5. Daselbst wollte ich dich gerne loben mein Leben lang und meine Hände in deinem Namen aufheben.

6. Das wäre meines Herzens Freude und Wonne, wenn ich dich mit fröhlichem Munde loben sollte.

7. Wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich; wenn ich erwache, so rede ich von dir.

8. Denn du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel rühme ich.

9. Meine Seele hanget dir an; deine rechte Hand erhält mich.

10. Sie aber stehen nach meiner Seele, mich zu überfallen; sie werden unter die Erde hinunterfahren.

11. Sie werden ins Schwert fallen und den Füchsen zuteil werden.

12. Aber der König freuet sich in Gott . Wer bei ihm schwöret, wird gerühmet werden; denn die Lügenmäuler sollen verstopft werden.

Der 64. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen.

2. Höre, Gott , meine Stimme in meiner Klage; behüte mein Leben vor dem grausamen Feinde!

3. Verbirg mich vor der Sammlung der Bösen, vor dem Haufen der Übeltäter,

4. welche ihre Zunge schärfen wie ein Schwert, die mit ihren giftigen Worten zielen wie mit Pfeilen,

5. daß sie heimlich schießen den Frommen; plötzlich schießen sie auf ihn ohne alle Scheu.

6. Sie sind kühn mit ihren bösen Anschlägen und sagen, wie sie Stricke legen wollen, und sprechen: Wer kann sie sehen?

7. Sie erdichten Schalkheit und halten's heimlich, sind verschlagen und haben geschwinde Ränke.

8. Aber Gott wird sie plötzlich schießen, daß ihnen wehe tun wird.

9. Ihre eigene Zunge wird sie fällen, daß ihrer spotten wird, wer sie siehet.

10. Und alle Menschen, die es sehen, werden sagen: Das hat Gott getan, und merken, daß es sein Werk sei.

11. Die Gerechten werden sich des Herrn freuen und auf ihn trauen und alle frommen Herzen werden sich des rühmen.

Der 65. Psalm

1. Ein Psalm Davids, zum Lied vorzusingen.

2. Gott , man lobet dich in der Stille zu Zion und dir bezahlt man Gelübde.

3. Du erhörest Gebet, darum kommt alles Fleisch zu dir.

4. Unsere Missetat drücket uns hart; du wollest unsere Sünde vergeben.

5. Wohl dem, den du erwählest und zu dir lässest, daß er wohne in deinen Höfen! Der hat reichen Trost von deinem Hause, deinem heiligen Tempel.

6. Erhöre uns nach der wunderlichen Gerechtigkeit, Gott , unser Heil, der du bist Zuversicht aller auf Erden und ferne am Meer;

7. der die Berge fest setzt in seiner Kraft und gerüstet ist mit Macht;

8. der du stillest das Brausen des Meers, das Brausen seiner Wellen, und das Toben der Völker,

9. daß sich entsetzen, die an denselben Enden wohnen, vor deinen Zeichen. Du machst fröhlich, was da webet, beide des Morgens und Abends.

10. Du suchest das Land heim und wässerst es und machest es sehr reich. Gott es Brünnlein hat Wassers die Fülle. Du lässest ihr Getreide wohlgeraten, denn also bauest du das Land.

11. Du tränkest seine Furchen und feuchtest sein Gepflügtes; mit Regen machst du es weich und segnest sein Gewächs.

12. Du krönest das Jahr mit deinem Gut und deine Fußtapfen triefen von Fett.

13. Die Wohnungen in der Wüste sind auch fett, daß sie triefen, und die Hügel sind umher lustig.

14. Die Anger sind voll Schafe, und die Auen stehen dick mit Korn, daß man jauchzet und singet.

Der 66. Psalm

1. Ein Psalmlied, vorzusingen. Jauchzet Gott , alle Lande!

2. Lobsinget zu Ehren seinem Namen; rühmet ihn herrlich!

3. Sprechet zu Gott : Wie wunderlich sind deine Werke! Es wird deinen Feinden fehlen vor deiner großen Macht.

4. Alles Land bete dich an und lobsinge dir, lobsinge deinem Namen. Sela.

5. Kommt her und sehet an die Werke Gott es, der so wunderlich ist mit seinem Tun unter den Menschenkindern.

6. Er verwandelt das Meer ins Trockne, daß man zu Fuß über das Wasser gehet; des freuen wir uns in ihm.

7. Er herrschet mit seiner Gewalt ewiglich; seine Augen schauen auf die Völker. Die Abtrünnigen werden sich nicht erhöhen können. Sela.

8. Lobet, ihr Völker, unsern Gott ; lasset seinen Ruhm weit erschallen,

9. der unsere Seelen im Leben behält und läßt unsere Füße nicht gleiten.

10. Denn, Gott , du hast uns versucht und geläutert, wie das Silber geläutert wird.

11. Du hast uns lassen in den Turm werfen; du hast auf unsere Lenden eine Last gelegt;

12. du hast Menschen lassen über unser Haupt fahren; wir sind in Feuer und Wasser kommen; aber du hast uns ausgeführt und erquicket.

13. Darum will ich mit Brandopfern gehen in dein Haus und dir meine Gelübde bezahlen,

14. wie ich meine Lippen habe aufgetan und mein Mund geredet hat in meiner Not.

15. Ich will dir feiste Brandopfer tun von gebrannten Widdern; ich will opfern Rinder mit Böcken. Sela.

16. Kommt her, höret zu, alle, die ihr Gott fürchtet; ich will erzählen, was er an meiner Seele getan hat.

17. Zu ihm rief ich mit meinem Munde und preisete ihn mit meiner Zunge.

18. Wo ich Unrechts vorhätte in meinem Herzen, so würde der Herr nicht hören.

19. Darum erhöret mich Gott und merket auf mein Flehen.

20. Gelobt sei Gott , der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.

Der 67. Psalm

1. Ein Psalmlied, vorzusingen auf Saitenspielen.

2. Gott sei uns gnädig und segne uns; er lasse uns sein Antlitz leuchten, Sela,

3. daß wir auf Erden erkennen seinen Weg, unter allen Heiden sein Heil.

4. Es danken dir; Gott , die Völker; es danken dir alle Völker.

5. Die Völker freuen sich und jauchzen, daß du die Leute recht richtest und regierest die Leute auf Erden. Sela.

6. Es danken dir, Gott , die Völker; es danken dir alle Völker.

7. Das Land gibt sein Gewächs. Es segne uns Gott , unser Gott !

8. Es segne uns Gott , und alle Welt fürchte ihn!

Der 68. Psalm

1. Ein Psalmlied Davids, vorzusingen.

2. Es stehe Gott auf, daß seine Feinde zerstreuet werden, und die ihn hassen, vor ihm fliehen.

3. Vertreibe sie, wie der Rauch vertrieben wird; wie das Wachs zerschmilzt vom Feuer, so müssen umkommen die Gottlosen vor Gott .

4. Die Gerechten aber müssen sich freuen und fröhlich sein vor Gott und von Herzen sich freuen.

5. Singet Gott , lobsinget seinem Namen! Machet Bahn dem, der da sanft herfährt! Er heißt Herr; und freuet euch vor ihm,

6. der ein Vater ist der Waisen und ein Richter der Witwen. Er ist Gott in seiner heiligen Wohnung,

7. ein Gott , der den Einsamen das Haus voll Kinder gibt, der die Gefangenen ausführet zu rechter Zeit und läßt die Abtrünnigen bleiben in der Dürre.

8. Gott , da du vor deinem Volk herzogest, da du einhergingest in der Wüste, Sela,

9. da bebete die Erde, und die Himmel troffen vor diesem Gott in Sinai, vor dem Gott , der Israels Gott ist.

10. Nun aber gibst du, Gott , einen gnädigen Regen, und dein Erbe, das dürre ist, erquickest du,

11. daß deine Tiere drinnen wohnen können. Gott , du labest die Elenden mit deinen Gütern.

12. Der Herr gibt das Wort mit großen Scharen Evangelisten.

13. Die Könige der Heerscharen sind untereinander Freunde, und die Hausehre teilet den Raub aus.

14. Wenn ihr zu Felde lieget, so glänzet es als der Tauben Flügel, die wie Silber und Gold schimmern.

15. Wenn der Allmächtige hin und wieder unter ihnen Könige setzet, so wird es helle, wo es dunkel ist.

16. Der Berg Gott es ist ein fruchtbarer Berg, ein groß und fruchtbar Gebirge.

17. Was hüpfet ihr großen Gebirge? Gott hat Lust, auf diesem Berge zu wohnen, und der Herr bleibt auch immer daselbst.

18. Der Wagen Gott es ist viel tausendmal tausend; der Herr ist unter ihnen im heiligen Sinai.

19. Du bist in die Höhe gefahren und hast das Gefängnis gefangen; du hast Gaben empfangen für die Menschen, auch die Abtrünnigen, daß Gott der Herr dennoch daselbst bleiben wird.

20. Gelobet sei der Herr täglich! Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch. Sela.

21. Wir haben einen Gott , der da hilft, und den Herrn Herrn, der vom Tode errettet.

22. Aber Gott wird den Kopf seiner Feinde zerschmeißen samt ihrem Haarschädel, die da fortfahren in ihrer Sünde.

23. Doch spricht der Herr: Ich will unter den Fetten etliche holen; aus der Tiefe des Meers will ich etliche holen.

24. Darum wird dein Fuß in der Feinde Blut gefärbet werden, und deine Hunde werden es lecken.

25. Man siehet, Gott , wie du einherzeuchst, wie du, mein Gott und König, einherzeuchst im Heiligtum.

26. Die Sänger gehen vorher, danach die Spielleute unter den Mägden, die da pauken.

27. Lobet Gott den Herrn in den Versammlungen für den Brunn Israels.

28. Da herrschet unter ihnen der kleine Benjamin, die Fürsten Judas mit ihren Haufen, die Fürsten Sebulons, die Fürsten Naphthalis.

29. Dein Gott hat dein Reich aufgerichtet. Dasselbe wollest du, Gott , uns stärken; denn es ist dein Werk.

30. Um deines Tempels willen zu Jerusalem werden dir die Könige Geschenke zuführen.

31. Schilt das Tier im Rohr, die Rotte der Ochsen unter ihren Kälbern, die da zertreten um Geldes willen. Er zerstreuet die Völker, die da gerne kriegen.

32. Die Fürsten aus Ägypten werden kommen, Mohrenland wird seine Hände ausstrecken zu Gott .

33. Ihr Königreiche auf Erden, singet Gott , lobsinget dem Herrn, Sela,

34. dem, der da fährt im Himmel allenthalben von Anbeginn. Siehe, er wird seinem Donner Kraft geben.

35. Gebt Gott die Macht! Seine Herrlichkeit ist in Israel und seine Macht in den Wolken.

36. Gott ist wundersam in seinem Heiligtum. Er ist Gott Israels; er wird dem Volk Macht und Kraft geben. Gelobt sei Gott !

Der 69. Psalm

1. Ein Psalm Davids von den Rosen, vorzusingen.

2. Gott , hilf mir; denn das Wasser gehet mir bis an die Seele.

3. Ich versinke in tiefem Schlamm, da kein Grund ist; ich bin im tiefen Wasser, und die Flut will mich ersäufen.

4. Ich habe mich müde geschrieen, mein Hals ist heisch; das Gesicht vergehet mir, daß ich so lange muß harren auf meinen Gott .

5. Die mich ohne Ursache hassen, der ist mehr, denn ich Haare auf dem Haupt habe. Die mir unbillig feind sind und mich verderben, sind mächtig. Ich muß bezahlen, das ich nicht geraubt habe.

6. Gott , du weißest meine Torheit, und meine Schulden sind dir nicht verborgen.

7. Laß nicht zuschanden werden an mir, die dein harren, Herr, Herr Zebaoth! Laß nicht schamrot werden an mir, die dich suchen, Gott Israels!

8. Denn um deinetwillen trage ich Schmach, mein Angesicht ist voller Schande.

9. Ich bin fremd worden meinen Brüdern und unbekannt meiner Mutter Kindern.

10. Denn ich eifere mich schier zu Tod um dein Haus; und die Schmach derer, die dich schmähen, fallen auf mich.

11. Und ich weine und faste bitterlich; und man spottet mein dazu.

12. Ich hab einen Sack angezogen; aber sie treiben das Gespött draus.

13. Die im Tor sitzen, waschen von mir, und in den Zechen singet man von mir.

14. Ich aber bete, Herr, zu dir zur angenehmen Zeit. Gott , durch deine große Güte, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe!

15. Errette mich aus dem Kot, daß ich nicht versinke, daß ich errettet werde von meinen Hassern und aus dem tiefen Wasser,

16. daß mich die Wasserflut nicht ersäufe und die Tiefe nicht verschlinge und das Loch der Grube nicht über mir zusammengehe.

17. Erhöre mich, Herr, denn deine Güte ist tröstlich; wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit

18. und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knechte; denn mir ist angst; erhöre mich eilend!

19. Mache dich zu meiner Seele und erlöse sie; erlöse mich um meiner Feinde willen!

20. Du weißest meine Schmach, Schande und Scham; meine Widersacher sind alle vor dir.

21. Die Schmach bricht mir mein Herz und kränket mich. Ich warte, ob es jemand jammerte, aber da ist niemand; und auf Tröster, aber ich finde keine.

22. Und sie geben mir Galle zu essen und Essig zu trinken in meinem großen Durst.

23. Ihr Tisch müsse vor ihnen zum Strick werden, zur Vergeltung und zu einer Falle!

24. Ihre Augen müssen finster werden, daß sie nicht sehen; und ihre Lenden laß immer wanken!

25. Geuß deine Ungnade auf sie, und dein grimmiger Zorn ergreife sie!

26. Ihre Wohnung müsse wüste werden, und sei niemand, der in ihren Hütten wohne!

27. Denn sie verfolgen, den du geschlagen hast, und rühmen, daß du die Deinen übel schlagest.

28. Laß sie in eine Sünde über die andere fallen, daß sie nicht kommen zu deiner Gerechtigkeit.

29. Tilge sie aus dem Buch der Lebendigen, daß sie mit den Gerechten nicht angeschrieben werden.

30. Ich aber bin elend, und mir ist wehe. Gott , deine Hilfe schütze mich!

31. Ich will den Namen Gott es loben mit einem Liede und will ihn hoch ehren mit Dank.

32. Das wird dem Herrn baß gefallen denn ein Farr, der Hörner und Klauen hat.

33. Die Elenden sehen und freuen sich; und die Gott suchen, denen wird das Herz leben.

34. Denn der Herr höret die Armen und verachtet seine Gefangenen nicht.

35. Es lobe ihn Himmel, Erde und Meer und alles, was sich drinnen reget.

36. Denn Gott wird Zion helfen und die Städte Judas bauen, daß man daselbst wohne und sie besitze.

37. Und der Same seiner Knechte wird sie ererben, und die seinen Namen lieben, werden drinnen bleiben.

Der 70. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen zum Gedächtnis.

2. Eile, Gott , mich zu erretten, Herr, mir zu helfen!

3. Es müssen sich schämen und zuschanden werden, die nach meiner Seele stehen; sie müssen zurückkehren und gehöhnet werden, die mir übels wünschen,

4. daß sie müssen wiederum zu Schanden werden, die da über mich schreien: Da, da!

5. Freuen und fröhlich müssen sein an dir, die nach dir fragen; und die dein Heil lieben, immer sagen: Hochgelobt sei Gott !

6. Ich aber bin elend und arm. Gott , eile zu mir, denn du bist mein Helfer und Erretter; mein Gott , verzeuch nicht!

Der 71. Psalm

1. Herr, ich traue auf dich; laß mich nimmermehr zuschanden werden!

2. Errette mich durch deine Gerechtigkeit und hilf mir aus; neige deine Ohren zu mir und hilf mir!

3. Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen möge, der du zugesagt hast, mir zu helfen; denn du bist mein Fels und meine Burg.

4. Mein Gott , hilf mir aus der Hand des Gottlosen, aus der Hand des Ungerechten und Tyrannen.

5. Denn du bist meine Zuversicht, Herr Herr, meine Hoffnung von meiner Jugend an.

6. Auf dich habe ich mich verlassen von Mutterleibe an; du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen. Mein Ruhm ist immer von dir.

7. Ich bin vor vielen wie ein Wunder; aber du bist meine starke Zuversicht.

8. Laß meinen Mund deines Ruhmes und deines Preises voll sein täglich.

9. Verwirf mich nicht in meinem Alter; verlaß mich nicht, wenn ich schwach werde.

10. Denn meine Feinde reden wider mich, und die auf meine Seele halten, beraten sich miteinander

11. und sprechen: Gott hat ihn verlassen; jaget nach und ergreifet ihn, denn da ist kein Erretter!

12. Gott , sei nicht ferne von mir; mein Gott , eile mir zu helfen!

13. Schämen müssen sich und umkommen, die meiner Seele wider sind; mit Schande und Hohn müssen sie überschüttet werden, die mein Unglück suchen.

14. Ich aber will immer harren und will immer deines Ruhmes mehr machen.

15. Mein Mund soll verkündigen deine Gerechtigkeit, täglich dein Heil, die ich nicht alle zählen kann.

16. Ich gehe einher in der Kraft des Herrn Herrn; ich preise deine Gerechtigkeit allein.

17. Gott , du hast mich von Jugend auf gelehret; darum verkündige ich deine Wunder.

18. Auch verlaß mich nicht, Gott , im Alter, wenn ich grau werde, bis ich deinen Arm verkündige Kindeskindern und deine Kraft allen, die noch kommen sollen.

19. Gott , deine Gerechtigkeit ist hoch, der du große Dinge tust. Gott , wer ist dir gleich?

20. Denn du lässest mich erfahren viel und große Angst und machst mich wieder lebendig und holest mich wieder aus der Tiefe der Erde herauf.

21. Du machst mich sehr groß und tröstest mich wieder.

22. So danke ich auch dir mit Psalterspiel für deine Treue, mein Gott ; ich lobsinge dir auf der Harfe, du Heiliger in Israel.

23. Meine Lippen und meine Seele, die du erlöset hast, sind fröhlich und lobsingen dir.

24. Auch dichtet meine Zunge täglich von deiner Gerechtigkeit. Denn schämen müssen sich und zuschanden werden, die mein Unglück suchen.

Der 72. Psalm

1. Des Salomo. Gott , gib dein Gericht dem Könige und deine Gerechtigkeit des Königs Sohne,

2. daß er dein Volk bringe zur Gerechtigkeit und deine Elenden rette.

3. Laß die Berge den Frieden bringen unter das Volk und die Hügel die Gerechtigkeit.

4. Er wird das elende Volk bei Recht erhalten und den Armen helfen und die Lästerer zerschmeißen.

5. Man wird dich fürchten, solange die Sonne und der Mond währet, von Kind zu Kindeskindern.

6. Er wird herabfahren, wie der Regen auf das Fell, wie die Tropfen, die das Land feuchten.

7. Zu seinen Zeiten wird blühen der Gerechte und großer Friede, bis daß der Mond nimmer sei.

8. Er wird herrschen von einem Meer bis ans andere und von dem Wasser an bis zur Welt Ende.

9. Vor ihm werden sich neigen die in der Wüste; und seine Feinde werden Staub lecken.

10. Die Könige am Meer und in den Inseln werden Geschenke bringen; die Könige aus Reicharabien und Seba werden Gaben zuführen.

11. Alle Könige werden ihn anbeten, alle Heiden werden ihm dienen.

12. Denn er wird den Armen erretten, der da schreiet, und den Elenden, der keinen Helfer hat.

13. Er wird gnädig sein den Geringen und Armen, und den Seelen der Armen wird er helfen.

14. Er wird ihre Seele aus dem Trug und Frevel erlösen, und ihr Blut wird teuer geachtet werden vor ihm.

15. Er wird leben, und man wird ihm vom Gold aus Reicharabien geben. Und man wird immerdar vor ihm beten, täglich wird man ihn loben.

16. Auf Erden, oben auf den Bergen, wird das Getreide dick stehen; seine Frucht wird beben wie Libanon und wird grünen in den Städten wie Gras auf Erden.

17. Sein Name wird ewiglich bleiben; solange die Sonne währet, wird sein Name auf die Nachkommen reichen, und werden durch denselben gesegnet sein; alle Heiden werden ihn preisen.

18. Gelobet sei Gott der Herr, der Gott Israels, der alleine Wunder tut;

19. und gelobet sei sein herrlicher Name ewiglich; und alle Lande müssen seiner Ehre voll werden! Amen, Amen.

20. Ein Ende haben die Gebete Davids, des Sohns Isais.

Der 73. Psalm

1. Ein Psalm Assaphs. Israel hat dennoch Gott zum Trost, wer nur reines Herzens ist.

2. Ich aber hätte schier gestrauchelt mit meinen Füßen, mein Tritt hätte beinahe geglitten.

3. Denn es verdroß mich auf die Ruhmredigen, da ich sah, daß es den Gottlosen so wohl ging.

4. Denn sie sind in keiner Fahr des Todes, sondern stehen fest wie ein Palast.

5. Sie sind nicht in Unglück wie andere Leute und werden nicht wie andere Menschen geplagt.

6. Darum muß ihr Trotzen köstlich Ding sein, und ihr Frevel muß wohlgetan heißen.

7. Ihre Person brüstet sich wie ein fetter Wanst; sie tun, was sie nur gedenken.

8. Sie vernichten alles und reden übel davon, und reden und lästern hoch her.

9. Was sie reden, das muß vom Himmel herab geredet sein; was sie sagen, das muß gelten auf Erden.

10. Darum fällt ihnen ihr Pöbel zu und laufen ihnen zu mit Haufen wie Wasser

11. und sprechen: Was sollte Gott nach jenen fragen? Was sollte der Höchste ihrer achten?

12. Siehe, das sind die Gottlosen; die sind glückselig in der Welt und werden reich.

13. Soll's denn umsonst sein, daß mein Herz unsträflich lebt und ich meine Hände in Unschuld wasche

14. und bin geplagt täglich, und meine Strafe ist alle Morgen da?

15. Ich hätte auch schier so gesagt wie sie; aber siehe, damit hätte ich verdammt alle deine Kinder, die je gewesen sind.

16. Ich gedacht ihm nach, daß ich's begreifen möchte; aber es war mir zu schwer

17. bis daß ich ging in das Heiligtum Gott es und merkte auf ihr Ende.

18. Aber du setzest sie aufs Schlüpfrige und stürzest sie zu Boden.

19. Wie werden sie so plötzlich zunichte! Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken.

20. Wie ein Traum, wenn einer erwachet, so machst du, Herr, ihr Bild in der Stadt verschmähet.

21. Aber es tut mir wehe im Herzen und sticht mich in meinen Nieren,

22. daß ich muß ein Narr sein und nichts wissen und muß wie ein Tier sein vor dir.

23. Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,

24. du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich endlich mit Ehren an.

25. Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.

26. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott , allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.

27. Denn, siehe, die von dir weichen, werden umkommen; du bringest um alle, die wider dich huren.

28. Aber das ist meine Freude, daß ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf den Herrn Herrn, daß ich verkündige all dein Tun.

Der 74. Psalm

1. Eine Unterweisung Assaphs. Gott , warum verstößest du uns so gar und bist so grimmig zornig über die Schafe deiner Weide?

2. Gedenk an deine Gemeine, die du vor alters erworben und dir zum Erbteil erlöset hast, an den Berg Zion, da du auf wohnest.

3. Tritt auf sie mit Füßen und stoße sie gar zu Boden. Der Feind hat alles verderbet im Heiligtum.

4. Deine Widerwärtigen brüllen in deinen Häusern und setzen ihre Götzen drein.

5. Man siehet die Äxte oben her blicken, wie man in einen Wald hauet,

6. und zerhauen alle seine Tafelwerke mit Beil und Barten.

7. Sie verbrennen dein Heiligtum, sie entweihen die Wohnung deines Namens zu Boden.

8. Sie sprechen in ihrem Herzen: Laßt uns sie plündern! Sie verbrennen alle Häuser Gott es im Lande.

9. Unsere Zeichen sehen wir nicht, und kein Prophet predigt mehr, und kein Lehrer lehret uns mehr.

10. Ach, Gott , wie lange soll der Widerwärtige schmähen und der Feind deinen Namen so gar verlästern?

11. Warum wendest du deine Hand ab und deine Rechte von deinem Schoß so gar?

12. Aber Gott ist mein König von alters her, der alle Hilfe tut, so auf Erden geschieht.

13. Du zertrennest das Meer durch deine Kraft und zerbrichst die Köpfe der Drachen im Wasser.

14. Du zerschlägst die Köpfe der Walfische und gibst sie zur Speise dem Volk in der Einöde.

15. Du lässest quellen Brunnen und Bäche; du lässest versiegen starke Ströme.

16. Tag und Nacht ist dein; du machest, daß beide Sonn und Gestirn ihren gewissen Lauf haben.

17. Du setzest einem jeglichen Lande seine Grenze; Sommer und Winter machest du.

18. So gedenke doch des, daß der Feind den Herrn schmähet, und ein töricht Volk lästert deinen Namen.

19. Du wollest nicht dem Tier geben die Seele deiner Turteltaube und deiner elenden Tiere nicht so gar vergessen.

20. Gedenk an den Bund; denn das Land ist allenthalben jämmerlich verheeret, und die Häuser sind zerrissen.

21. Laß den Geringen nicht mit Schanden davongehen, denn die Armen und Elenden rühmen deinen Namen.

22. Mache dich auf, Gott , und führe aus deine Sache; gedenk an die Schmach, die dir täglich von den Toren widerfähret.

23. Vergiß nicht des Geschreies deiner Feinde; das Toben deiner Widerwärtigen wird je länger je größer.

Der 75. Psalm

1. Ein Psalm und Lied Assaphs, daß er nicht umkäme, vorzusingen.

2. Wir danken dir, Gott , wir danken dir und verkündigen deine Wunder, daß dein Name so nahe ist.

3. Denn zu seiner Zeit so werde ich recht richten.

4. Das Land zittert und alle, die drinnen wohnen; aber ich halte seine Säulen fest. Sela.

5. Ich sprach zu den Ruhmredigen: Rühmet nicht so! und zu den Gottlosen: Pochet nicht auf Gewalt!

6. Pochet nicht so hoch auf eure Gewalt, redet nicht halsstarrig,

7. es habe keine Not, weder von Aufgang noch von Niedergang, noch von dem Gebirge in der Wüste.

8. Denn Gott ist Richter, der diesen niedriget und jenen erhöhet.

9. Denn der Herr hat einen Becher in der Hand und mit starkem Wein voll eingeschenkt und schenkt aus demselben; aber die Gottlosen müssen alle trinken und die Hefen aussaufen.

10. Ich aber will verkündigen ewiglich und lobsingen dem Gott Jakobs.

11. Und will alle Gewalt der Gottlosen zerbrechen, daß die Gewalt des Gerechten erhöhet werde.

Der 76. Psalm

1. Ein Psalmlied Assaphs, auf Saitenspiel vorzusingen.

2. Gott ist in Juda bekannt, in Israel ist sein Name herrlich.

3. Zu Salem ist sein Gezelt und seine Wohnung zu Zion.

4. Daselbst zerbricht er die Pfeile des Bogens, Schild, Schwert und Streit. Sela.

5. Du bist herrlicher und mächtiger denn die Raubeberge.

6. Die Stolzen müssen beraubet werden und entschlafen, und alle Krieger müssen die Hände lassen sinken.

7. Von deinem Schelten, Gott Jakobs, sinkt in Schlaf beide Roß und Wagen.

8. Du bist erschrecklich. Wer kann vor dir stehen, wenn du zürnest?

9. Wenn du das Urteil lässest hören vom Himmel, so erschrickt das Erdreich und wird still,

10. wenn Gott sich aufmacht, zu richten, daß er helfe allen Elenden auf Erden. Sela.

11. Wenn Menschen wider dich wüten, so legest du Ehre ein; und wenn sie noch mehr wüten, bist du auch noch gerüstet.

12. Gelobet und haltet dem Herrn eurem Gott , alle, die ihr um ihn her seid; bringet Geschenke dem Schrecklichen,

13. der den Fürsten den Mut nimmt und schrecklich ist unter den Königen auf Erden.

Der 77. Psalm

1. Ein Psalm Assaphs für Jeduthun, vorzusingen.

2. Ich schreie mit meiner Stimme zu Gott ; zu Gott schreie ich, und er erhöret mich.

3. In der Zeit meiner Not suche ich den Herrn; meine Hand ist des Nachts ausgereckt und läßt nicht ab; denn meine Seele will sich nicht trösten lassen.

4. Wenn ich betrübt bin, so denke ich an Gott ; wenn mein Herz in Ängsten ist; so rede ich. Sela.

5. Meine Augen hältst du, daß sie wachen; ich bin so ohnmächtig, daß ich nicht reden kann.

6. Ich denke der alten Zeit, der vorigen Jahre.

7. Ich denke des Nachts an mein Saitenspiel und rede mit meinem Herzen; mein Geist muß forschen.

8. Wird denn der Herr ewiglich verstoßen und keine Gnade mehr erzeigen?

9. Ist's denn ganz und gar aus mit seiner Güte? und hat die Verheißung ein Ende?

10. Hat denn Gott vergessen, gnädig zu sein, und seine Barmherzigkeit vor Zorn verschlossen? Sela.

11. Aber doch sprach ich: Ich muß das leiden; die rechte Hand des Höchsten kann alles ändern.

12. Darum gedenk ich an die Taten des Herrn; ja, ich gedenke an deine vorigen Wunder

13. und rede von allen deinen Werken und sage von deinem Tun.

14. Gott dein Weg ist heilig. Wo ist so ein mächtiger Gott , als du, Gott , bist?

15. Du bist der Gott , der Wunder tut; du hast deine Macht beweiset unter den Völkern.

16. Du hast dein Volk erlöset gewaltiglich, die Kinder Jakobs und Josephs. Sela.

17. Die Wasser sahen dich, Gott ; die Wasser sahen dich und ängsteten sich, und die Tiefen tobeten.

18. Die dicken Wolken gossen Wasser; die Wolken donnerten, und die Strahlen führen daher.

19. Es donnerte im Himmel; deine Blitze leuchteten auf dem Erdboden; das Erdreich regte sich und bebete davon.

20. Dein Weg war im Meer und dein Pfad in großen Wassern, und man spürete doch deinen Fuß nicht.

21. Du führetest dein Volk wie eine Herde Schafe durch Mose und Aaron.

Der 78. Psalm

1. Eine Unterweisung Assaphs. Höre, mein Volk, mein Gesetz; neiget eure Ohren zu der Rede meines Mundes!

2. Ich will meinen Mund auftun zu Sprüchen und alte Geschichte aussprechen,

3. die wir gehöret haben und wissen und unsere Väter uns erzählet haben,

4. daß wir's nicht verhalten sollen ihren Kindern, die hernach kommen, und verkündigen den Ruhm des Herrn und seine Macht und Wunder, die er getan hat.

5. Er richtete ein Zeugnis auf in Jakob und gab ein Gesetz in Israel, das er unsern Vätern gebot, zu lehren ihre Kinder,

6. auf daß die Nachkommen lerneten und die Kinder, die noch sollten geboren werden, wenn sie aufkämen, daß sie es auch ihren Kindern verkündigten,

7. daß sie setzten auf Gott ihre Hoffnung und nicht vergäßen der Taten Gott es und seine Gebote hielten,

8. und nicht würden wie ihre Väter, eine abtrünnige und ungehorsame Art, welchen ihr Herz nicht fest war, und ihr Geist nicht treulich hielt an Gott ;

9. wie die Kinder Ephraim, so geharnischt den Bogen führeten, abfielen zur Zeit des Streits.

10. Sie hielten den Bund Gott es nicht und wollten nicht in seinem Gesetz wandeln,

11. und vergaßen seiner Taten und seiner Wunder, die er ihnen erzeiget hatte.

12. Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägyptenland, im Felde Zoan.

13. Er zerteilete das Meer und ließ sie durchhin gehen; und stellete das Wasser wie eine Mauer.

14. Er leitete sie des Tages mit einer Wolke und des Nachts mit einem hellen Feuer.

15. Er riß die Felsen in der Wüste und tränkete sie mit Wasser die Fülle;

16. und ließ Bäche aus dem Felsen fließen, daß sie hinabflossen wie Wasserströme.

17. Noch sündigten sie weiter wider ihn und erzürneten den höchsten in der Wüste;

18. und versuchten Gott in ihrem Herzen, daß sie Speise forderten für ihre Seelen;

19. und redeten wider Gott und sprachen: Ja, Gott sollte wohl können einen Tisch bereiten in der Wüste!

20. Siehe, er hat wohl den Felsen geschlagen, daß Wasser flossen und Bäche sich ergossen; aber wie kann er Brot geben und seinem Volk Fleisch verschaffen?

21. Da nun das der Herr hörete, entbrannte er, und Feuer ging an in Jakob und Zorn kam über Israel,

22. daß sie nicht glaubeten an Gott und hoffeten nicht auf seine Hilfe.

23. Und er gebot den Wolken droben und tat auf die Türen des Himmels;

24. und ließ das Man auf sie regnen, zu essen, und gab ihnen Himmelbrot.

25. Sie aßen Engelbrot; er sandte ihnen Speise die Fülle.

26. Er ließ weben den Ostwind unter dem Himmel und erregte durch seine Stärke den Südwind.

27. Und ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Vögel wie Sand am Meer;

28. und ließ sie fallen unter ihr Lager allenthalben, da sie wohneten.

29. Da aßen sie und wurden allzu satt; er ließ sie ihre Lust büßen.

30. Da sie nun ihre Lust gebüßet hatten und sie noch davon aßen,

31. da kam der Zorn Gott es über sie und erwürgete die Vornehmsten unter ihnen und schlug danieder die Besten in Israel.

32. Aber über das alles sündigten sie noch mehr und glaubten nicht an seine Wunder.

33. Darum ließ er sie dahinsterben, daß sie nichts erlangeten, und mußten ihr Leben lang geplaget sein.

34. Wenn er sie erwürgete, suchten sie ihn und kehreten sich frühe zu Gott

35. und gedachten, daß Gott ihr Hort ist und Gott der Höchste ihr Erlöser ist,

36. und heuchelten ihm mit ihrem Munde und logen ihm mit ihrer Zunge.

37. Aber ihr Herz war nicht fest an ihm und hielten nicht treulich an seinem Bunde.

38. Er aber war barmherzig und vergab die Missetat und vertilgte sie nicht; und wendete oft seinen Zorn ab und ließ nicht seinen ganzen Zorn gehen.

39. Denn er gedachte, daß sie Fleisch sind, ein Wind, der dahinfähret und nicht wiederkommt.

40. Sie erzürneten ihn gar oft in der Wüste und entrüsteten ihn in der Einöde.

41. Sie versuchten Gott immer wieder und meisterten den Heiligen in Israel.

42. Sie dachten nicht an seine Hand des Tages, da er sie erlösete von den Feinden,

43. wie er denn seine Zeichen in Ägypten getan hatte und seine Wunder im Lande Zoan,

44. da er ihr Wasser in Blut wandelte, daß sie ihre Bäche nicht trinken konnten;

45. da er Ungeziefer unter sie schickte, die sie fraßen, und Kröten, die sie verderbeten,

46. und gab ihr Gewächs den Raupen und ihre Saat den Heuschrecken;

47. da er ihre Weinstöcke mit Hagel schlug und ihre Maulbeerbäume mit Schloßen;

48. da er ihr Vieh schlug mit Hagel und ihre Herden mit Strahlen;

49. da er böse Engel unter sie sandte in seinem grimmigen Zorn und ließ sie toben und wüten und Leid tun;

50. da er seinen Zorn ließ fortgehen und ihre Seelen vor dem Tode nicht verschonete und ließ ihr Vieh an der Pestilenz sterben;

51. da er alle Erstgeburt in Ägypten schlug, die ersten Erben in den Hütten Hams.

52. Und ließ sein Volk ausziehen wie Schafe und führete sie wie eine Herde in der Wüste.

53. Und er leitete sie sicher, daß sie sich nicht fürchteten; aber ihre Feinde bedeckte das Meer.

54. Und brachte sie in seine heilige Grenze, zu diesem Berge, den seine Rechte erworben hat.

55. Und vor ihnen her die Völker und ließ ihnen das Erbe austeilen und ließ in jener Hütten die Stämme Israels wohnen.

56. Aber sie versuchten und erzürneten Gott , den Höchsten, und hielten seine Zeugnisse nicht;

57. und fielen zurück und verachteten alles, wie ihre Väter, und hielten nicht, gleichwie ein loser Bogen;

58. und erzürneten ihn mit ihren Höhen und reizeten ihn mit ihren Götzen.

59. Und da das Gott hörete, entbrannte er und verwarf Israel sehr,

60. daß er Seine Wohnung zu Silo ließ fahren, die Hütte, da er unter Menschen wohnete;

61. und gab ihre Macht ins Gefängnis und ihre Herrlichkeit in die Hand des Feindes;

62. und übergab sein Volk ins Schwert und entbrannte über sein Erbe.

63. Ihre junge Mannschaft fraß das Feuer, und ihre Jungfrauen mußten ungefreiet bleiben.

64. Ihre Priester fielen durchs Schwert, und waren keine Witwen, die da weinen sollten.

65. Und der Herr erwachte wie ein Schlafender, wie ein Starker jauchzet, der vom Wein kommt,

66. und schlug seine Feinde von hinten und hängete ihnen eine ewige Schande an.

67. Und verwarf die Hütte Josephs und erwählte nicht den Stamm Ephraim,

68. sondern erwählete den Stamm Juda, den Berg Zion, welchen er liebte.

69. Und bauete sein Heiligtum hoch, wie ein Land, das ewiglich fest stehen soll.

70. Und erwählete seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafställen;

71. von den säugenden Schafen holte er ihn, daß er sein Volk Jakob weiden sollte und sein Erbe Israel.

72. Und er weidete sie auch mit aller Treue und regierte sie mit allem Fleiß.

Der 79. Psalm

1. Ein Psalm Assaphs. Herr, es sind Heiden in dein Erbe gefallen, die haben deinen heiligen Tempel verunreiniget und aus Jerusalem Steinhaufen gemacht.

2. Sie haben die Leichname deiner Knechte den Vögeln unter dem Himmel zu fressen gegeben und das Fleisch deiner Heiligen den Tieren im Lande.

3. Sie haben Blut vergossen um Jerusalem her wie Wasser; und war niemand, der begrub.

4. Wir sind unsern Nachbarn eine Schmach worden, ein Spott und Hohn denen, die um uns sind.

5. Herr, wie lange willst du so gar zürnen und deinen Eifer wie Feuer brennen lassen?

6. Schütte deinen Grimm auf die Heiden, die dich nicht kennen, und auf die Königreiche, die deinen Namen nicht anrufen.

7. Denn sie haben Jakob aufgefressen und seine Häuser verwüstet.

8. Gedenke nicht unserer vorigen Missetat; erbarm dich unser bald, denn wir sind fast dünne worden.

9. Hilf du uns, Gott , unser Helfer, um deines Namens Ehre willen; errette uns und vergib uns unsere Sünde um deines Namens willen!

10. Warum lässest du die Heiden sagen: Wo ist nun ihr Gott ? Laß unter den Heiden vor unsern Augen kund werden die Rache des Bluts deiner Knechte, das vergossen ist.

11. Laß vor dich kommen das Seufzen der Gefangenen; nach deinem großen Arm behalte die Kinder des Todes.

12. Und vergilt unsern Nachbarn siebenfältig in ihren Busen ihre Schmach, damit sie dich, Herr, geschmähet haben.

13. Wir aber, dein Volk und Schafe deiner Weide, danken dir ewiglich und verkündigen deinen Ruhm für und für.

Der 80. Psalm

1. Ein Psalm Assaphs von den Spanrosen, vorzusingen.

2. Du Hirte Israels, höre, der du Joseph hütest wie der Schafe; erscheine, der du sitzest über Cherubim!

3. Erwecke deine Gewalt, der du vor Ephraim, Benjamin und Manasse bist, und komm uns zu Hilfe!

4. Gott , tröste uns und laß leuchten dein Antlitz, so genesen wir.

5. Herr, Gott Zebaoth, wie lange willst du zürnen über dem Gebet deines Volks?

6. Du speisest sie mit Tränenbrot und tränkest sie mit großem Maß voll Tränen.

7. Du setzest uns unsern Nachbarn zum Zank, und unsere Feinde spotten unser.

8. Gott Zebaoth, tröste uns! Laß leuchten dein Antlitz, so genesen wir.

9. Du hast einen Weinstock aus Ägypten geholet und hast vertrieben die Heiden und denselben gepflanzet.

10. Du hast vor ihm die Bahn gemacht und hast ihn lassen einwurzeln, daß er das Land erfüllet hat.

11. Berge sind mit seinem Schatten bedeckt und mit seinen Reben die Zedern Gott es.

12. Du hast sein Gewächs ausgebreitet bis ans Meer und seine Zweige bis ans Wasser.

13. Warum hast du denn seinen Zaun zerbrochen, daß ihn zerreißet alles, das vorübergehet?

14. Es haben ihn zerwühlet die wilden Säue, und die wilden Tiere haben ihn verderbet.

15. Gott Zebaoth, wende dich doch, schaue vom Himmel und siehe an und suche heim diesen Weinstock

16. und halt ihn im Bau, den deine Rechte gepflanzet hat, und den du dir festiglich erwählet hast.

17. Siehe drein und schilt, daß des Brennens und Reißens ein Ende werde!

18. Deine Hand schütze das Volk deiner Rechten und die Leute, die du dir festiglich erwählet hast,

19. so wollen wir nicht von dir weichen. Laß uns leben, so wollen wir deinen Namen anrufen.

20. Herr, Gott Zebaoth, tröste uns! Laß dein Antlitz leuchten, so genesen wir.

Der 81. Psalm

1. Auf der Githith vorzusingen: Assaph.

2. Singet fröhlich Gott , der unsere Stärke ist; jauchzet dem Gott Jakobs!

3. Nehmet die Psalmen und gebet her die Pauken, liebliche Harfen mit Psalter.

4. Blaset im Neumonden die Posaunen, in unserm Fest der Laubrüste.

5. Denn solches ist eine Weise in Israel und ein Recht des Gott es Jakobs.

6. Solches hat er zum Zeugnis gesetzt unter Joseph, da sie aus Ägyptenland zogen, und fremde Sprache gehöret hatten,

7. da ich ihre Schulter von der Last entlediget hatte, und ihre Hände der Töpfe los wurden.

8. Da du mich in der Not anriefest, half ich dir aus; und erhörete dich, da dich das Wetter überfiel, und versuchte dich am Haderwasser. Sela.

9. Höre, mein Volk, ich will unter dir zeugen; Israel, du sollst mich hören,

10. daß unter dir kein anderer Gott sei, und du keinen fremden Gott anbetest.

11. Ich bin der Herr, dein Gott , der dich aus Ägyptenland geführet hat. Tue deinen Mund weit auf, laß mich ihn füllen!

12. Aber mein Volk gehorcht nicht meiner Stimme, und Israel will mein nicht.

13. So hab ich sie gelassen in ihres Herzens Dünkel, daß sie wandeln nach ihrem Rat.

14. Wollte mein Volk mir gehorsam sein und Israel auf meinem Wege gehen,

15. so wollte ich ihre Feinde bald dämpfen und meine Hand über ihre Widerwärtigen wenden;

16. und die den Herrn hassen, müßten an ihm fehlen; ihre Zeit aber würde ewiglich währen.

17. Und ich würde sie mit dem besten Weizen speisen und mit Honig aus dem Felsen sättigen.

Der 82. Psalm

1. Ein Psalm Assaphs. Gott stehet in der Gemeine Gott es und ist Richter unter den Göttern.

2. Wie lange wollt ihr unrecht richten und die Person der Gottlosen vorziehen? Sela.

3. Schaffet Recht dem Armen und dem Waisen und helfet dem Elenden und Dürftigen zum Recht!

4. den Geringen und Armen und erlöset ihn aus der Gottlosen Gewalt!

5. Aber sie lassen ihnen nicht sagen und achten's nicht; sie gehen immer hin im Finstern; darum müssen alle Grundfesten des Landes fallen.

6. Ich habe wohl gesagt: Ihr seid Götter und allzumal Kinder des Höchsten;

7. aber ihr werdet sterben wie Menschen und wie ein Tyrann zugrunde gehen.

8. Gott , mache dich auf und richte das Land; denn du bist Erbherr über alle Heiden.

Der 83. Psalm

1. Ein Psalmlied Assaphs.

2. Gott , schweige doch nicht also und sei doch nicht so stille; Gott , halte doch nicht so inne!

3. Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, richten den Kopf auf.

4. Sie machen listige Anschläge wider dein Volk und ratschlagen wider deine Verborgenen.

5. Wohl her! sprechen sie, laßt uns sie ausrotten, daß sie kein Volk seien, daß des Namens Israel nicht mehr gedacht werde!

6. Denn sie haben sich miteinander vereiniget und einen Bund wider dich gemacht:

7. die Hütten der Edomiter und Ismaeliter, der Moabiter und Hagariter,

8. der Gebaliter, Ammoniter und Amalekiter, die Philister, samt denen zu Tyrus;

9. Assur hat sich auch zu ihnen geschlagen und helfen den Kindern Lot. Sela.

10. Tu ihnen wie den Midianitern, wie Sissera, wie Jabin am Bach Kison,

11. die vertilget wurden bei Endor und wurden zu Kot auf Erden.

12. Mache ihre Fürsten wie Oreb und Seeb, alle ihre Obersten wie Sebah und Zalmuna,

13. die da sagen: Wir wollen die Häuser Gott es einnehmen.

14. Gott , mache sie wie einen Wirbel, wie Stoppeln vor dem Winde!

15. Wie ein Feuer den Wald verbrennet, und wie eine Flamme, die Berge anzündet,

16. also verfolge sie mit deinem Wetter und erschrecke sie mit deinem Ungewitter.

17. Mache ihr Angesicht voll Schande, daß sie nach deinem Namen fragen müssen.

18. Schämen müssen sie sich und erschrecken immer mehr und mehr und zuschanden werden und umkommen.

19. So werden sie erkennen, daß du mit deinem Namen heißest Herr alleine und der Höchste in aller Welt.

Der 84. Psalm

1. Ein Psalm der Kinder Korah, auf der Githith vorzusingen.

2. Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth!

3. Meine Seele verlanget und sehnet sich nach den Vorhöfen des Herrn; mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott .

4. Denn der Vogel hat ein Haus funden und die Schwalbe ihr Nest, da sie Junge hecken, nämlich deine Altäre, Herr Zebaoth, mein König und mein Gott !

5. Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar. Sela.

6. Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nach wandeln,

7. die durch das Jammertal gehen und machen daselbst Brunnen. Und die Lehrer werden mit viel Segen geschmückt.

8. Sie erhalten einen Sieg nach dem andern, daß man sehen muß, der rechte Gott sei zu Zion.

9. Herr, Gott Zebaoth, höre mein Gebet; vernimm es, Gott Jakobs! Sela.

10. Gott , unser Schild, schaue doch; siehe an das Reich deines Gesalbten!

11. Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser denn sonst tausend. Ich will lieber der Tür hüten in meines Gott es Hause, denn lange wohnen in der Gottlosen Hütten.

12. Denn Gott der Herr ist Sonne und Schild, der Herr gibt Gnade und Ehre; er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen.

13. Herr Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verläßt!

Der 85. Psalm

1. Ein Psalm der Kinder Korah, vorzusingen.

2. Herr, der du bist vormals gnädig gewesen deinem Lande und hast die Gefangenen Jakobs erlöset;

3. der du die Missetat vormals vergeben hast deinem Volk und alle ihre Sünde bedecket, Sela;

4. der du vormals hast all deinen Zorn aufgehoben und dich gewendet von dem Grimm deines Zorns;

5. tröste uns, Gott , unser Heiland, und laß ab von deiner Ungnade über uns!

6. Willst du denn ewiglich über uns zürnen und deinen Zorn gehen lassen immer für und für?

7. Willst du uns denn nicht wieder erquicken, daß sich dein Volk über dir freuen möge?

8. Herr, erzeige uns deine Gnade und hilf uns!

9. Ach, daß ich hören sollte, das Gott der Herr redet, daß er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen, auf daß sie nicht auf eine Torheit geraten!

10. Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten, daß in unserm Lande Ehre wohne;

11. daß Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen;

12. daß Treue auf der Erde wachse, und Gerechtigkeit vom Himmel schaue;

13. daß uns auch der Herr Gutes tue, damit unser Land sein Gewächs gebe;

14. daß Gerechtigkeit dennoch vor ihm bleibe und im Schwange gehe.

Der 86. Psalm

1. Ein Gebet Davids. Herr, neige deine Ohren und erhöre mich; denn ich bin elend und arm.

2. Bewahre meine Seele; denn ich bin heilig. Hilf du, mein Gott , deinem Knechte, der sich verläßt auf dich!

3. Herr, sei mir gnädig; denn ich rufe täglich zu dir.

4. Erfreue die Seele deines Knechts; denn nach dir, Herr, verlanget mich.

5. Denn du, Herr, bist gut und gnädig, von großer Güte allen, die dich anrufen.

6. Vernimm, Herr, mein Gebet und merke auf die Stimme meines Flehens.

7. In der Not rufe ich dich an; du wollest mich erhören.

8. Herr, es ist dir keiner gleich unter den Göttern und ist niemand, der tun kann wie du.

9. Alle Heiden, die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen ehren,

10. daß du so groß bist und Wunder tust und alleine Gott bist.

11. Weise mir, Herr, deinen Weg, daß ich wandele in deiner Wahrheit; erhalte mein Herz bei dem Einigen, daß ich deinen Namen fürchte!

12. Ich danke dir, Herr, mein Gott , von ganzem Herzen und ehre deinen Namen ewiglich.

13. Denn deine Güte ist groß über mich, und hast meine Seele errettet aus der tiefen Hölle.

14. Gott , es setzen sich die Stolzen wider mich, und der Haufe der Tyrannen stehet mir nach meiner Seele und haben dich nicht vor Augen.

15. Du aber, Herr Gott , bist barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Güte und Treue.

16. Wende dich zu mir, sei mir gnädig; stärke deinen Knecht mit deiner Macht und hilf dem Sohn deiner Magd!

17. Tu ein Zeichen an mir, daß mir's wohlgehe, daß es sehen, die mich hassen, und sich schämen müssen, daß du mir beistehest, Herr, und tröstest mich.

Der 87. Psalm

1. Ein Psalmlied der Kinder Korah. Sie ist fest gegründet auf den heiligen Bergen.

2. Der Herr liebet die Tore Zions über alle Wohnungen Jakobs.

3. Herrliche Dinge werden in dir geprediget, du Stadt Gott es. Sela.

4. Ich will predigen lassen Rahab und Babel, daß sie mich kennen sollen. Siehe, die Philister und Tyrer samt den Mohren werden daselbst geboren.

5. Man wird zu Zion sagen, daß allerlei Leute drinnen geboren werden, und daß er, der Höchste, sie baue.

6. Der Herr wird predigen lassen in allerlei Sprachen, daß deren etliche auch daselbst geboren werden. Sela.

7. Und die Sänger, wie am Reigen, werden alle in dir singen, eins ums andere.

Der 88. Psalm

1. Ein Psalmlied der Kinder Korah, vorzusingen, von der Schwachheit der Elenden. Eine Unterweisung Hemans, des Esrahiten.

2. Herr Gott , mein Heiland, ich schreie Tag und Nacht vor dir.

3. Laß mein Gebet vor dich kommen; neige deine Ohren zu meinem Geschrei!

4. Denn meine Seele ist voll Jammers, und mein Leben ist nahe bei der Hölle.

5. Ich bin geachtet gleich denen, die zur Hölle fahren; ich bin wie ein Mann, der keine Hilfe hat.

6. Ich liege unter den Toten verlassen, wie die Erschlagenen, die im Grabe liegen, deren du nicht mehr gedenkest, und sie von deiner Hand abgesondert sind.

7. Du hast mich in die Grube hinuntergelegt, in die Finsternis und in die Tiefe.

8. Dein Grimm drücket mich, und drängest mich mit allen deinen Fluten. Sela.

9. Meine Freunde hast du ferne von mir getan; du hast mich ihnen zum Greuel gemacht. Ich liege gefangen und kann nicht auskommen.

10. Meine Gestalt ist jämmerlich vor Elend. Herr, ich rufe dich an täglich; ich breite meine Hände aus zu dir.

11. Wirst du denn unter den Toten Wunder tun, oder werden die Verstorbenen aufstehen und dir danken? Sela.

12. Wird man in Gräbern erzählen deine Güte und deine Treue im Verderben?

13. Mögen denn deine Wunder in Finsternis erkannt werden, oder deine Gerechtigkeit im Lande, da man nichts gedenket?

14. Aber ich schreie zu dir, Herr, und mein Gebet kommt frühe vor dich,

15. Warum verstößest du, Herr, meine Seele und verbirgest dein Antlitz vor mir?

16. Ich bin elend und ohnmächtig, daß ich so verstoßen bin, und leide dein Schrecken, daß ich schier verzage.

17. Dein Grimm gehet über mich, dein Schrecken drücket mich.

18. Sie umgeben mich täglich wie Wasser und umringen mich miteinander.

19. Du machest, daß meine Freunde und Nächsten und meine Verwandten sich ferne von mir tun um solches Elendes willen.

Der 89. Psalm

1. Eine Unterweisung Ethans, des Esrahiten.

2. Ich will singen von der Gnade des Herrn ewiglich und seine Wahrheit verkündigen mit meinem Munde für und für,

3. und sage also: Daß eine ewige Gnade wird aufgehen, und du wirst deine Wahrheit treulich halten im Himmel.

4. Ich habe einen Bund gemacht mit meinem Auserwählten, ich habe David, meinem Knechte, geschworen:

5. Ich will dir ewiglich Samen verschaffen und deinen Stuhl bauen für und für. Sela.

6. Und die Himmel werden, Herr, deine Wunder preisen und deine Wahrheit in der Gemeine der Heiligen.

7. Denn wer mag in den Wolken dem Herrn gleich gelten und gleich sein unter den Kindern der Götter dem Herrn?

8. Gott ist fast mächtig in der Sammlung der Heiligen und wunderbarlich über alle, die um ihn sind.

9. Herr, Gott , Zebaoth, wer ist wie du, ein mächtiger Gott ? Und deine Wahrheit ist um dich her.

10. Du herrschest über das ungestüme Meer; du stillest seine Wellen, wenn sie sich erheben.

11. Du schlägst Rahab zu Tode; du zerstreuest deine Feinde mit deinem starken Arm.

12. Himmel und Erde ist dein; du hast gegründet den Erdboden, und was drinnen ist.

13. Mitternacht und Mittag hast du geschaffen; Thabor und Hermon jauchzen in deinem Namen.

14. Du hast einen gewaltigen Arm; stark ist deine Hand und hoch ist deine Rechte.

15. Gerechtigkeit und Gericht ist deines Stuhls Festung; Gnade und Wahrheit sind vor deinem Angesichte.

16. Wohl dem Volk, das jauchzen kann! Herr, sie werden im Licht deines Antlitzes wandeln.

17. Sie werden über deinem Namen täglich fröhlich sein und in deiner Gerechtigkeit herrlich sein.

18. Denn du bist der Ruhm ihrer Stärke und durch deine Gnade wirst du unser Horn erhöhen.

19. Denn der Herr ist unser Schild, und der Heilige in Israel ist unser König.

20. Dazumal redetest du im Gesichte zu deinem Heiligen und sprachest: Ich habe einen Held erwecket, der helfen soll; ich habe erhöhet einen Auserwählten aus dem Volk;

21. ich habe funden meinen Knecht David, ich habe ihn gesalbet mit meinem heiligen Öle.

22. Meine Hand soll ihn erhalten, und mein Arm soll ihn stärken.

23. Die Feinde sollen ihn nicht überwältigen, und die Ungerechten sollen ihn nicht dämpfen,

24. sondern ich will seine Widersacher schlagen vor ihm her, und die ihn hassen, will ich plagen.

25. Aber meine Wahrheit und Gnade soll bei ihm sein, und sein Horn soll in meinem Namen erhaben werden.

26. Ich will seine Hand ins Meer stellen und seine Rechte in die Wasser.

27. Er wird mich nennen also: Du bist mein Vater, mein Gott und Hort, der mir hilft.

28. Und ich will ihn zum ersten Sohn machen, allerhöchst unter den Königen auf Erden.

29. Ich will ihm ewiglich behalten meine Gnade, und mein Bund soll ihm fest bleiben.

30. Ich will ihm ewiglich Samen geben und seinen Stuhl, solange der Himmel währet, erhalten.

31. Wo aber seine Kinder mein Gesetz verlassen und in meinen Rechten nicht wandeln,

32. so sie meine Ordnungen entheiligen und meine Gebote nicht halten,

33. will ich ihre Sünde mit der Rute heimsuchen und ihre Missetat mit Plagen.

34. Aber meine Gnade will ich nicht von ihm wenden und meine Wahrheit nicht lassen fehlen.

35. Ich will meinen Bund nicht entheiligen und nicht ändern, was aus meinem Munde gegangen ist.

36. Ich habe einst geschworen bei meiner Heiligkeit: Ich will David nicht lügen.

37. Sein Same soll ewig sein und sein Stuhl vor mir wie die Sonne;

38. wie der Mond soll er ewiglich erhalten sein und gleichwie der Zeuge in den Wolken gewiß sein. Sela.

39. Aber nun verstößest du und verwirfest und zürnest mit deinem Gesalbten.

40. Du verstörest den Bund deines Knechtes und trittst seine Krone zu Boden.

41. Du zerreißest alle seine Mauern und lässest seine Festen zerbrechen.

42. Es rauben ihn alle, die vorübergehen; er ist seinen Nachbarn ein Spott worden.

43. Du erhöhest die Rechte seiner Widerwärtigen und erfreuest alle seine Feinde.

44. Auch hast du die Kraft seines Schwerts weggenommen und lässest ihn nicht siegen im Streit.

45. Du zerstörest seine Reinigkeit und wirfest seinen Stuhl zu Boden.

46. Du verkürzest die Zeit seiner Jugend und bedeckest ihn mit Hohn. Sela.

47. Herr, wie lange willst du dich so gar verbergen und deinen Grimm wie Feuer brennen lassen?

48. Gedenke, wie kurz mein Leben ist! Warum willst du alle Menschen umsonst geschaffen haben?

49. Wo ist jemand, der da lebet und den Tod nicht sehe, der seine Seele errette aus der Hölle Hand? Sela.

50. Herr, wo ist deine vorige Gnade, die du David geschworen hast in deiner Wahrheit?

51. Gedenke, Herr, an die Schmach deiner Knechte, die ich trage in meinem Schoß von so vielen Völkern allen,

52. damit dich, Herr, deine Feinde schmähen, damit sie schmähen die Fußtapfen deines Gesalbten.

53. Gelobet sei der Herr ewiglich! Amen, Amen.

Der 90. Psalm

1. Ein Gebet Moses, des Mannes Gott es.

2. Herr Gott , du bist unsere Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge worden und die Erde und die Welt geschaffen worden, bist du, Gott , von Ewigkeit zu Ewigkeit,

3. der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder!

4. Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache.

5. Du lässest sie dahinfahren wie einen Strom, und sind wie ein Schlaf, gleichwie ein Gras, das doch bald welk wird,

6. das da frühe blühet und bald welk wird und des Abends abgehauen wird und verdorret.

7. Das macht dein Zorn, daß wir so vergehen, und dein Grimm, daß wir so plötzlich dahin müssen.

8. Denn unsere Missetat stellest du vor dich, unsere unerkannte Sünde ins Licht vor deinem Angesichte.

9. Darum fahren alle unsere Tage dahin durch deinen Zorn; wir bringen unsere Jahre zu wie ein Geschwätz.

10. Unser Leben währet siebenzig Jahre, und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre; und wenn's köstlich gewesen ist, so ist's Mühe und Arbeit gewesen; denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon.

11. Wer glaubt es aber, daß du so sehr zürnest? und wer fürchtet sich vor solchem deinem Grimm?

12. Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden.

13. Herr, kehre dich doch wieder zu uns und sei deinen Knechten gnädig!

14. Fülle uns frühe mit deiner Gnade, so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang.

15. Erfreue uns nun wieder, nachdem du uns so lange plagest, nachdem wir so lange Unglück leiden.

16. Zeige deinen Knechten deine Werke und deine Ehre ihren Kindern!

17. Und der Herr, unser Gott , sei uns freundlich und fördere das Werk unserer Hände bei uns; ja das Werk unserer Hände wolle er fördern!

Der 91. Psalm

1. Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt,

2. der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott , auf den ich hoffe!

3. Denn er errettet mich vom Strick des Jägers und von der schädlichen Pestilenz.

4. Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und deine Zuversicht wird sein unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild,

5. daß du nicht erschrecken müssest vor dem Grauen des Nachts, vor den Pfeilen, die des Tages fliegen,

6. vor der Pestilenz, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die im Mittag verderbet.

7. Ob tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen.

8. Ja, du wirst mit deinen Augen deine Lust sehen und schauen, wie es den Gottlosen vergolten wird.

9. Denn der Herr ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht.

10. Es wird dir kein Übels begegnen, und keine Plage wird zu deiner Hütte sich nahen.

11. Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen,

12. daß sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stößest.

13. Auf den Löwen und Ottern wirst du gehen und treten auf den jungen Löwen und Drachen.

14. Er begehrt mein, so will ich ihm aushelfen; er kennet meinen Namen, darum will ich ihn schützen;

15. er rufet mich an, so will ich ihn erhören. Ich bin bei ihm in der Not; ich will ihn herausreißen und zu Ehren machen.

16. Ich will ihn sättigen mit langem Leben und ihm zeigen mein Heil.

Der 92. Psalm

1. Ein Psalmlied auf den Sabbattag.

2. Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken und lobsingen deinem Namen, du Höchster,

3. des Morgens deine Gnade und des Nachts deine Wahrheit verkündigen,

4. auf den zehn Saiten und Psalter, mit Spielen auf der Harfe.

5. Denn, Herr, du lässest mich fröhlich singen von deinen Werken, und ich rühme die Geschäfte deiner Hände.

6. Herr, wie sind deine Werke so groß! Deine Gedanken sind so sehr tief.

7. Ein Törichter glaubt das nicht, und ein Narr achtet solches nicht.

8. Die Gottlosen grünen wie das Gras, und die Übeltäter blühen alle, bis sie vertilget werden immer und ewiglich.

9. Aber du, Herr, bist der Höchste und bleibest ewiglich.

10. Denn siehe, deine Feinde, Herr, siehe, deine Feinde werden umkommen; und alle Übeltäter müssen zerstreuet werden.

11. Aber mein Horn wird erhöhet werden wie eines Einhorns, und werde gesalbet mit frischem Öle.

12. Und mein Auge wird seine Lust sehen an meinen Feinden; und mein Ohr wird seine Lust hören an den Boshaftigen, die sich wider mich setzen.

13. Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum; er wird wachsen wie eine Zeder auf Libanon.

14. Die gepflanzt sind in dem Hause des Herrn, werden in den Vorhöfen unsers Gott es grünen.

15. Und wenn sie gleich alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein,

16. daß sie verkündigen, daß der Herr so fromm ist, mein Hort, und ist kein Unrecht an ihm.

Der 93. Psalm

1. Der Herr ist König und herrlich geschmückt; der Herr ist geschmückt und hat ein Reich angefangen, soweit die Welt ist, und zugerichtet, daß es bleiben soll.

2. Von dem an stehet dein Stuhl fest; du bist ewig.

3. Herr, die Wasserströme erheben sich, die Wasserströme erheben ihr Brausen, die Wasserströme heben empor die Wellen.

4. Die Wasserwogen im Meer sind groß und brausen greulich; der Herr aber ist noch größer in der Höhe.

5. Dein Wort ist eine rechte Lehre. Heiligkeit ist die Zierde deines Hauses ewiglich.

Der 94. Psalm

1. Herr Gott , des die Rache ist, Gott , des die Rache ist, erscheine!

2. Erhebe dich, du Richter der Welt; vergilt den Hoffärtigen, was sie verdienen!

3. Herr, wie lange sollen die Gottlosen, wie lange sollen die Gottlosen prahlen

4. und so trotziglich reden, und alle Übeltäter sich so rühmen?

5. Herr, sie zerschlagen dein Volk und plagen dein Erbe.

6. Witwen und Fremdlinge erwürgen sie und töten die Waisen

7. und sagen: Der Herr siehet's nicht und der Gott Jakobs achtet's nicht.

8. Merket doch, ihr Narren unter dem Volk, und ihr Toren, wann wollt ihr klug werden?

9. Der das Ohr gepflanzet hat, sollte der nicht hören? Der das Auge gemacht hat, sollte der nicht sehen?

10. Der die Heiden züchtiget, sollte der nicht strafen? der die Menschen lehret, was sie wissen.

11. Aber der Herr weiß die Gedanken der Menschen, daß sie eitel sind.

12. Wohl dem, den du, Herr, züchtigest und lehrest ihn durch dein Gesetz,

13. daß er Geduld habe, wenn's übel gehet, bis dem Gottlosen die Grube bereitet werde.

14. Denn der Herr wird sein Volk nicht verstoßen noch sein Erbe verlassen.

15. Denn Recht muß doch Recht bleiben, und dem werden alle frommen Herzen zufallen.

16. Wer stehet bei mir wider die Boshaftigen? Wer tritt zu mir wider die Übeltäter?

17. Wo der Herr mir nicht hülfe, so läge meine Seele schier in der Stille.

18. Ich sprach: Mein Fuß hat gestrauchelt; aber deine Gnade, Herr, hielt mich.

19. Ich hatte viel Bekümmernisse in meinem Herzen; aber deine Tröstungen ergötzeten meine Seele.

20. Du wirst ja nimmer eins mit dem schädlichen Stuhl, der das Gesetz übel deutet.

21. Sie rüsten sich wider die Seele des Gerechten und verdammen unschuldig Blut.

22. Aber der Herr ist mein Schutz; mein Gott ist der Hort meiner Zuversicht.

23. Und er wird ihnen ihr Unrecht vergelten und wird sie um ihre Bosheit vertilgen; der Herr, unser Gott , wird sie vertilgen.

Der 95. Psalm

1. Kommt herzu, laßt uns dem Herrn frohlocken und jauchzen dem Hort unsers Heils!

2. Lasset uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen!

3. Denn der Herr ist ein großer Gott und ein großer König über alle Götter.

4. Denn in seiner Hand ist, was die Erde bringet; und die Höhen der Berge sind auch sein.

5. Denn sein ist das Meer, und er hat's gemacht; und seine Hände haben das Trockne bereitet.

6. Kommt, laßt uns anbeten und knieen und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat!

7. Denn er ist unser Gott , und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand. Heute, so ihr seine Stimme höret,

8. so verstocket euer Herz nicht, wie zu Meriba geschah, wie zu Massa in der Wüste,

9. da mich eure Väter versuchten, fühleten und sahen mein Werk,

10. daß ich vierzig Jahre Mühe hatte mit diesem Volk und sprach: Es sind Leute, deren Herz immer den Irrweg will, und die meine Wege nicht lernen wollen;

11. daß ich schwur in meinem Zorn: Sie sollen nicht zu meiner Ruhe kommen!

Der 96. Psalm

1. Singet dem Herrn ein neues Lied; singet dem Herrn, alle Welt!

2. Singet dem Herrn und lobet seinen Namen; prediget einen Tag am andern sein Heil!

3. Erzählet unter den Heiden seine Ehre, unter allen Völkern seine Wunder!

4. Denn der Herr ist groß und hoch zu loben, wunderbarlich über alle Götter.

5. Denn alle Götter der Völker sind Götzen; aber der Herr hat den Himmel gemacht.

6. Es stehet herrlich und prächtig vor ihm und gehet gewaltiglich und löblich zu in seinem Heiligtum.

7. Ihr Völker, bringet her dem Herrn, bringet her dem Herrn Ehre und Macht!

8. Bringet her dem Herrn die Ehre seinem Namen; bringet Geschenke und kommt in seine Vorhöfe!

9. Betet an den Herrn in heiligem Schmuck; es fürchte ihn alle Welt!

10. Sagt unter den Heiden, daß der Herr König sei und habe sein Reich, soweit die Welt ist, bereitet, daß es bleiben soll, und richtet die Völker recht

11. Himmel freue sich, und Erde sei fröhlich; das Meer brause, und was drinnen ist;

12. das Feld sei fröhlich und alles, was drauf ist; und lasset rühmen alle Bäume im Walde

13. vor dem Herrn; denn er kommt, denn er kommt, zu richten das Erdreich. Er wird den Erdboden richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit.

Der 97. Psalm

1. Der Herr ist König; des freue sich das Erdreich, und seien fröhlich die Inseln, soviel ihrer ist.

2. Wolken und Dunkel ist um ihn her. Gerechtigkeit und Gericht ist seines Stuhles Festung:

3. Feuer gehet vor ihm her und zündet an umher seine Feinde.

4. Seine Blitze leuchten auf den Erdboden; das Erdreich siehet und erschrickt.

5. Berge zerschmelzen wie Wachs vor dem Herrn, vor dem Herrscher des ganzen Erdbodens.

6. Die Himmel verkündigen seine Gerechtigkeit, und alle Völker sehen seine Ehre.

7. Schämen müssen sich alle, die den Bildern dienen und sich der Götzen rühmen. Betet ihn an, alle Götter!

8. Zion höret es und ist froh; und die Töchter Judas sind fröhlich, Herr über deinem Regiment.

9. Denn du, Herr, bist der Höchste in allen Landen; du bist sehr erhöhet über alle Götter.

10. Die ihr den Herrn liebet, hasset das Arge! Der Herr bewahret die Seelen seiner Heiligen; von der Gottlosen Hand wird er sie erretten.

11. Dem Gerechten muß das Licht immer wieder aufgehen und Freude den frommen Herzen.

12. Ihr Gerechten, freuet euch des Herrn; und danket ihm und preiset seine Heiligkeit!

Der 98. Psalm

1. Ein Psalm. Singet dem Herrn ein neues Lied; denn er tut Wunder. Er sieget mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm.

2. Der Herr läßt sein Heil verkündigen, vor den Völkern läßt er seine Gerechtigkeit offenbaren.

3. Er gedenket an seine Gnade und Wahrheit dem Hause Israel. Aller Welt Enden sehen das Heil unsers Gott es.

4. Jauchzet dem Herrn, alle Welt; singet, rühmet und lobet!

5. Lobet den Herrn mit Harfen, mit Harfen und mit Psalmen;

6. mit Trommeten und Posaunen jauchzet vor dem Herrn, dem Könige!

7. Das Meer brause, und was drinnen ist, der Erdboden, und die drauf wohnen.

8. Die Wasserströme frohlocken, und alle Berge seien fröhlich

9. vor dem Herrn; denn er kommt, das Erdreich zu richten. Er wird den Erdboden richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit Recht.

Der 99. Psalm

1. Der Herr ist König, darum toben die Völker; er sitzet auf Cherubim, darum reget sich die Welt.

2. Der Herr ist groß zu Zion und hoch über alle Völker.

3. Man danke deinem großen und wunderbarlichen Namen, der da heilig ist.

4. Im Reich dieses Königs hat man das Recht lieb. Du gibst Frömmigkeit; du schaffest Gericht und Gerechtigkeit in Jakob.

5. Erhebet den Herrn, unsern Gott , betet an zu seinem Fußschemel; denn er ist heilig.

6. Mose und Aaron unter seinen Priestern und Samuel unter denen, die seinen Namen anrufen; sie riefen an den Herrn, und er erhörete sie.

7. Er redete mit ihnen durch eine Wolkensäule. Sie hielten seine Zeugnisse und Gebote, die er ihnen gab.

8. Herr, du bist unser Gott , du erhöretest sie; du, Gott , vergabest ihnen und straftest ihr Tun:

9. Erhöhet den Herrn, unsern Gott , und betet an zu seinem heiligen Berge; denn der Herr, unser Gott , ist heilig:

Der 100. Psalm

1. Ein Dankpsalm. Jauchzet dem Herrn, alle Welt!

2. Dienet dem Herrn mit Freuden; kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken!

3. Erkennet, daß der Herr Gott ist! Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.

4. Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben; danket ihm, lobet seinen Namen!

5. Denn der Herr ist freundlich, und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für.

Der 101. Psalm

1. Ein Psalm Davids. Von Gnade und Recht will ich singen und dir, Herr, lobsagen.

2. Ich handle vorsichtig und redlich bei denen, die mir zugehören, und wandle treulich in meinem Hause.

3. Ich nehme mir keine böse Sache vor. Ich hasse den Übertreter und lasse ihn nicht bei mir bleiben.

4. Ein verkehret Herz muß von mir weichen; den Bösen leide ich nicht.

5. Der seinen Nächsten heimlich verleumdet, den vertilge ich. Ich mag des nicht, der stolze Gebärden und hohen Mut hat.

6. Meine Augen sehen nach den Treuen im Lande, daß sie bei mir wohnen, und habe gerne fromme Diener.

7. Falsche Leute halte ich nicht in meinem Hause; die Lügner gedeihen nicht bei mir.

8. Frühe vertilge ich alle Gottlosen im Lande, daß ich alle Übeltäter ausrotte aus der Stadt des Herrn.

Der 102. Psalm

1. Ein Gebet des Elenden, so er betrübt ist und seine Klage vor dem Herrn ausschüttet.

2. Herr, höre mein Gebet und laß mein Schreien zu dir kommen!

3. Verbirg dein Antlitz nicht vor mir in der Not; neige deine Ohren zu mir; wenn ich dich anrufe, so erhöre mich bald!

4. Denn meine Tage sind vergangen wie ein Rauch, und meine Gebeine sind verbrannt wie ein Brand.

5. Mein Herz ist geschlagen und verdorret wie Gras, daß ich auch vergesse, mein Brot zu essen.

6. Mein Gebein klebt an meinem Fleisch vor Heulen und Seufzen.

7. Ich bin gleich wie eine Rohrdommel in der Wüste; ich bin gleich wie ein Käuzlein in den verstörten Stätten.

8. Ich wache und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dache.

9. Täglich schmähen mich meine Feinde; und die mich spotten, schwören bei mir.

10. Denn ich esse Asche wie Brot und mische meinen Trank mit Weinen

11. vor deinem Dräuen und Zorn, daß du mich aufgehoben und zu Boden gestoßen hast.

12. Meine Tage sind dahin wie ein Schatten; und ich verdorre wie Gras.

13. Du aber, Herr, bleibest ewiglich und dein Gedächtnis für und für.

14. Du wollest dich aufmachen und über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, daß du ihr gnädig seiest, und die Stunde ist kommen.

15. Denn deine Knechte wollten gerne, daß sie gebauet würde, und sähen gerne, daß ihre Steine und Kalk zugerichtet würden;

16. daß die Heiden den Namen des Herrn fürchten und alle Könige auf Erden deine Ehre;

17. daß der Herr Zion bauet und erscheinet in seiner Ehre.

18. Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen und verschmähet ihr Gebet nicht.

19. Das werde geschrieben auf die Nachkommen; und das Volk, das geschaffen soll werden, wird den Herrn loben.

20. Denn er schauet von seiner heiligen Höhe, und der Herr siehet vom Himmel auf Erden,

21. daß er das Seufzen des Gefangenen höre und losmache die Kinder des Todes,

22. auf daß sie zu Zion predigen den Namen des Herrn und sein Lob zu Jerusalem,

23. wenn die Völker zusammenkommen und die Königreiche, dem Herrn zu dienen.

24. Er demütiget auf dem Wege meine Kraft; er verkürzet meine Tage.

25. Ich sage: Mein Gott , nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage! Deine Jahre währen für und für.

26. Du hast vorhin die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk.

27. Sie werden vergehen, aber du bleibest. Sie werden alle veralten wie ein Gewand; sie werden verwandelt wie ein Kleid, wenn du sie verwandeln wirst.

28. Du aber bleibest, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende.

29. Die Kinder deiner Knechte werden bleiben, und ihr Same wird vor dir gedeihen.

Der 103. Psalm

1. Ein Psalm Davids. Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen!

2. Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat,

3. der dir alle deine Sünden vergibt und heilet alle deine Gebrechen,

4. der dein Leben vom Verderben erlöset, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit,

5. der deinen Mund fröhlich machet, und du wieder jung wirst wie ein Adler.

6. Der Herr schaffet Gerechtigkeit und Gericht allen, die Unrecht leiden.

7. Er hat seine Wege Mose wissen lassen, die Kinder Israel sein Tun.

8. Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte.

9. Er wird nicht immer hadern, noch ewiglich Zorn halten.

10. Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unserer Missetat.

11. Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, läßt er seine Gnade walten über die, so ihn fürchten.

12. So ferne der Morgen ist vom Abend, lässet er unsere Übertretung von uns sein.

13. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmet, so erbarmet sich der Herr über die, so ihn fürchten.

14. Denn er kennet, was für ein Gemächte wir sind; er gedenket daran, daß wir Staub sind.

15. Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras; er blühet wie eine Blume auf dem Felde.

16. Wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennet sie nicht mehr.

17. Die Gnade aber des Herrn währet von Ewigkeit zu Ewigkeit über die, so ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskind

18. bei denen, die seinen Bund halten und gedenken an seine Gebote, daß sie danach tun.

19. Der Herr hat seinen Stuhl im Himmel bereitet, und sein Reich herrschet über alles.

20. Lobet den Herrn, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die ihr seinen Befehl ausrichtet, daß man höre die Stimme seines Worts.

21. Lobet den Herrn, alle seine Heerscharen, seine Diener, die ihr seinen Willen tut!

22. Lobet den Herrn, alle seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft! Lobe den Herrn, meine Seele!

Der 104. Psalm

1. Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott , du bist sehr herrlich; du bist schön und prächtig geschmückt.

2. Licht ist dein Kleid, das du anhast. Du breitest aus den Himmel wie einen Teppich;

3. du wölbest es oben mit Wasser; du fährest auf den Wolken wie auf einem Wagen und gehest auf den Fittichen des Windes

4. der du machest deine Engel zu Winden und deine Diener zu Feuerflammen;

5. der du das Erdreich gründest auf seinen Boden, daß es bleibt immer und ewiglich.

6. Mit der Tiefe deckest du es wie mit einem Kleid, und Wasser stehen über den Bergen.

7. Aber von deinem Schelten fliehen sie, von deinem Donner fahren sie dahin.

8. Die Berge gehen hoch hervor, und die Breiten setzen sich herunter zum Ort, den du ihnen gegründet hast.

9. Du hast eine Grenze gesetzt, darüber kommen sie nicht, und müssen nicht wiederum das Erdreich bedecken.

10. Du lässest Brunnen quellen in den Gründen, daß die Wasser zwischen den Bergen hinfließen,

11. daß alle Tiere auf dem Felde trinken und das Wild seinen Durst lösche.

12. An denselben sitzen die Vögel des Himmels und singen unter den Zweigen.

13. Du feuchtest die Berge von oben her; du machest das Land voll Früchte, die du schaffest.

14. Du lässest Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, daß du Brot aus der Erde bringest,

15. und daß der Wein erfreue des Menschen Herz und seine Gestalt schön werde von Öl, und das Brot des Menschen Herz stärke;

16. daß die Bäume des Herrn voll Safts stehen, die Zedern Libanons, die er gepflanzet hat.

17. Daselbst nisten die Vögel, und die Reiher wohnen auf den Tannen.

18. Die hohen Berge sind der Gemsen Zuflucht und die Steinklüfte der Kaninchen.

19. Du machest den Mond, das Jahr danach zu teilen; die Sonne weiß ihren Niedergang.

20. Du machest Finsternis, daß Nacht wird; da regen sich alle wilden Tiere,

21. die jungen Löwen, die da brüllen nach dem Raub und ihre Speise suchen von Gott .

22. Wenn aber die Sonne aufgehet, heben sie sich davon und legen sich in ihre Löcher.

23. So gehet denn der Mensch aus an seine Arbeit und an sein Ackerwerk bis an den Abend.

24. Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weislich geordnet und die Erde ist voll deiner Güter.

25. Das Meer, das so groß und weit ist, da wimmelt's ohne Zahl, beide große und kleine Tiere.

26. Daselbst gehen die Schiffe; da sind Walfische, die du gemacht hast, daß sie drinnen scherzen.

27. Es wartet alles auf dich, daß du ihnen Speise gebest zu seiner Zeit.

28. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gut gesättiget.

29. Verbirgest du dein Angesicht, so erschrecken sie; du nimmst weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder zu Staub.

30. Du lässest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen, und verneuerst die Gestalt der Erde.

31. Die Ehre des Herrn ist ewig; der Herr hat Wohlgefallen an seinen Werken.

32. Er schauet die Erde an, so bebet sie; er rühret die Berge an, so rauchen sie.

33. Ich will dem Herrn singen mein Leben lang und meinen Gott loben, solange ich bin.

34. Meine Rede müsse ihm wohlgefallen. Ich freue mich des Herrn.

35. Der Sünder müsse ein Ende werden auf Erden, und die Gottlosen nicht mehr sein! Lobe den Herrn, meine Seele! Halleluja!

Der 105. Psalm

1. Danket dem Herrn und prediget seinen Namen; verkündiget sein Tun unter den Völkern;

2. singet von ihm und lobet ihn; redet von allen seinen Wundern;

3. rühmet seinen heiligen Namen; es freue sich das Herz derer, die den Herrn suchen!

4. Fraget nach dem Herrn und nach seiner Macht; suchet sein Antlitz allewege!

5. Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat, seiner Wunder und seines Worts,

6. ihr, der Same Abrahams, seines Knechts, ihr Kinder Jakobs, seine Auserwählten!

7. Er ist der Herr, unser Gott ; er richtet in aller Welt.

8. Er gedenket ewiglich an seinen Bund, des Worts, das er verheißen hat auf viel tausend für und für

9. den er gemacht hat mit Abraham, und des Eides mit Isaak,

10. und stellete dasselbige Jakob zu einem Recht und Israel zum ewigen Bunde

11. und sprach: Dir will ich das Land Kanaan geben, das Los eures Erbes,

12. da sie wenig und geringe waren und Fremdlinge drinnen.

13. Und sie zogen von Volk zu Volk, von einem Königreiche zum andern Volk.

14. Er ließ keinen Menschen ihnen Schaden tun und strafte Könige um ihretwillen.

15. Tastet meine Gesalbten nicht an und tut meinen Propheten kein Leid!

16. Und er ließ eine Teurung ins Land kommen und entzog allen Vorrat des Brots.

17. Er sandte einen Mann vor ihnen hin; Joseph ward zum Knechte verkauft.

18. Sie zwangen seine Füße im Stock, sein Leib mußte in Eisen liegen,

19. bis daß sein Wort kam und die Rede des Herrn ihn durchläuterte.

20. Da sandte der König hin und ließ ihn losgeben, der Herr über Völker hieß ihn auslassen.

21. Er setzte ihn zum Herrn über sein Haus, zum Herrscher über alle seine Güter,

22. daß er seine Fürsten unterweisete nach seiner Weise und seine Ältesten Weisheit lehrete.

23. Und Israel zog nach Ägypten, und Jakob ward ein Fremdling im Lande Hams.

24. Und er ließ sein Volk sehr wachsen und machte sie mächtiger denn ihre Feinde.

25. Er verkehrete jener Herz, daß sie seinem Volk gram wurden und dachten seine Knechte mit List zu dämpfen.

26. Er sandte seinen Knecht Mose, Aaron, den er hatte erwählet.

27. Dieselben taten seine Zeichen unter ihnen und seine Wunder im Lande Hams.

28. Er ließ Finsternis kommen und machte es finster; und waren nicht ungehorsam seinen Worten.

29. Er verwandelte ihre Wasser in Blut und tötete ihre Fische.

30. Ihr Land wimmelte Kröten heraus in den Kammern ihrer Könige.

31. Er sprach, da kam Ungeziefer, Läuse, in allen ihren Grenzen.

32. Er gab ihnen Hagel zum Regen, Feuerflammen in ihrem Lande;

33. und schlug ihre Weinstöcke und Feigenbäume und zerbrach die Bäume in ihren Grenzen.

34. Er sprach, da kamen Heuschrecken und Käfer ohne Zahl.

35. Und sie fraßen alles Gras in ihrem Lande und fraßen die Früchte auf ihrem Felde.

36. Und schlug alle Erstgeburt in Ägypten, alle ihre ersten Erben.

37. Und führete sie aus mit Silber und Golde; und war kein Gebrechlicher unter ihren Stämmen.

38. Ägypten ward froh, daß sie auszogen; denn ihre Furcht war auf sie gefallen.

39. Er breitete eine Wolke aus zur Decke und ein Feuer des Nachts zu leuchten.

40. Sie baten, da ließ er Wachteln kommen; und er sättigte sie mit Himmelbrot.

41. Er öffnete den Felsen, da flossen Wasser aus, daß Bäche liefen in der dürren Wüste.

42. Denn er gedachte an sein heiliges Wort, Abraham, seinem Knechte, geredet.

43. Also führete er sein Volk aus mit Freuden und seine Auserwählten mit Wonne

44. und gab ihnen die Länder der Heiden, daß sie die Güter der Völker einnahmen

45. auf daß sie halten sollten seine Rechte und seine Gesetze bewahren. Halleluja!

Der 106. Psalm

1. Halleluja! Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.

2. Wer kann die großen Taten des Herrn ausreden und alle seine löblichen Werke preisen?

3. Wohl denen, die das Gebot halten und tun immerdar recht!

4. Herr, gedenke mein nach der Gnade, die du deinem Volk verheißen hast; beweise uns deine Hilfe,

5. daß wir sehen mögen die Wohlfahrt deiner Auserwählten und uns freuen, daß es deinem Volk wohlgehet, und uns rühmen mit deinem Erbteil.

6. Wir haben gesündiget samt unsern Vätern; wir haben mißgehandelt und sind gottlos gewesen.

7. Unsere Väter in Ägypten wollten deine Wunder nicht verstehen; sie gedachten nicht an deine große Güte und waren ungehorsam am Meer, nämlich am Schilfmeer.

8. Er half ihnen aber um seines Namens willen, daß er seine Macht beweisete.

9. Und er schalt das Schilfmeer, da ward's trocken; und führete sie durch die Tiefe wie in einer Wüste;

10. und half ihnen von der Hand des, der, sie hassete, und erlösete sie von der Hand des Feindes.

11. Und die Wasser ersäuften ihre Widersacher, daß nicht einer überblieb.

12. Da glaubten sie an seine Worte und sangen sein Lob.

13. Aber sie vergaßen bald seiner Werke; sie warteten nicht seines Rats.

14. Und sie wurden lüstern in der Wüste und versuchten Gott in der Einöde.

15. Er aber gab ihnen ihre Bitte und sandte ihnen genug, bis ihnen davor ekelte.

16. Und sie empörten sich wider Mose im Lager, wider Aaron, den Heiligen des Herrn.

17. Die Erde tat sich auf und verschlang Dathan und deckte zu die Rotte Abirams.

18. Und Feuer ward unter ihrer Rotte angezündet; die Flamme verbrannte die Gottlosen.

19. Sie machten ein Kalb in Horeb und beteten an das gegossene Bild;

20. und verwandelten ihre Ehre in ein Gleichnis eines Ochsen, der Gras isset.

21. Sie vergaßen Gott es, ihres Heilandes, der so große Dinge in Ägypten getan hatte,

22. Wunder im Lande Hams und schreckliche Werke am Schilfmeer.

23. Und er sprach, er wollte sie vertilgen, wo nicht Mose, sein Auserwählter, den Riß aufgehalten hätte, seinen Grimm abzuwenden, auf daß er sie nicht gar verderbete.

24. Und sie verachteten das liebe Land; sie glaubten seinem Wort nicht

25. und murreten in ihren Hütten; sie gehorchten der Stimme des Herrn nicht.

26. Und er hub auf seine Hand wider sie, daß er sie niederschlüge in der Wüste

27. und würfe ihren Samen unter die Heiden und streuete sie in die Länder.

28. Und sie hingen sich an den Baal Peor und aßen von den Opfern der toten Götzen

29. und erzürneten ihn mit ihrem Tun; da riß auch die Plage unter sie.

30. Da trat zu Pinehas und schlichtete die Sache; da ward der Plage gesteuert,

31. und ward ihm gerechnet zur Gerechtigkeit für und für ewiglich.

32. Und sie erzürneten ihn am Haderwasser; und sie zerplagten den Mose übel.

33. Denn sie betrübten ihm sein Herz, daß ihm etliche Worte entfuhren.

34. Auch vertilgten sie die Völker nicht, wie sie doch der Herr geheißen hatte,

35. sondern sie mengeten sich unter die Heiden und lernten derselben Werke

36. und dieneten ihren Götzen, die gerieten ihnen zum Ärgernis.

37. Und sie opferten ihre Söhne und ihre Töchter den Teufeln

38. und vergossen unschuldig Blut, das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter, die sie opferten den Götzen Kanaans, daß das Land mit Blutschulden befleckt ward;

39. und verunreinigten sich mit ihren Werken und hureten mit ihrem Tun.

40. Da ergrimmete der Zorn des Herrn über sein Volk und gewann einen Greuel an seinem Erbe

41. und gab sie in die Hand der Heiden, daß über sie herrscheten, die ihnen gram waren.

42. Und ihre Feinde ängsteten sie; und wurden gedemütiget unter ihre Hände.

43. Er errettete sie oftmals; aber sie erzürneten ihn mit ihrem Vornehmen und wurden wenig um ihrer Missetat willen.

44. Und er sah ihre Not an, da er ihre Klage hörete,

45. und gedachte an seinen Bund, mit ihnen gemacht. Und reuete ihn nach seiner großen Güte

46. und ließ sie zur Barmherzigkeit kommen vor allen, die sie gefangen hatten.

47. Hilf uns, Herr, unser Gott , und bringe uns zusammen aus den Heiden, daß wir danken deinem heiligen Namen und rühmen dein Lob!

48. Gelobet sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit, und alles Volk spreche: Amen, Halleluja!

Der 107. Psalm

1. Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.

2. Saget, die ihr erlöset seid durch den Herrn, die er aus der Not erlöset hat

3. und die er aus den Ländern zusammengebracht hat vom Aufgang, vom Niedergang, von Mitternacht und vom Meer;

4. die irregingen in der Wüste, in ungebahntem Wege, und fanden keine Stadt, da sie wohnen konnten,

5. hungrig und durstig und ihre Seele verschmachtet;

6. und sie zum Herrn riefen in ihrer Not, und er sie errettete aus ihren Ängsten

7. und führete sie einen richtigen Weg, daß sie gingen zur Stadt, da sie wohnen konnten:

8. die sollen dem Herrn danken um seine Güte und um seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut,

9. daß er sättiget die durstige Seele und füllet die hungrige Seele mit Gutem.

10. Die da sitzen mußten in Finsternis und Dunkel, gefangen im Zwang und Eisen,

11. darum daß sie Gott es Geboten ungehorsam gewesen waren und das Gesetz des Höchsten geschändet hatten;

12. darum mußte ihr Herz mit Unglück geplagt werden, daß sie dalagen, und ihnen niemand half;

13. und sie zum Herrn riefen in ihrer Not, und er ihnen half aus ihren Ängsten

14. und sie aus der Finsternis und Dunkel führete und ihre Bande zerriß:

15. die sollen dem Herrn danken um seine Güte und um seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut,

16. daß er zerbricht eherne Türen und zerschlägt eiserne Riegel.

17. Die Narren, so geplaget waren um ihrer Übertretung willen und um ihrer Sünde willen,

18. daß ihnen ekelte vor aller Speise und wurden todkrank;

19. und sie zum Herrn riefen in ihrer Not, und er ihnen half aus ihren Ängsten;

20. er sandte sein Wort und machte sie gesund und errettete sie, daß sie nicht starben:

21. die sollen dem Herrn danken um seine Güte und um seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut,

22. und Dank opfern und erzählen seine Werke mit Freuden.

23. Die mit Schiffen auf dem Meer fuhren und trieben ihren Handel in großen Wassern;

24. die des Herrn Werke erfahren haben und seine Wunder im Meer,

25. wenn er sprach und einen Sturmwind erregte, der die Wellen erhub,

26. und sie gen Himmel fuhren und in den Abgrund fuhren, daß ihre Seele vor Angst verzagte,

27. daß sie taumelten und wankten wie ein Trunkener und wußten keinen Rat mehr;

28. und sie zum Herrn schrieen in ihrer Not, und er sie aus ihren Ängsten führete

29. und stillete das Ungewitter, daß die Wellen sich legten,

30. und sie froh wurden, daß es stille worden war, und er sie zu Lande brachte nach ihrem Wunsch:

31. die sollen dem Herrn danken um seine Güte und um seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut,

32. und ihn bei der Gemeine preisen und bei den Alten rühmen.

33. Die, welchen ihre Bäche vertrocknet und die Wasserquellen versieget waren,

34. daß ein fruchtbar Land nichts trug um der Bosheit willen derer, die drinnen wohneten;

35. und er das Trockne wiederum wasserreich machte und im dürren Lande Wasserquellen;

36. und die Hungrigen dahin gesetzt hat, daß sie eine Stadt zurichteten, da sie wohnen könnten,

37. und Acker besäen und Weinberge pflanzen möchten und die jährlichen Früchte kriegten;

38. und er sie segnete, daß sie sich fast mehreten, und ihnen viel Viehes gab;

39. die, welch niedergedrückt und geschwächt waren von dem Bösen, der sie gezwungen und gedrungen hatte,

40. da Verachtung auf die Fürsten geschüttet war, daß alles irrig und wüste stund;

41. und er den Armen schützte vor Elend und sein Geschlecht wie eine Herde mehrete.

42. Solches werden die Frommen sehen und sich freuen; und aller Bosheit wird das Maul gestopft werden.

43. Wer ist weise und behält dies? So werden sie merken, wieviel Wohltat der Herr erzeiget.

Der 108. Psalm

1. Ein Psalmlied Davids.

2. Gott , es ist mein rechter Ernst; ich will singen und dichten, meine Ehre auch.

3. Wohlauf, Psalter und Harfen! Ich will früh auf sein.

4. Ich will dir danken, Herr, unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten.

5. Denn deine Gnade reicht, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen.

6. Erhebe dich, Gott , über den Himmel und deine Ehre über alle Lande,

7. auf daß deine lieben Freunde erlediget werden. Hilf mit deiner Rechten und erhöre mich!

8. Gott redet in seinem Heiligtum; des bin ich froh und will Sichem teilen und das Tal Suchoth abmessen.

9. Gilead ist mein, Manasse ist auch mein und Ephraim ist die Macht meines Haupts, Juda ist mein Fürst,

10. Moab ist mein Waschtöpfen; ich will meinen Schuh über Edom strecken; über die Philister will ich jauchzen.

11. Wer will mich führen in eine feste Stadt? Wer wird mich leiten nach Edom?

12. Wirst du es nicht tun, Gott , der du uns verstößest und zeuchst nicht aus, Gott , mit unserm Heer?

13. Schaffe uns Beistand in der Not, denn Menschenhilfe ist kein nütze.

14. Mit Gott wollen wir Taten tun. Er wird unsere Feinde untertreten.

Der 109. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen. Gott , mein Ruhm, schweige nicht!

2. Denn sie haben ihr gottloses und falsches Maul wider mich aufgetan und reden wider mich mit falscher Zunge.

3. Und sie reden giftig wider mich allenthalben und streiten wider mich ohne Ursache.

4. Dafür, daß ich sie liebe, sind sie wider mich; ich aber bete.

5. Sie beweisen mir Böses um Gutes und Haß um Liebe.

6. Setze Gottlose über ihn; und der Satan müsse stehen zu seiner Rechten!

7. Wer sich denselben lehren läßt, des Leben müsse gottlos sein, und sein Gebet müsse Sünde sein.

8. Seiner Tage müssen wenig werden, und sein Amt müsse ein anderer empfangen.

9. Seine Kinder müssen Waisen werden und sein Weib eine Witwe.

10. Seine Kinder müssen in der Irre gehen und betteln und suchen, als die verdorben sind.

11. Es müsse der Wucherer aussaugen alles, was er hat; und Fremde müssen seine Güter rauben.

12. Und niemand müsse ihm Gutes tun, und niemand erbarme sich seiner Waisen.

13. Seine Nachkommen müssen ausgerottet werden; ihr Name müsse im andern Glied vertilget werden.

14. Seiner Väter Missetat müsse gedacht werden vor dem Herrn, und seiner Mutter Sünde müsse nicht ausgetilget werden.

15. Der Herr müsse sie nimmer aus den Augen lassen, und ihr Gedächtnis müsse ausgerottet werden auf Erden,

16. darum daß er so gar keine Barmherzigkeit hatte, sondern verfolgte den Elenden und Armen und den Betrübten, daß er ihn tötete.

17. Und er wollte den Fluch haben, der wird ihm auch kommen; er wollte des Segens nicht, so wird er auch ferne von ihm bleiben.

18. Und zog an den Fluch wie sein Hemd; und ist in sein Inwendiges gegangen wie Wasser und wie Öl in seine Gebeine.

19. So werde er ihm wie ein Kleid, das er anhabe, und wie ein Gürtel, da er sich allewege mit gürte.

20. So geschehe denen vorn Herrn, die mir wider sind, und reden Böses wider meine Seele.

21. Aber du, Herr Herr, sei du mit mir um deines Namens willen; denn deine Gnade ist mein Trost; errette mich!

22. Denn ich bin arm und elend; mein Herz ist erschlagen in mir.

23. Ich fahre dahin wie ein Schatten, der vertrieben wird, und werde verjaget wie die Heuschrecken.

24. Meine Kniee sind schwach von Fasten; und mein Fleisch ist mager und hat kein Fett.

25. Und ich muß ihr Spott sein; wenn sie mich sehen, schütteln sie ihren Kopf.

26. Stehe mir bei, Herr, mein Gott ; hilf mir nach deiner Gnade,

27. daß sie inne werden, daß dies sei deine Hand, daß du, Herr, solches tust.

28. Fluchen sie, so segne du. Setzen sie sich wider mich, so müssen sie zuschanden werden; aber dein Knecht müsse sich freuen.

29. Meine Widersacher müssen mit Schmach angezogen werden und mit ihrer Schande bekleidet werden wie mit einem Rock.

30. Ich will dem Herrn sehr danken mit meinem Munde und ihn rühmen unter vielen;

31. denn er stehet dem Armen zur Rechten, daß er ihm helfe von denen, die sein Leben verurteilen.

Der 110. Psalm

1. Ein Psalm Davids. Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege.

2. Der Herr wird das Zepter deines Reichs senden aus Zion. Herrsche unter deinen Feinden!

3. Nach deinem Sieg wird dir dein Volk williglich opfern in heiligem, Schmuck. Deine Kinder werden dir geboren wie der Tau aus der Morgenröte.

4. Der Herr hat geschworen, und wird ihn nicht gereuen; Du bist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedechs.

5. Der Herr zu deiner Rechten wird zerschmeißen die Könige zur Zeit seines Zorns.

6. Er wird richten unter den Heiden; er wird große Schlacht tun; er wird zerschmeißen das Haupt über große Lande.

7. Er wird trinken vom Bach auf dem Wege; darum wird er das Haupt emporheben.

Der 111. Psalm

1. Halleluja! Segen. Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen im Rat der Frommen und in der Gemeine.

2. Groß sind die Werke des Herrn; wer ihrer achtet, der hat eitel Lust daran.

3. Was er ordnet, das ist löblich und herrlich, und seine Gerechtigkeit bleibet ewiglich.

4. Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Herr.

5. Er gibt Speise denen, so ihn fürchten; er gedenket ewiglich an seinen Bund.

6. Er läßt verkündigen seine gewaltigen Taten seinem Volk, daß er ihnen gebe das Erbe der Heiden.

7. Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht; alle seine Gebote sind rechtschaffen.

8. Sie werden erhalten immer und ewiglich und geschehen treulich und redlich.

9. Er sendet eine Erlösung seinem Volk; er verheißet, daß sein Bund ewiglich bleiben soll. Heilig und hehr ist sein Name.

10. Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang; das ist eine feine Klugheit; wer danach tut, des Lob bleibet ewiglich.

Der 112. Psalm

1. Halleluja! Wohl dem, der den Herrn fürchtet, der große Lust hat zu seinen Geboten!

2. Des Same wird gewaltig sein auf Erden; das Geschlecht der Frommen wird gesegnet sein.

3. Reichtum und die Fülle wird in ihrem Hause sein, und ihre Gerechtigkeit bleibet ewiglich.

4. Den Frommen gehet das Licht auf in der Finsternis von dem Gnädigen, Barmherzigen und Gerechten.

5. Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leihet und richtet seine Sachen aus, daß er niemand unrecht tue!

6. Denn er wird ewiglich bleiben; des Gerechten wird nimmermehr vergessen.

7. Wenn eine Plage kommen will, so fürchtet er sich nicht; sein Herz hoffet unverzagt auf den Herrn.

8. Sein Herz ist getrost und fürchtet sich nicht, bis er seine Lust an seinen Feinden siehet.

9. Er streuet aus und gibt den Armen; seine Gerechtigkeit bleibet ewiglich; sein Horn wird erhöhet mit Ehren.

10. Der Gottlose wird's sehen, und wird ihn verdrießen; seine Zähne wird er zusammenbeißen und vergehen. Denn was die Gottlosen gerne wollten, das ist verloren.

Der 113. Psalm

1. Halleluja! Lobet, ihr Knechte des Herrn, lobet den Namen des Herrn!

2. Gelobet sei des Herrn Name von nun an bis in Ewigkeit!

3. Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn!

4. Der Herr ist hoch über alle Heiden; seine Ehre gehet, soweit der Himmel ist.

5. Wer ist, wie der Herr, unser Gott ? Der sich so hoch gesetzt hat

6. und auf das Niedrige siehet im Himmel und auf Erden;

7. der den Geringen aufrichtet aus dem Staube und erhöhet den Armen aus dem Kot,

8. daß er ihn setze neben die Fürsten, neben die Fürsten seines Volks;

9. der die Unfruchtbare im Hause wohnen macht, daß sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!

Der 114. Psalm

1. Da Israel aus Ägypten zog, das Haus Jakob aus dem fremden Volk,

2. da ward Juda sein Heiligtum, Israel seine Herrschaft.

3. Das Meer sah und floh; der Jordan wandte sich zurück;

4. die Berge hüpfeten wie die Lämmer, die Hügel wie die jungen Schafe.

5. Was war dir, du Meer, daß du flohest, und du Jordan, daß du dich zurückwandtest;

6. ihr Berge, daß ihr hüpfetet wie die Lämmer, ihr Hügel, wie die jungen Schafe?

7. Vor dem Herrn bebete die Erde, vor dem Gott Jakobs,

8. der den Fels wandelte in Wassersee und die Steine in Wasserbrunnen.

Der 115. Psalm

1. Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre um deine Gnade und Wahrheit!

2. Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist nun ihr Gott ?

3. Aber unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will.

4. Jener Götzen aber sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht.

5. Sie haben Mäuler und reden nicht; sie haben Augen und sehen nicht;

6. sie haben Ohren und hören nicht; sie haben Nasen und riechen nicht;

7. sie haben Hände und greifen nicht; Füße haben sie und gehen nicht und reden nicht durch ihren Hals.

8. Die solche machen, sind gleich also, und alle, die auf sie hoffen.

9. Aber Israel hoffe auf den Herrn; der ist ihre Hilfe und Schild.

10. Das Haus Aaron hoffe auf den Herrn; der ist ihre Hilfe und Schild.

11. Die den Herrn fürchten, hoffen auch auf den Herrn; der ist ihre Hilfe und Schild.

12. Der Herr denket an uns und segnet uns. Er segnet das Haus Israel; er segnet das Haus Aaron;

13. er segnet, die den Herrn fürchten, beide Kleine und Große.

14. Der Herr segne euch je mehr und mehr, euch und eure Kinder!

15. Ihr seid die Gesegneten des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

16. Der Himmel allenthalben ist des Herrn; aber die Erde hat er den Menschenkindern gegeben.

17. Die Toten werden dich, Herr, nicht loben, noch die hinunterfahren in die Stille,

18. sondern wir loben den Herrn von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja!

Der 116. Psalm

1. Das ist mir lieb, daß der Herr meine Stimme und mein Flehen höret,

2. daß er sein Ohr zu mir neiget; darum will ich mein Leben lang ihn anrufen.

3. Stricke des Todes hatten mich umfangen, und Angst der Hölle hatte mich getroffen; ich kam in Jammer und Not.

4. Aber ich rief an den Namen des Herrn: O Herr, errette meine Seele!

5. Der Herr ist gnädig und gerecht, und unser Gott ist barmherzig.

6. Der Herr behütet die Einfältigen. Wenn ich unterliege, so hilft er mir.

7. Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn der Herr tut dir Gutes.

8. Denn du hast meine Seele aus dem Tode gerissen, mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten.

9. Ich will wandeln vor dem Herrn im Lande der Lebendigen.

10. Ich glaube, darum rede ich. Ich werde aber sehr geplagt.

11. Ich sprach in meinem Zagen: Alle Menschen sind Lügner.

12. Wie soll ich dem Herrn vergelten alle seine Wohltat, die er an mir tut?

13. Ich will den heilsamen Kelch nehmen und des Herrn Namen predigen.

14. Ich will meine Gelübde dem Herrn bezahlen vor all seinem Volk.

15. Der Tod seiner Heiligen ist wert gehalten vor dem Herrn.

16. O Herr, ich bin dein Knecht; ich bin dein Knecht, deiner Magd Sohn. Du hast meine Bande zerrissen.

17. Dir will ich Dank opfern und des Herrn Namen predigen.

18. Ich will meine Gelübde dem Herrn bezahlen vor all seinem Volk,

19. in den Höfen am Hause des Herrn, in dir, Jerusalem. Halleluja!

Der 117. Psalm

1. Lobet den Herrn, alle Heiden; preiset ihn, alle Völker!

2. Denn seine Gnade und Wahrheit waltet über uns in Ewigkeit. Halleluja!

Der 118. Psalm

1. Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.

2. Es sage nun Israel: Seine Güte währet ewiglich.

3. Es sage nun das Haus Aaron: Seine Güte währet ewiglich.

4. Es sagen nun, die den Herrn fürchten: Seine Güte währet ewiglich.

5. In der Angst rief ich den Herrn an, und der Herr erhörete mich und tröstete mich.

6. Der Herr ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht; was können mir Menschen tun?

7. Der Herr ist mit mir, mir zu helfen; und ich will meine Lust sehen an meinen Feinden.

8. Es ist gut auf den Herrn vertrauen und sich nicht verlassen auf Menschen.

9. Es ist gut auf den Herrn vertrauen und sich nicht verlassen auf Fürsten.

10. Alle Heiden umgeben mich; aber im Namen des Herrn will ich sie zerhauen.

11. Sie umgeben mich allenthalben; aber im Namen des Herrn will ich sie zerhauen.

12. Sie umgeben mich wie Bienen, sie dämpfen wie ein Feuer in Dornen; aber im Namen des Herrn will ich sie zerhauen.

13. Man stößet mich, daß ich fallen soll; aber der Herr hilft mir.

14. Der Herr ist meine Macht und mein Psalm und ist mein Heil.

15. Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten. Die Rechte des Herrn behält den Sieg;

16. die Rechte des Herrn ist erhöhet; die Rechte des Herrn behält den Sieg.

17. Ich werde nicht sterben, sondern leben und des Herrn Werk verkündigen.

18. Der Herr züchtiget mich wohl, aber er gibt mich dem Tode nicht.

19. Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit, daß ich dahin eingehe und dem Herrn danke.

20. Das ist das Tor des Herrn; die Gerechten werden dahin eingehen.

21. Ich danke dir, daß du mich demütigest und hilfst mir.

22. Der Stein, den die Bauleute verworfen, ist zum Eckstein worden.

23. Das ist vom Herrn geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen.

24. Dies ist der Tag, den der Herr macht; laßt uns freuen und fröhlich drinnen sein!

25. O Herr, hilf, o Herr, laß wohlgelingen!

26. Gelobet sei, der da kommt im Namen des Herrn! Wir segnen euch, die ihr vom Hause des Herrn seid.

27. Der Herr ist Gott , der uns erleuchtet. Schmücket das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars;

28. Du bist mein Gott , und ich danke dir; mein Gott , ich will dich preisen.

29. Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.

Der 119. Psalm

1. Wohl denen, die ohne Wandel leben, die im Gesetz des Herrn wandeln!

2. Wohl denen, die seine Zeugnisse halten, die ihn von ganzem Herzen suchen!

3. Denn welche auf seinen Wegen wandeln, die tun kein Übels.

4. Du hast geboten, fleißig zu halten deine Befehle.

5. O daß mein Leben deine Rechte mit ganzem Ernst hielte!

6. Wenn ich schaue allein auf deine Gebote, so werde ich nicht zuschanden.

7. Ich danke dir von rechtem Herzen, daß du mich lehrest die Rechte deiner Gerechtigkeit.

8. Deine Rechte will ich halten; verlaß mich nimmermehr!

9. Wie wird ein Jüngling seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält nach deinen Worten.

10. Ich suche dich von ganzem Herzen; laß mich nicht fehlen deiner Gebote!

11. Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, auf daß ich nicht wider dich sündige.

12. Gelobet seiest du, Herr! Lehre mich deine Rechte!

13. Ich will mit meinen Lippen erzählen alle Rechte deines Mundes.

14. Ich freue mich des Weges deiner Zeugnisse als über allerlei Reichtum.

15. Ich rede, was du befohlen hast, und schaue auf deine Wege.

16. Ich habe Lust zu deinen Rechten und vergesse deine Worte nicht.

17. Tu wohl deinem Knechte, daß ich lebe und dein Wort halte.

18. Öffne mir die Augen, daß ich sehe die Wunder an deinem Gesetze.

19. Ich bin ein Gast auf Erden; verbirg deine Gebote nicht vor mir!

20. Meine Seele ist zermalmet vor Verlangen nach deinen Rechten allezeit.

21. Du schiltst die Stolzen; verflucht sind, die deiner Gebote fehlen.

22. Wende von mir Schmach und Verachtung; denn ich halte deine Zeugnisse.

23. Es sitzen auch die Fürsten und reden wider mich; aber dein Knecht redet von deinen Rechten.

24. Ich habe Lust zu deinen Zeugnissen; die sind meine Ratsleute.

25. Meine Seele liegt im Staube; erquicke mich nach deinem Wort!

26. Ich erzähle meine Wege, und du erhörest mich; lehre mich deine Rechte!

27. Unterweise mich den Weg deiner Befehle, so will ich reden von deinen Wundern.

28. Ich gräme mich, daß mir das Herz verschmachtet; stärke mich nach deinem Wort!

29. Wende von mir den falschen Weg und gönne mir dein Gesetz.

30. Ich habe den Weg der Wahrheit erwählet; deine Rechte hab ich vor mich gestellet.

31. ich hange an deinen Zeugnissen; Herr, laß mich nicht zuschanden werden!

32. Wenn du mein Herz tröstest, so laufe ich den Weg deiner Gebote.

33. Zeige mir, Herr, den Weg deiner Rechte, daß ich sie bewahre bis ans Ende.

34. Unterweise mich, daß ich bewahre dein Gesetz und halte es von ganzem Herzen.

35. Führe mich auf dem Steige deiner Gebote; denn ich habe Lust dazu.

36. Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Geiz.

37. Wende meine Augen ab, daß sie nicht sehen nach unnützer Lehre, sondern erquicke mich auf deinem Wege.

38. Laß deinen Knecht dein Gebot festiglich für dein Wort halten, daß ich dich fürchte!

39. Wende von mir die Schmach, die ich scheue; denn deine Rechte sind lieblich.

40. Siehe, ich begehre deiner Befehle; erquicke mich mit deiner Gerechtigkeit!

41. Herr, laß mir deine Gnade widerfahren, deine Hilfe nach deinem Wort,

42. daß ich antworten möge meinem Lästerer; denn ich verlasse mich auf dein Wort.

43. Und nimm ja nicht von meinem Munde das Wort der Wahrheit; denn ich hoffe auf deine Rechte.

44. Ich will dein Gesetz halten allewege, immer und ewiglich.

45. Und ich wandle fröhlich; denn ich suche deine Befehle.

46. Ich rede von deinen Zeugnissen vor Königen und schäme mich nicht;

47. und habe Lust an deinen Geboten, und sind mir lieb;

48. und hebe meine Hände auf zu deinen Geboten, die mir lieb sind, und rede von deinen Rechten.

49. Gedenke deinem Knechte an dein Wort, auf welches du mich lässest hoffen:

50. Das ist mein Trost in meinem Elende; denn dein Wort erquicket mich.

51. Die Stolzen haben ihren Spott an mir; dennoch weiche ich nicht von deinem Gesetz.

52. Herr, wenn ich gedenke, wie du von der Welt her gerichtet hast, so werde ich getröstet.

53. Ich bin entbrannt über die Gottlosen, die dein Gesetz verlassen.

54. Deine Rechte sind mein Lied in dem Hause meiner Wallfahrt.

55. Herr, ich gedenke des Nachts an deinen Namen und halte dein Gesetz.

56. Das ist mein Schatz, daß ich deine Befehle halte.

57. Ich habe gesagt, Herr, das soll mein Erbe sein, daß ich deine Wege halte.

58. Ich flehe vor deinem Angesichte von ganzem Herzen; sei mir gnädig nach deinem Wort!

59. Ich betrachte meine Wege und kehre meine Füße zu deinen Zeugnissen.

60. Ich eile und säume mich nicht, zu halten deine Gebote.

61. Der Gottlosen Rotte beraubet mich; aber ich vergesse deines Gesetzes nicht.

62. Zur Mitternacht stehe ich auf, dir zu danken für die Rechte deiner Gerechtigkeit.

63. Ich halte mich zu denen, die dich fürchten und deine Befehle halten.

64. Herr, die Erde ist voll deiner Güte; lehre mich deine Rechte!

65. Du tust Gutes deinem Knechte, Herr, nach deinem Wort.

66. Lehre mich heilsame Sitten und Erkenntnis; denn ich glaube deinen Geboten.

67. Ehe ich gedemütiget ward, irrete ich; nun aber halte ich dein Wort.

68. Du bist gütig und freundlich; lehre mich deine Rechte!

69. Die Stolzen erdichten Lügen über mich; ich aber halte von ganzem Herzen deine Befehle.

70. Ihr Herz ist dick wie Schmeer; ich aber habe Lust an deinem Gesetz.

71. Es ist mir lieb, daß du mich gedemütiget hast, daß ich deine Rechte lerne.

72. Das Gesetz deines Mundes ist mir lieber denn viel tausend Stück Gold und Silber.

73. Deine Hand hat mich gemacht und bereitet; unterweise mich, daß ich deine Gebote lerne.

74. Die dich fürchten, sehen mich und freuen sich; denn ich hoffe auf dein Wort.

75. Herr, ich weiß, daß deine Gerichte recht sind und hast mich treulich gedemütiget.

76. Deine Gnade müsse mein Trost sein, wie du deinem Knechte zugesagt hast.

77. Laß mir deine Barmherzigkeit widerfahren, daß ich lebe; denn ich habe Lust zu deinem Gesetz.

78. Ach, daß die Stolzen müßten zuschanden werden, die mich mit Lügen niederdrücken! Ich aber rede von deinem Befehl.

79. Ach, daß sich müßten zu mir halten, die dich fürchten und deine Zeugnisse kennen!

80. Mein Herz bleibe rechtschaffen in deinen Rechten, daß ich nicht zuschanden werde.

81. Meine Seele verlanget nach deinem Heil; ich hoffe auf dein Wort.

82. Meine Augen sehnen sich nach deinem Wort und sagen: Wann tröstest du mich?

83. Denn ich bin wie eine Haut im Rauch; deiner Rechte vergesse ich nicht.

84. Wie lange soll dein Knecht warten? Wann willst du Gericht halten über meine Verfolger?

85. Die Stolzen graben mir Gruben, die nicht sind nach deinem Gesetz.

86. Deine Gebote sind eitel Wahrheit. Sie verfolgen mich mit Lügen; hilf mir!

87. Sie haben mich schier umgebracht auf Erden; ich aber verlasse deine Befehle nicht.

88. Erquicke mich durch deine Gnade, daß ich halte die Zeugnisse deines Mundes.

89. Herr, dein Wort bleibt ewiglich, soweit der Himmel ist;

90. deine Wahrheit währet für und für. Du hast die Erde zugerichtet, und sie bleibt stehen.

91. Es bleibet täglich nach deinem Wort; denn es muß dir alles dienen.

92. Wo dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre, so wäre ich vergangen in meinem Elende.

93. Ich will deine Befehle nimmermehr vergessen; denn du erquickest mich damit.

94. Ich bin dein, hilf mir; denn ich suche deine Befehle.

95. Die Gottlosen warten auf mich, daß sie mich umbringen; ich aber merke auf deine Zeugnisse.

96. Ich habe alles Dinges ein Ende gesehen; aber dein Gebot währet.

97. Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Täglich rede ich davon.

98. Du machst mich mit deinem Gebot weiser, denn meine Feinde sind; denn es ist ewiglich mein Schatz.

99. Ich bin gelehrter denn alle meine Lehrer; denn deine Zeugnisse sind meine Rede.

100. Ich bin klüger denn die Alten; denn ich halte deine Befehle.

101. Ich wehre meinem Fuß alle bösen Wege, daß ich dein Wort halte.

102. Ich weiche nicht von deinen Rechten; denn du lehrest mich.

103. Dein Wort ist meinem Munde süßer denn Honig.

104. Dein Wort macht mich klug; darum hasse ich alle falschen Wege,

105. Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.

106. Ich schwöre und will's halten, daß ich die Rechte deiner Gerechtigkeit halten will.

107. Ich bin sehr gedemütiget; Herr, erquicke mich nach deinem Wort!

108. Laß dir gefallen, Herr, das willige Opfer meines Mundes und lehre mich deine Rechte.

109. Ich trage meine Seele immer in meinen Händen und ich vergesse deines Gesetzes nicht.

110. Die Gottlosen legen mir Stricke; ich aber irre nicht von deinem Befehl.

111. Deine Zeugnisse sind mein ewiges Erbe; denn sie sind meines Herzens Wonne.

112. Ich neige mein Herz, zu tun nach deinen Rechten immer und ewiglich.

113. Ich hasse die Flattergeister und liebe dein Gesetz.

114. Du bist mein Schirm und Schild; ich hoffe auf dein Wort.

115. Weichet von mir, ihr Boshaftigen; ich will halten die Gebote meines Gott es.

116. Erhalte mich durch dein Wort, daß ich lebe, und laß mich nicht zuschanden werden über meiner Hoffnung.

117. Stärke mich, daß ich genese, so will ich stets meine Lust haben an deinen Rechten.

118. Du zertrittst alle, die deiner Rechte fehlen; denn ihre Trügerei ist eitel Lüge.

119. Du wirfst alle Gottlosen auf Erden weg wie Schlacken; darum liebe ich deine Zeugnisse.

120. Ich fürchte mich vor dir, daß mir die Haut schauert, und entsetze mich vor deinen Rechten.

121. Ich halte über dem Recht und Gerechtigkeit; übergib mich nicht denen, die mir wollen Gewalt tun!

122. Vertritt du deinen Knecht und tröste ihn, daß mir die Stolzen nicht Gewalt tun.

123. Meine Augen sehnen sich nach deinem Heil und nach dem Wort deiner Gerechtigkeit.

124. Handle mit deinem Knechte nach deiner Gnade und lehre mich deine Rechte!

125. Ich bin dein Knecht; unterweise mich, daß ich erkenne deine Zeugnisse!

126. Es ist Zeit, daß der Herr dazu tue; sie haben dein Gesetz zerrissen.

127. Darum liebe ich dein Gebot über Gold und über fein Gold.

128. Darum halte ich stracks alle deine Befehle; ich hasse allen falschen Weg.

129. Deine Zeugnisse sind wunderbarlich; darum hält sie meine Seele.

130. Wenn dein Wort offenbar wird, so erfreuet es und macht klug die Einfältigen.

131. Ich tue meinen Mund auf und begehre deine Gebote; denn mich verlanget danach.

132. Wende dich zu mir und sei mir gnädig, wie du pflegst zu tun denen, die deinen Namen lieben.

133. Laß meinen Gang gewiß sein in deinem Wort und laß kein Unrecht über mich herrschen!

134. Erlöse mich von der Menschen Frevel, so will ich halten deine Befehle.

135. Laß dein Antlitz leuchten über deinen Knecht und lehre mich deine Rechte!

136. Meine Augen fließen mit Wasser, daß man dein Gesetz nicht hält.

137. Herr, du bist gerecht und dein Wort ist recht.

138. Du hast die Zeugnisse deiner Gerechtigkeit und die Wahrheit hart geboten.

139. Ich habe mich schier zu Tode geeifert, daß meine Widersacher deiner Worte vergessen.

140. Dein Wort ist wohl geläutert, und dein Knecht hat es lieb.

141. Ich bin gering und verachtet, ich vergesse aber nicht deines Befehls.

142. Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit, und dein Gesetz ist Wahrheit.

143. Angst und Not haben mich getroffen; ich habe aber Lust an deinen Geboten.

144. Die Gerechtigkeit deiner Zeugnisse ist ewig; unterweise mich, so lebe ich.

145. Ich rufe von ganzem Herzen; erhöre mich, Herr, daß ich deine Rechte halte!

146. Ich rufe zu dir; hilf mir, daß ich deine Zeugnisse halte!

147. Ich komme frühe und schreie; auf dein Wort hoffe ich.

148. Ich wache frühe auf, daß ich rede von deinem Wort.

149. Höre meine Stimme nach deiner Gnade; Herr, erquicke mich nach deinen Rechten!

150. Meine boshaftigen Verfolger wollen mir zu und sind ferne von deinem Gesetz.

151. Herr, du bist nahe, und deine Gebote sind eitel Wahrheit.

152. Zuvor weiß ich aber, daß du deine Zeugnisse ewiglich gegründet hast.

153. Siehe mein Elend und errette mich; hilf mir aus, denn ich vergesse deines Gesetzes nicht.

154. Führe meine Sache und erlöse mich; erquicke mich durch dein Wort!

155. Das Heil ist ferne von den Gottlosen; denn sie achten deine Rechte nicht.

156. Herr, deine Barmherzigkeit ist groß; erquicke mich nach deinen Rechten!

157. Meiner Verfolger und Widersacher ist viel; ich weiche aber nicht von deinen Zeugnissen.

158. Ich sehe die Verächter, und tut mir wehe, daß sie dein Wort nicht halten.

159. Siehe, ich liebe deine Befehle; Herr, erquicke mich nach deiner Gnade!

160. Dein Wort ist nichts denn Wahrheit; alle Rechte deiner Gerechtigkeit währen ewiglich.

161. Die Fürsten verfolgen mich ohne Ursache und mein Herz fürchtet sich vor deinen Worten.

162. ich freue mich über dein Wort wie einer, der eine große Beute kriegt.

163. Lügen bin ich gram und habe Greuel daran; aber dein Gesetz habe ich lieb.

164. Ich lobe dich des Tages siebenmal um der Rechte willen deiner Gerechtigkeit.

165. Großen Frieden haben, die dein Gesetz lieben, und werden nicht straucheln.

166. Herr, ich warte auf dein Heil und tue nach deinen Geboten.

167. Meine Seele hält deine Zeugnisse und liebet sie fast.

168. Ich halte deine Befehle und deine Zeugnisse; denn alle meine Wege sind vor dir.

169. Herr, laß meine Klage vor, dich kommen; unterweise mich nach deinem Wort!

170. Laß mein Flehen vor dich kommen; errette mich nach deinem Wort!

171. Meine Lippen sollen toben, wenn du mich deine Rechte lehrest.

172. Meine Zunge soll ihr Gespräch haben von deinem Wort; denn alle deine Gebote sind recht.

173. Laß mir deine Hand beistehen; denn ich habe erwählet deine Befehle.

174. Herr, mich verlanget nach deinem Heil und habe Lust an deinem Gesetz.

175. Laß meine Seele leben, daß sie dich lobe, und deine Rechte mir helfen.

176. Ich bin wie ein verirret und verloren Schaf; suche deinen Knecht; denn ich vergesse deiner Gebote nicht.

Der 120. Psalm

1. Ein Lied im höhern Chor. Ich rufe zu dem Herrn in meiner Not, und er erhöret mich.

2. Herr, errette meine Seele von den Lügenmäulern und von den falschen Zungen!

3. Was kann dir die falsche Zunge tun? und was kann sie ausrichten?

4. Sie ist wie scharfe Pfeile eines Starken, wie Feuer in Wacholdern.

5. Wehe mir, daß ich ein Fremdling bin unter Mesech! Ich muß wohnen unter den Hütten Kedars.

6. Es wird meiner Seele lange, zu wohnen bei denen, die den Frieden hassen.

7. Ich halte Frieden; aber wenn ich rede, so fahen sie Krieg an.

Der 121. Psalm

1. Ein Lied im höhern Chor. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt.

2. Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

3. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen; und der dich behütet, schläft nicht.

4. Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht.

5. Der Herr behütet dich; der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand,

6. daß dich des Tages die Sonne nicht steche, noch der Mond des Nachts.

7. Der Herr behüte dich vor allem Übel; er behüte deine Seele!

8. Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!

Der 122. Psalm

1. Ein Lied Davids im höhern Chor. Ich freue mich des, das mir geredet ist, daß wir werden ins Haus des Herrn gehen,

2. und daß unsere Füße werden stehen in deinen Toren, Jerusalem.

3. ist gebauet, daß es eine Stadt sei, da man zusammenkommen soll,

4. da die Stämme hinaufgehen sollen, nämlich die Stämme des Herrn, zu predigen dem Volk Israel, zu danken dem Namen des Herrn.

5. Denn daselbst sitzen die Stühle zum Gericht, die Stühle des Hauses David.

6. Wünschet Jerusalem Glück! Es müsse wohlgehen denen, die dich lieben!

7. Es müsse Friede sein inwendig in deinen Mauern und Glück in deinen Palästen!

8. Um meiner Brüder und Freunde willen will ich dir Frieden wünschen.

9. Um des Hauses willen des Herrn, unsers Gott es, will ich dein Bestes suchen.

Der 123. Psalm

1. Ein Lied im höhern Chor. Ich hebe meine Augen auf zu dir, der du im Himmel sitzest.

2. Siehe, wie die Augen der Knechte auf die Hände ihrer Herren sehen, wie die Augen der Magd auf die Hände ihrer Frauen, also sehen unsere Augen auf den Herrn, unsern Gott , bis er uns gnädig werde.

3. Sei uns gnädig, Herr, sei uns gnädig; denn wir sind sehr voll Verachtung.

4. Sehr voll ist unsere Seele der Stolzen Spott und der Hoffärtigen Verachtung.

Der 124. Psalm

1. Ein Lied Davids im höhern Chor. Wo der Herr nicht bei uns wäre, so sage Israel,

2. wo der Herr nicht bei uns wäre, wenn die Menschen sich wider uns setzen,

3. so verschlängen sie uns lebendig, wenn ihr Zorn über uns ergrimmete,

4. so ersäufte uns Wasser, Ströme gingen über unsere Seele;

5. es gingen Wasser allzu hoch über unsere Seele.

6. Gelobet sei der Herr, daß er uns nicht gibt zum Raube in ihre Zähne!

7. Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Stricke des Voglers. Der Strick ist zerrissen, und wir sind los.

8. Unsere Hilfe stehet im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

Der 125. Psalm

1. Ein Lied im höhern Chor. Die auf den Herrn hoffen, die werden nicht fallen, sondern ewiglich bleiben wie der Berg Zion.

2. Um Jerusalem her sind Berge; und der Herr ist um sein Volk her von nun an bis in Ewigkeit.

3. Denn der Gottlosen Zepter wird nicht bleiben über dem Häuflein der Gerechten, auf daß die Gerechten ihre Hand nicht ausstrecken zur Ungerechtigkeit.

4. Herr, tu wohl den guten und frommen Herzen!

5. Die aber abweichen auf ihre krummen Wege, wird der Herr wegtreiben mit den Übeltätern. Aber Friede sei über Israel!

Der 126. Psalm

1. Ein Lied im höhern Chor. Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden.

2. Dann wird unser Mund voll Lachens und unsere Zunge voll Rühmens sein. Da wird man sagen unter den Heiden: Der Herr hat Großes an ihnen getan.

3. Der Herr hat Großes an uns getan; des sind wir fröhlich.

4. Herr, wende unser Gefängnis, wie du die Wasser gegen Mittag trocknest!

5. Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.

6. Sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.

Der 127. Psalm

1. Ein Lied Salomos im höhern Chor. Wo der Herr nicht das Haus bauet, so arbeiten umsonst, die dran bauen. Wo der Herr nicht die Stadt behütet, so wachet der Wächter umsonst.

2. Es ist umsonst, daß ihr frühe aufstehet und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er's schlafend.

3. Siehe, Kinder sind eine Gabe des Herrn, und Leibesfrucht ist ein Geschenk.

4. Wie die Pfeile in der Hand eines Starken, also geraten die jungen Knaben.

5. Wohl dem, der seinen Köcher derselben voll hat! Sie werden nicht zuschanden, wenn sie mit ihren Feinden handeln im Tor.

Der 128. Psalm

1. Ein Lied im höhern Chor. Wohl dem, der den Herrn fürchtet und auf seinen Wegen gehet!

2. Du wirst dich nähren deiner Hände Arbeit; wohl dir, du hast's gut!

3. Dein Weib wird sein wie ein fruchtbarer Weinstock um dein Haus herum, deine Kinder wie die Ölzweige um deinen Tisch her.

4. Siehe, also wird gesegnet der Mann, der den Herrn fürchtet.

5. Der Herr wird dich segnen aus Zion, daß du sehest das Glück Jerusalems dein Leben lang

6. und sehest deiner Kinder Kinder. Friede über Israel!

Der 129. Psalm

1. Ein Lied im höhern Chor. Sie haben mich oft gedränget von meiner Jugend auf, so sage Israel;

2. sie haben mich oft gedränget von meiner Jugend auf; aber sie haben mich nicht übermocht.

3. Die Pflüger haben auf meinem Rücken geackert und ihre Furchen lang gezogen.

4. Der Herr, der gerecht ist, hat der Gottlosen Seile abgehauen.

5. Ach; daß müßten zuschanden werden und zurückkehren alle, die Zion gram sind!

6. Ach, daß sie müßten sein wie das Gras auf den Dächern, welches verdorret, ehe man es ausrauft,

7. von welchem der Schnitter seine Hand nicht füllet, noch der Garbenbinder seinen Arm voll,

8. und die vorübergehen, nicht sprechen: Der Segen des Herrn sei über euch; wir segnen euch im Namen des Herrn!

Der 130. Psalm

1. Ein Lied im höhern Chor. Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir.

2. Herr, höre meine Stimme; laß deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens!

3. So du willst, Herr, Sünde zurechnen, Herr, wer wird bestehen?

4. Denn bei dir ist die Vergebung, daß man dich fürchte.

5. Ich harre des Herrn; meine Seele harret, und ich hoffe auf sein Wort.

6. Meine Seele wartet auf den Herrn von einer Morgenwache bis zur andern.

7. Israel hoffe auf den Herrn; denn bei dem Herrn ist die Gnade und viel Erlösung bei ihm;

8. und er wird Israel erlösen aus allen seinen Sünden.

Der 131. Psalm

1. Ein Lied Davids im höhern Chor. Herr, mein Herz ist nicht hoffärtig, und meine Augen sind nicht stolz, und wandle nicht in großen Dingen, die mir zu hoch sind.

2. Wenn ich meine Seele nicht setzte und stillete, so ward meine Seele entwöhnet, wie einer von seiner Mutter entwöhnet wird.

3. Israel hoffe auf den Herrn von nun an bis in Ewigkeit!

Der 132. Psalm

1. Ein Lied im höhern Chor. Gedenke, Herr, an David und an all sein Leiden,

2. der dem Herrn schwur und gelobte dem Mächtigen Jakobs:

3. Ich will nicht in die Hütte meines Hauses gehen, noch mich aufs Lager meines Bettes legen,

4. ich will meine Augen nicht schlafen lassen, noch meine Augenlider schlummern,

5. bis ich eine Stätte finde für den Herrn; zur Wohnung dem Mächtigen Jakobs.

6. Siehe, wir hören von ihr in Ephratha, wir haben sie funden auf dem Felde des Waldes.

7. Wir wollen in seine Wohnung gehen und anbeten vor seinem Fußschemel.

8. Herr, mache dich auf zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Macht!

9. Deine Priester laß sich kleiden mit Gerechtigkeit und deine Heiligen sich freuen.

10. Nimm nicht weg das Regiment deines Gesalbten um deines Knechts Davids willen.

11. Der Herr hat David einen wahren Eid geschworen, davon wird er sich nicht wenden: Ich will dir auf deinen Stuhl setzen die Frucht deines Leibes.

12. Werden deine Kinder meinen Bund halten und mein Zeugnis, das ich sie lehren werde, so sollen auch ihre Kinder auf deinem Stuhl sitzen ewiglich.

13. Denn der Herr hat Zion erwählet und hat Lust, daselbst zu wohnen.

14. Dies ist meine Ruhe ewiglich, hie will ich wohnen, denn es gefällt mir wohl.

15. Ich will ihre Speise segnen und ihren Armen Brots genug geben.

16. Ihre Priester will ich mit Heil kleiden, und ihre Heiligen sollen fröhlich sein.

17. Daselbst soll aufgehen das Horn Davids; ich habe meinem Gesalbten eine Leuchte zugerichtet.

18. Seine Feinde will ich mit Schanden kleiden; aber über ihm soll blühen seine Krone.

Der 133. Psalm

1. Ein Lied Davids im höhern Chor. Siehe, wie fein und lieblich ist's, daß Brüder einträchtig beieinander wohnen!

2. Wie der köstliche Balsam ist, der vom Haupt Aarons herabfleußt in seinen ganzen Bart, der herabfleußt in sein Kleid,

3. wie der Tau, der von Hermon herabfällt auf die Berge Zion. Denn daselbst verheißt der Herr Segen und Leben immer und ewiglich.

Der 134. Psalm

1. Ein Lied im höhern Chor. Siehe, lobet den Herrn, alle Knechte des Herrn, die ihr stehet des Nachts im Hause des Herrn.

2. Hebet eure Hände auf im Heiligtum und lobet den Herrn!

3. Der Herr segne dich aus Zion, der Himmel und Erde gemacht hat!

Der 135. Psalm

1. Halleluja! Lobet den Namen des Herrn, lobet, ihr Knechte des Herrn,

2. die ihr stehet im Hause des Herrn, in den Höfen des Hauses unsers Gott es!

3. Lobet den Herrn, denn der Herr ist freundlich; lobsinget seinem Namen, denn er ist lieblich.

4. Denn der Herr hat ihm Jakob erwählet, Israel zu seinem Eigentum.

5. Denn ich weiß, daß der Herr groß ist und unser Herr vor allen Göttern.

6. Alles, was er will, das tut er, im Himmel, auf Erden, im Meer und in allen Tiefen;

7. der die Wolken läßt aufgehen vom Ende der Erde, der die Blitze samt dem Regen macht, der den Wind aus heimlichen Örtern kommen läßt;

8. der die Erstgeburten schlug in Ägypten, beide der Menschen und des Viehes,

9. und ließ seine Zeichen und Wunder kommen über dich, Ägyptenland, über Pharao und alle seine Knechte;

10. der viel Völker schlug und tötete mächtige Könige,

11. der Amoriter König, und Og, den König zu Basan, und alle Königreiche in Kanaan;

12. und gab ihr Land zum Erbe, zum Erbe seinem Volk Israel.

13. Herr, dein Name währet ewiglich; dein Gedächtnis, Herr, währet für und für.

14. Denn der Herr wird sein Volk richten und seinen Knechten gnädig sein.

15. Der Heiden Götzen sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht.

16. Sie haben Mäuler und reden nicht; sie haben Augen und sehen nicht;

17. sie haben Ohren und hören nicht; auch ist kein Odem in ihrem Munde.

18. Die solche machen, sind gleich also, alle, die auf solche hoffen.

19. Das Haus Israel lobe den Herrn. Lobet den Herrn, ihr vom Hause Aaron;

20. ihr vom Hause Levi, lobet den Herrn; die ihr den Herrn fürchtet, lobet den Herrn!

21. Gelobet sei der Herr aus Zion, der zu Jerusalem wohnet! Halleluja!

Der 136. Psalm

1. Danket dem Herrn, denn er ist freundlich; denn seine Güte währet ewig.

2. Danket dem Gott aller Götter; denn seine Güte währet ewiglich.

3. Danket dem Herrn aller Herren; denn seine Güte währet ewiglich.

4. Der große Wunder tut alleine; denn seine Güte währet ewiglich.

5. Der die Himmel ordentlich gemacht hat; denn seine Güte währet ewiglich.

6. Der die Erde auf Wasser ausgebreitet hat; denn seine Güte währet ewiglich.

7. Der große Lichter gemacht hat; denn seine Güte währet ewiglich;

8. die Sonne, dem Tage vorzustehen; denn seine Güte währet ewiglich;

9. den Mond und Sterne, der Nacht vorzustehen; denn seine Güte währet ewiglich.

10. Der Ägypten schlug an ihren Erstgeburten; denn seine Güte währet ewiglich;

11. und führete Israel heraus; denn seine Güte währet ewiglich;

12. durch mächtige Hand und ausgereckten Arm; denn seine Güte währet ewiglich.

13. Der das Schilfmeer teilete in zwei Teile; denn seine Güte währet ewiglich;

14. und ließ Israel hindurchgehen; denn seine Güte währet ewiglich.

15. Der Pharao und sein Heer ins Schilfmeer stieß; denn seine Güte währet ewiglich.

16. Der sein Volk führete durch die Wüste; denn seine Güte währet ewiglich.

17. Der große Könige schlug; denn seine Güte währet ewiglich;

18. und erwürgete mächtige Könige; denn seine Güte währet ewiglich;

19. Sihon, der Amoriter König; denn seine Güte währet ewiglich;

20. und Og, den König zu Basan; denn seine Güte währet ewiglich;

21. und gab ihr Land zum Erbe; denn seine Güte währet ewiglich;

22. zum Erbe seinem Knechte Israel; denn seine Güte währet ewiglich.

23. Denn er dachte an uns, da wir untergedrückt waren; denn seine Güte währet ewiglich;

24. und erlösete uns von unsern Feinden; denn seine Güte währet ewiglich.

25. Der allem Fleisch Speise gibt; denn seine Güte währet ewiglich.

26. Danket dem Gott vom Himmel; denn seine Güte währet ewiglich.

Der 137. Psalm

1. An den Wassern zu Babel saßen wir und weineten, wenn wir an Zion gedachten.

2. Unsere Harfen hingen wir an die Weiden, die drinnen sind.

3. Denn daselbst hießen uns singen, die uns gefangen hielten, und in unserm Heulen fröhlich sein: Lieber, singet uns ein Lied von Zion!

4. Wie sollten wir des Herrn Lied singen in fremden Landen?

5. Vergesse ich dein, Jerusalem, so werde meiner Rechten vergessen!

6. Meine Zunge müsse an meinem Gaumen kleben, wo ich dein nicht gedenke, wo ich nicht lasse Jerusalem meine höchste Freude sein.

7. Herr, gedenke der Kinder Edom am Tage Jerusalems, die da sagen: Rein ab, rein ab, bis auf ihren Boden!

8. Du verstörte Tochter Babel, wohl dem, der dir vergelte, wie du uns getan hast!

9. Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und zerschmettert sie an den Stein!

Der 138. Psalm

1. Davids. Ich danke dir von ganzem Herzen; vor den Göttern will ich dir lobsingen.

2. Ich will anbeten zu deinem heiligen Tempel und deinem Namen danken um deine Güte und Treue; denn du hast deinen Namen über alles herrlich gemacht durch dein Wort.

3. Wenn ich dich anrufe, so erhöre mich und gib meiner Seele große Kraft.

4. Es danken dir, Herr, alle Könige auf Erden, daß sie hören das Wort deines Mundes,

5. und singen auf den Wegen des Herrn, daß die Ehre des Herrn groß sei.

6. Denn der Herr ist hoch und siehet auf das Niedrige und kennet den Stolzen von ferne.

7. Wenn ich mitten in der Angst wandle, so erquickest du mich und streckest deine Hand über den Zorn meiner Feinde und hilfst mir mit deiner Rechten.

8. Der Herr wird's ein Ende machen um meinetwillen. Herr, deine Güte ist ewig. Das Werk deiner Hände wollest du nicht lassen!

Der 139. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen. Herr, du erforschest mich und kennest mich.

2. Ich sitze oder stehe auf, so weißest du es: du verstehest meine Gedanken von ferne.

3. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehest alle meine Wege.

4. Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, Herr, nicht alles wissest.

5. Du schaffest es, was ich vor oder hernach tue, und hältst deine Hand über mir.

6. Solche Erkenntnis ist mir zu wunderlich und zu hoch; ich kann's nicht begreifen.

7. Wo soll ich hingehen vor deinem Geist und wo soll ich hinfliehen vor deinem Angesicht?

8. Führe ich gen Himmel, so bist du da. Bettete ich mir in die Hölle, siehe, so bist du auch da.

9. Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer,

10. so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte mich halten.

11. Spräche ich: Finsternis möge mich decken, so muß die Nacht auch Licht um mich sein;

12. denn auch Finsternis nicht finster ist bei dir, und die Nacht leuchtet wie der Tag, Finsternis ist wie das Licht.

13. Denn du hast meine Nieren in deiner Gewalt, du warest über mir in Mutterleibe.

14. Ich danke dir darüber, daß ich wunderbarlich gemacht bin; wunderbarlich sind deine Werke, und das erkennet meine Seele wohl.

15. Es war dir mein Gebein nicht verhohlen, da ich im Verborgenen gemacht ward, da ich gebildet ward unten in der Erde.

16. Deine Augen sahen mich, da ich noch unbereitet war, und waren alle Tage auf dein Buch geschrieben, die noch werden sollten, und derselben keiner da war.

17. Aber wie köstlich sind vor mir, Gott , deine Gedanken! Wie ist ihrer so eine große Summa!

18. Sollt ich sie zählen, so würde ihrer mehr sein denn des Sandes. Wenn ich aufwache, bin ich noch bei dir.

19. Ach, Gott , daß du tötetest die Gottlosen, und die Blutgierigen von mir weichen müßten!

20. Denn sie reden von dir lästerlich, und deine Feinde erheben sich ohne Ursache.

21. Ich hasse ja, Herr, die dich hassen, und verdreußt mich auf sie, daß sie sich wider dich setzen.

22. Ich hasse sie in rechtem Ernst; darum sind sie mir feind.

23. Erforsche mich, Gott , und erfahre mein Herz; prüfe mich und erfahre, wie ich's meine;

24. und siehe, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.

Der 140. Psalm

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen.

2. Errette mich, Herr, von den bösen Menschen; behüte mich vor den freveln Leuten,

3. die Böses gedenken in ihrem Herzen und täglich Krieg erregen.

4. Sie schärfen ihre Zunge wie eine Schlange; Otterngift ist unter ihren Lippen. Sela.

5. Bewahre mich, Herr, vor der Hand der Gottlosen; behüte mich vor den freveln Leuten, die meinen Gang gedenken umzustoßen.

6. Die Hoffärtigen legen mir Stricke und breiten mir Seile aus zum Netz und stellen mir Fallen an den Weg. Sela.

7. Ich aber sage zum Herrn: Du bist mein Gott ; Herr, vernimm die Stimme meines Flehens!

8. Herr Herr, meine starke Hilfe, du beschirmest mein Haupt zur Zeit des Streits.

9. Herr, laß dem Gottlosen seine Begierde nicht; stärke seinen Mutwillen nicht; sie möchten sich's erheben. Sela.

10. Das Unglück, davon meine Feinde ratschlagen, müsse auf ihren Kopf fallen.

11. Er wird Strahlen über sie schütten; er wird sie mit Feuer tief in die Erde schlagen, daß sie nimmer nicht aufstehen.

12. Ein böses Maul wird kein Glück haben auf Erden; ein frevelböser Mensch wird verjagt und gestürzt werden.

13. Denn ich weiß, daß der Herr wird des Elenden Sache und der Armen Recht ausführen.

14. Auch werden die Gerechten deinem Namen danken, und die Frommen werden vor deinem Angesichte bleiben.

Der 141. Psalm

1. Ein Psalm Davids. Herr, ich rufe zu dir; eile zu mir, vernimm meine Stimme, wenn ich dich anrufe!

2. Mein Gebet müsse vor dir taugen wie ein Räuchopfer, mein Händeaufheben wie ein Abendopfer.

3. Herr, behüte meinen Mund und bewahre meine Lippen!

4. Neige mein Herz nicht auf etwas Böses ein gottlos Wesen zu führen mit den Übeltätern, daß ich nicht esse von dem, das ihnen geliebt.

5. Der Gerechte schlage mich freundlich und strafe mich; das wird mir so wohl tun als ein Balsam auf meinem Haupt. Denn ich bete stets, daß sie mir nicht Schaden tun.

6. Ihre Lehrer müssen gestürzt werden über einen Fels; so wird man denn meine Lehre hören, daß sie lieblich sei.

7. Unsere Gebeine sind zerstreuet bis zur Hölle, wie einer das Land zerreißt und zerwühlet.

8. Denn auf dich, Herr Herr, sehen meine Augen; ich traue auf dich; verstoße meine Seele nicht!

9. Bewahre mich vor dem Stricke, den sie mir gelegt haben, und vor der Falle der Übeltäter.

10. Die Gottlosen müssen in ihr eigen Netz fallen miteinander, ich aber immer vorübergehen.

Der 142. Psalm

1. Eine Unterweisung Davids zu beten, da er in der Höhle war.

2. Ich schreie zum Herrn mit meiner Stimme; ich flehe dem Herrn mit meiner Stimme;

3. ich schütte meine Rede vor ihm aus und zeige an vor ihm meine Not.

4. Wenn mein Geist in Ängsten ist, so nimmst du dich meiner an. Sie legen mir Stricke auf dem Wege, da ich auf gehe.

5. Schaue zur Rechten, und siehe, da will mich niemand kennen. Ich kann nicht entfliehen; niemand nimmt sich meiner Seele an.

6. Herr, zu dir schreie ich und sage: Du bist meine Zuversicht, mein Teil im Lande der Lebendigen.

7. Merke auf meine Klage, denn ich werde sehr geplagt; errette mich von meinen Verfolgern, denn sie sind mir zu mächtig.

8. Führe meine Seele aus dem Kerker, daß ich danke deinem Namen. Die Gerechten werden sich zu mir sammeln, wenn du mir wohltust.

Der 143. Psalm

1. Ein Psalm Davids. Herr, erhöre mein Gebet; vernimm mein Flehen um deiner Wahrheit willen, erhöre mich um deiner Gerechtigkeit willen!

2. Und gehe nicht ins Gericht mit deinem Knechte; denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht.

3. Denn der Feind verfolget meine Seele und zerschlägt mein Leben zu Boden; er legt mich ins Finstere, wie die Toten in der Welt.

4. Und mein Geist ist in mir geängstet; mein Herz ist mir in meinem Leibe verzehret.

5. Ich gedenke an die vorigen Zeiten; ich rede von allen deinen Taten und sage von den Werken deiner Hände.

6. Ich breite meine Hände aus zu dir; meine Seele dürstet nach dir wie ein dürres Land. Sela.

7. Herr, erhöre mich bald, mein Geist vergehet; verbirg dein Antlitz nicht von mir, daß ich nicht gleich werde denen, die in die Grube fahren.

8. Laß mich frühe hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich. Tu mir kund den Weg, darauf ich gehen soll; denn mich verlanget nach dir.

9. Errette mich, mein Gott , von meinen Feinden; zu dir hab ich Zuflucht.

10. Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott ; dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn.

11. Herr, erquicke mich um deines Namens willen führe meine Seele aus der Not um deiner Gerechtigkeit willen;

12. und verstöre meine Feinde um deiner Güte willen und bringe um alle, die meine Seele ängsten; denn ich bin dein Knecht.

Der 144. Psalm

1. Ein Psalm Davids. Gelobet sei der Herr, mein Hort, der meine Hände lehret streiten und meine Fäuste kriegen,

2. meine Güte und meine Burg, mein Schutz und mein Erretter, mein Schild, auf den ich traue, der mein Volk unter mich zwinget.

3. Herr, was ist der Mensch, daß du dich sein so annimmst, und des Menschen Kind, daß du ihn so achtest?

4. Ist doch der Mensch gleichwie nichts; seine Zeit fähret dahin wie ein Schatten.

5. Herr, neige deine Himmel und fahre herab; taste die Berge an, daß sie rauchen!

6. Laß blitzen und zerstreue sie; schieße deine Strahlen und schrecke sie!

7. Sende deine Hand von der Höhe und erlöse mich und errette mich von großen Wassern, von der Hand der fremden Kinder,

8. welcher Lehre ist kein nütze, und ihre Werke sind falsch.

9. Gott , ich will dir ein neues Lied singen; ich will dir spielen auf dem Psalter von zehn Saiten

10. der du den Königen Sieg gibst und erlösest deinen Knecht David vom mörderischen Schwert des Bösen.

11. Erlöse mich auch und errette mich von der Hand der fremden Kinder, welcher Lehre ist kein nütze, und ihre Werke sind falsch,

12. daß unsere Söhne aufwachsen in ihrer Jugend wie die Pflanzen und unsere Töchter wie die ausgehauenen Erker, gleichwie die Paläste,

13. und unsere Kammern voll seien, die herausgeben können einen Vorrat nach dem andern; daß unsere Schafe tragen tausend und hunderttausend auf unsern Dörfern;

14. daß unsere Ochsen viel erarbeiten; daß kein Schade, kein Verlust noch Klage auf unsern Gassen sei.

15. Wohl dem Volk, dem es also gehet! Aber wohl dem Volk, des der Herr ein Gott ist!

Der 145. Psalm

1. Ein Lob Davids. Ich will dich erhöhen, mein Gott , du König, und deinen Namen loben immer und ewiglich.

2. Ich will dich täglich loben und deinen Namen rühmen immer und ewiglich.

3. Der Herr ist groß und sehr löblich, und seine Größe ist unaussprechlich.

4. Kindeskinder werden deine Werke preisen und von deiner Gewalt sagen.

5. Ich will reden von deiner herrlichen, schönen Pracht und von deinen Wundern,

6. daß man solle reden von deinen herrlichen Taten und daß man erzähle deine Herrlichkeit,

7. daß man preise deine große Güte und deine Gerechtigkeit rühme.

8. Gnädig und barmherzig ist der Herr, geduldig und von großer Güte.

9. Der Herr ist allen gütig und erbarmet sich aller seiner Werke.

10. Es sollen dir danken, Herr, alle deine Werke, und deine Heiligen dich loben

11. und die Ehre deines Königreichs rühmen und von deiner Gewalt reden,

12. daß den Menschenkindern deine Gewalt kund werde und die ehrliche Pracht deines Königreichs.

13. Dein Reich ist ein ewiges Reich, und deine Herrschaft währet für und für.

14. Der Herr erhält alle, die da fallen, und richtet auf alle, die niedergeschlagen sind.

15. Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit.

16. Du tust deine Hand auf und erfüllest alles, was lebet, mit Wohlgefallen.

17. Der Herr ist gerecht in allen seinen Wegen und heilig in allen seinen Werken.

18. Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn mit Ernst anrufen.

19. Er tut, was die Gottesfürchtigen begehren, und höret ihr Schreien und hilft ihnen.

20. Der Herr behütet alle, die ihn lieben, und wird vertilgen alle Gottlosen.

21. Mein Mund soll des Herrn Lob sagen, und alles Fleisch lobe seinen heiligen Namen immer und ewiglich!

Der 146. Psalm

1. Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele!

2. Ich will den Herrn loben, so lange ich lebe, und meinem Gott lobsingen, weil ich hie bin.

3. Verlasset euch nicht auf Fürsten; sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.

4. Denn des Menschen Geist muß davon, und er muß wieder zu Erde werden; alsdann sind verloren alle seine Anschläge.

5. Wohl dem, des Hilfe der Gott Jakobs ist, des Hoffnung auf dem Herrn, seinem Gott , stehet,

6. der Himmel, Erde, Meer und alles, was drinnen ist, gemacht hat; der Glauben hält ewiglich;

7. der Recht schaffet denen, so Gewalt leiden; der die Hungrigen speiset. Der Herr löset die Gefangenen.

8. Der Herr macht die Blinden sehend. Der Herr richtet auf, die niedergeschlagen sind. Der Herr liebet die Gerechten.

9. Der Herr behütet Fremdlinge und Waisen und erhält die Witwen; und kehret zurück den Weg der Gottlosen.

10. Der Herr ist König ewiglich, dein Gott , Zion, für und für. Halleluja!

Der 147. Psalm

1. Lobet den Herrn; denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding; solch Lob ist lieblich und schön.

2. Der Herr bauet Jerusalem und bringet zusammen die Verjagten in Israel.

3. Er heilet, die zerbrochenes Herzens sind, und verbindet ihre Schmerzen.

4. Er zählet die Sterne und nennet sie alle mit Namen.

5. Unser Herr ist groß und von großer Kraft; und ist unbegreiflich, wie er regieret.

6. Der Herr richtet auf die Elenden und stößet die Gottlosen zu Boden.

7. Singet umeinander dem Herrn mit Dank und lobet unsern Gott mit Harfen,

8. der den Himmel mit Wolken bedeckt und gibt Regen auf Erden; der Gras auf Bergen wachsen läßt;

9. der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die ihn anrufen.

10. Er hat nicht Lust an der Stärke des Rosses noch Gefallen an jemandes Beinen.

11. Der Herr hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen.

12. Preise, Jerusalem, den Herrn; lobe, Zion, deinen Gott !

13. Denn er macht fest die Riegel deiner Tore und segnet deine Kinder drinnen.

14. Er schaffet deinen Grenzen Frieden und sättiget dich mit dem besten Weizen.

15. Er sendet seine Rede auf Erden; sein Wort läuft schnell.

16. Er gibt Schnee wie Wolle, er streuet Reif wie Asche.

17. Er wirft seine Schloßen wie Bissen; wer kann bleiben vor seinem Frost?

18. Er spricht, so zerschmilzt es; er läßt seinen Wind wehen, so tauet's auf.

19. Er zeiget Jakob sein Wort, Israel seine Sitten und Rechte.

20. So tut er keinen Heiden, noch läßt sie wissen seine Rechte. Halleluja!

Der 148. Psalm

1. Halleluja! Lobet, ihr Himmel, den Herrn; lobet ihn in der Höhe!

2. Lobet ihn, alle seine Engel; lobet ihn, all sein Heer!

3. Lobet ihn, Sonne und Mond; lobet ihn, alle leuchtenden Sterne!

4. Lobet ihn, ihr Himmel allenthalben, und die Wasser, die oben am Himmel sind!

5. Die sollen loben den Namen des Herrn; denn er gebeut, so wird's geschaffen.

6. Er hält sie immer und ewiglich; er ordnet sie, daß sie nicht anders gehen müssen.

7. Lobet den Herrn auf Erden, ihr Walfische und alle Tiefen;

8. Feuer, Hagel, Schnee und Dampf, Sturmwinde, die sein Wort ausrichten;

9. Berge und alle Hügel, fruchtbare Bäume und alle Zedern;

10. Tier und alles Vieh, Gewürm und Vögel;

11. ihr Könige auf Erden und alle Leute, Fürsten und alle Richter auf Erden;

12. Jünglinge und Jungfrauen, Alte mit den Jungen

13. sollen loben den Namen des Herrn; denn sein Name allein ist hoch; sein Lob gehet, soweit Himmel und Erde ist.

14. Und er erhöhet das Horn seines Volks. Alle seine Heiligen sollen loben, die Kinder Israel, das Volk, das ihm dienet, Halleluja!

Der 149. Psalm

1. Halleluja! Singet dem Herrn ein neues Lied! Die Gemeine der Heiligen soll ihn loben.

2. Israel freue sich des, der ihn gemacht hat; die Kinder Zion seien fröhlich, über ihrem Könige!

3. Sie sollen loben seinen Namen im Reigen, mit Pauken und Harfen sollen sie ihm spielen.

4. Denn der Herr hat Wohlgefallen an seinem Volk; er hilft den Elenden herrlich.

5. Die Heiligen sollen fröhlich sein und preisen und rühmen auf ihren Lagern.

6. Ihr Mund soll Gott erhöhen, und sollen scharfe Schwerter in ihren Händen haben,

7. daß sie Rache üben unter den Heiden, Strafe unter den Völkern,

8. ihre Könige zu binden mit Ketten und ihre Edlen mit eisernen Fesseln,

9. daß sie ihnen tun das Recht, davon geschrieben ist. Solche Ehre werden alle seine Heiligen haben. Halleluja!

Der 150. Psalm

1. Halleluja! Lobet den Herrn in seinem Heiligtum; lobet ihn in der Feste seiner Macht!

2. Lobet ihn in seinen Taten; lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit!

3. Lobet ihn mit Posaunen; lobet ihn mit Psalter und Harfen!

4. Lobet ihn mit Pauken und Reigen; lobet ihn mit Saiten und Pfeifen!

5. Lobet ihn mit hellen Zimbeln; lobet ihn mit wohlklingenden Zimbeln!

6. Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Halleluja!